Viele verlassen sich auf die Zahl, die jedes Jahr auf ihrer Renteninformation steht – die sogenannte Regelaltersrente. Doch was dort schwarz auf weiß erscheint, ist nur der Bruttobetrag. Und der kann trügen. Denn was am Ende wirklich auf deinem Konto landet, liegt oft deutlich darunter. Auch wenn du heute noch jung bist, kannst du in der jährlichen Renteninformation genau ablesen, wohin dich deine künftige Rente führen wird.

Was steht eigentlich in der Renteninformation?
- deine bisher erworbenen Entgeltpunkte
- eine Hochrechnung auf die Regelaltersrente (z. B. bei 67)
- den aktuellen Stand der Rentenversicherung
Was der Bescheid dir nicht verrät
Vergleichstabelle: Entwicklung des Durchschnittsverdienstes
Jahr |
Durchschnittsverdienst (brutto p.a.) |
Grenze für 1 Entgeltpunkt |
2013 | 34.071 € | 1 Punkt bei 34.071 € |
2015 | 35.363 € | 1 Punkt bei 35.363 € |
2017 | 37.077 € | 1 Punkt bei 37.077 € |
2019 | 39.301 € | 1 Punkt bei 39.301 € |
2021 | 41.541 € | 1 Punkt bei 41.541 € |
2023 | 43.142 € | 1 Punkt bei 43.142 € |
2024 | 45.358 € | 1 Punkt bei 45.358 € |
2025 | ca. 50.000 € (geschätzt) | 1 Punkt bei 50.000 € |
Was ist ein Entgeltpunkt?
- Hast du exakt den Durchschnittslohn verdient, bekommst du einen vollen Punkt.
- Lag dein Gehalt nur bei der Hälfte, gibt’s 0,5 Punkte.
- Verdient man doppelt so viel, sind es 2 Punkte – allