Lohnt sich ein Rentenantrag vor dem 67?

Lohnt sich ein Rentenantrag vor 67

Warum der genaue Zeitpunkt bares Geld kostet

„Mit 63 bin ich raus.“ Ein Satz, den viele mit Stolz und Erleichterung sagen. Nach Jahrzehnten im Job will man endlich mehr Zeit für sich – verständlich. Doch was sich wie der verdiente Ruhestand anfühlt, kann finanziell ein Eigentor sein. Denn der Zeitpunkt, zu dem du deinen Rentenantrag stellst, ist keine Formalität – sondern eine der wichtigsten finanziellen Entscheidungen deines Lebens.

Was viele nicht wissen: Wer zu früh in Rente geht, verschenkt Monat für Monat bares Geld. Durch Abschläge, steuerliche Nachteile und verpasste Hinzuverdienste kann aus dem frühen Ruhestand schnell ein Rentenloch werden. Und wer sich dann auf die gesetzliche Rente allein verlässt, steht im Alter oft schlechter da als gedacht.
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Früh in Rente oder bis 67 durchhalten? Die Entscheidung beeinflusst deine finanzielle Zukunft dauerhaft.

Abschläge: Warum früher gehen teuer wird

0,3 % Abschlag pro Monat – so lautet die Regel bei einem vorzeitigen Rentenantrag. Das klingt erstmal wenig. Doch in der Summe wird es schnell schmerzhaft: Wer 36 Monate zu früh in Rente geht, verliert 10,8 % seiner Rente – ein Leben lang.

Rechenbeispiel:

  • Geplante Rente mit 67: 1.800 €
  • Rentenantrag mit 64 (36 Monate zu früh): 1.800 € – 10,8 % = 1.598,40 €
  • Differenz: 201,60 € pro Monat
  • Auf 20 Rentenjahre hochgerechnet: über 48.000 € weniger
Und das ist noch konservativ gerechnet – ohne Inflation, ohne weitere Einbußen durch geringere Rentenpunkte. Viele unterschätzen, dass durch frühere Rentenstarts nicht nur Abschläge greifen, sondern auch weniger Beiträge eingezahlt werden. Die Lücke wächst also doppelt.
Wenn du dich früh aus dem Berufsleben verabschieden willst, brauchst du einen Plan B. Eien gute private Altersvorsorge kann hier den Unterschied machen: Ein ETF-Sparplan, eine Rürup-Rente oder eine private Rentenversicherung können genau die Lücke schließen, die der vorzeitige Rentenbeginn reißt. Je früher du damit anfängst, desto größer ist der Puffer – und desto entspannter der Ruhestand. Lass dich von mir dabei unterstützen. Jetzt Beratungstermin vereinbaren!

Steuerlich clever? Nicht immer – aber manchmal

Der Renteneintritt hat nicht nur Auswirkungen auf die Höhe deiner Rente, sondern auch auf deine Steuerlast. Denn seit der Rentenreform wird die Rente progressiv besteuert: Wer später in Rente geht, muss einen höheren Anteil seiner Rente versteuern. 2025 liegt der zu versteuernde Anteil bereits bei 85 % – und steigt jedes Jahr weiter. Doch das heißt nicht automatisch, dass früher besser ist. Denn auch das restliche zu versteuernde Einkommen spielt eine große Rolle:
  • Wer z. B. direkt nach dem Job in Rente geht, hat im selben Jahr Gehalt + Renteneinkünfte – das erhöht die Steuerlast.
  • Wer dagegen ein paar Monate überbrückt (z. B. mit Erspartem oder Arbeitslosengeld) und erst im Folgejahr Rente beantragt, hat oft ein Jahr mit niedrigem Gesamteinkommen – und spart damit Steuern.
  • Zudem kann es sinnvoll sein, Kapitalerträge, Abfindungen oder Betriebsrenten in unterschiedliche Steuerjahre zu strecken.

Hinzuverdienst: Wie viel darfst du neben der Rente arbeiten – und was bleibt dir davon?

Viele hören mit 63 oder 67 nicht einfach auf – nicht, weil sie müssen, sondern weil sie wollen. Weil das Geld sonst knapp wird. Oder weil sie einfach noch nicht bereit sind, den ganzen Tag nichts zu tun. Seit 2023 ist genau das leichter geworden: Du kannst zur Rente dazuverdienen, ohne dass dir gleich was abgezogen wird.
  • Ab Erreichen der Regelaltersgrenze (meist 67 Jahre) darfst du unbegrenzt hinzuverdienen, ohne dass deine Rente gekürzt wird. Jeder Euro zählt on top – das ist der einfachste und finanziell sinnvollste Weg, Arbeit und Rente zu kombinieren.
  • Vor der Regelaltersgrenze galt bis Ende 2022 eine enge Hinzuverdienstgrenze (rund 6.300 € pro Jahr) – doch diese wurde 2023 dauerhaft aufgehoben. Seitdem darfst du theoretisch unbegrenzt hinzuverdienenaber nur, wenn du eine volle Altersrente beziehst.
Die Aktivrente, eingeführt 2024, hat diesen Trend weiter verstärkt: Wer vor dem regulären Rentenalter in den Ruhestand geht, aber weiterhin arbeiten möchte, kann jetzt flexibler kombinieren – und unter bestimmten Bedingungen sogar weiter Rentenpunkte sammeln.

Aber Achtung:

  • Der Zusatzverdienst ist steuer- und ggf. sozialversicherungspflichtig.
  • Eine volle Rente muss offiziell beantragt werden – sonst gelten weiter Anrechnungsregeln.
  • Bei Erwerbsminderungsrente oder Teilrente gelten gesonderte Grenzen und Regeln.

Was ist die Aktivrente – und für wen lohnt sie sich?

Die Aktivrente ist kein neues Rentenprodukt, sondern eine gesetzliche Weiterentwicklung der Flexirente – eingeführt im Jahr 2024, um Menschen mehr Flexibilität zwischen Rente und Arbeit zu ermöglichen. Die Idee: Wer schon Altersrente bezieht, aber noch arbeiten will, soll nicht nur Geld verdienen dürfen, sondern auch weiter Rentenansprüche aufbauen können.

Konkret heißt das:

  • Du kannst auch nach Rentenbeginn freiwillig Beiträge zur Rentenversicherung zahlen – wenn du arbeitest.
  • Dadurch erhöhst du deine gesetzliche Rente rückwirkend – jeden Juli.
  • Das lohnt sich besonders für Menschen, die früher in Rente gehen, aber dennoch leistungsbereit sind und aktiv bleiben wollen.
  • Die Aktivrente ist auch ein Instrument gegen Fachkräftemangel, denn sie belohnt Arbeit im Ruhestand – nicht nur mit Einkommen, sondern mit zusätzlichen Rentenpunkten.

💡 Die Aktivrente ist vor allem dann interessant, wenn du

  • früher aus dem Job aussteigen möchtest,
  • aber noch Lust hast, auf Teilzeitbasis oder selbstständig weiterzuarbeiten
  • und aktiv an deiner Rentenhöhe schrauben willst.
Kurz gesagt: Die Aktivrente macht Schluss mit dem „Ganz-oder-gar-nicht“-Denken rund um den Ruhestand – und eröffnet dir neue finanzielle Spielräume, wenn du bereit bist, aktiv zu bleiben.

Fazit

Der Rentenantrag ist kein Verwaltungsakt, den man „irgendwann halt mal macht“. Es ist ein Wendepunkt mit weitreichenden Konsequenzen – finanziell, steuerlich und strategisch. Wer den Zeitpunkt unüberlegt wählt, riskiert dauerhaft Einbußen, die sich im Alter deutlich bemerkbar machen.

Du möchtest früher in Rente, ohne auf Lebensqualität zu verzichten? Dann brauchst du ein zweites Standbein. Private Altersvorsorge gibt dir die Freiheit, deinen Ruhestand selbst zu gestalten – unabhängig von starren Regeln, Abschlägen oder Grenzen. Lass dir zeigen, welche Möglichkeiten du hast – bevor du deinen Antrag stellst. Jetzt Beratungstermin vereinbaren!

Die meistgestellten Fragen meiner Mandanten

Was passiert, wenn ich den Rentenantrag zu spät stelle? Bekomme ich dann Geld nachgezahlt?
Wenn du den Antrag nach deinem möglichen Rentenbeginn stellst, bekommst du die Rente rückwirkend höchstens für drei Monate nachgezahlt. Stellst du ihn zu spät, verlierst du also womöglich Geld – jeden Monat. Deshalb: Rechtzeitig kümmern, auch wenn’s unbequem ist.
Ja – aber nur einmal und innerhalb von drei Monaten nach Rentenbeginn. Danach ist der Antrag bindend. Wenn du also z. B. doch noch ein Jobangebot annehmen willst oder merkst, dass dir die Abschläge zu hoch sind, musst du schnell handeln.
Der Rentenantrag ist der formale Akt – den musst du bei der Deutschen Rentenversicherung stellen. Der Rentenbeginn ist das Datum, ab dem du erstmals Geld bekommst. Du kannst den Antrag frühestens drei Monate vor dem gewünschten Rentenstart stellen. Viele verwechseln das – dabei entscheidet beides über deine Rente.
Die gesetzliche Rente wird immer zum Monatsende gezahlt – rückwirkend für den laufenden Monat. Wenn du also am 1. Oktober in Rente gehst, bekommst du das Geld erst Ende Oktober. Gerade im ersten Monat solltest du das finanziell einplanen.
Ja, das ist möglich. Die Auszahlung deiner privaten Rente ist unabhängig von der gesetzlichen Rente – sowohl in der Zeit als auch in der Höhe. Je nach Vertragsart kann das sinnvoll sein, um Abschläge auszugleichen oder steuerlich zu optimieren. Aber: Es lohnt sich, das vorher mit einer Beraterin oder einem Berater durchzurechnen.
Teilzeit bedeutet in der Regel: weniger Rentenpunkte in den letzten Jahren. Wer z. B. mit 60 auf halbe Stelle reduziert, senkt damit seine Rentenansprüche – und das wirkt sich spürbar auf die Höhe der Altersrente aus. Aber: Mit privater Vorsorge oder gezielten freiwilligen Beiträgen kannst du gegensteuern.
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Hallo, ich bin Florian Echegoyen

(Gründer und Inhaber von Level V.)
Experte für betriebliche Altersvorsorge & Geschäftsführerberatung

Finanzielle Sicherheit ist für mich weit mehr als Zahlen auf dem Papier. Sie bedeutet echte Freiheit, Handlungsfähigkeit und ein gutes Gefühl im Alltag – für dich persönlich und für dein Unternehmen.

Als Experte für betriebliche Altersvorsorge und strategische Geschäftsführerberatung weiß ich, wie wichtig maßgeschneiderte Lösungen sind. Ich unterstütze dich dabei, deine Altersvorsorge gezielt zu gestalten und strategisch kluge Entscheidungen für dein Unternehmen und deine Position als Geschäftsführer zu treffen.

Mein Motto: „Nachhaltige Lösungen für nachhaltigen Erfolg.“

Gemeinsam mit meinem Team biete ich dir klare, verständliche Konzepte – ohne Fachchinesisch, aber mit echter Substanz. Bei Level V geht es nicht um Standardlösungen, sondern um deinen Weg. Persönlich, individuell und mit dem Fokus auf langfristige Sicherheit.

Vertrau auf meine Erfahrung – und lass uns gemeinsam das Beste aus deinen Möglichkeiten machen.

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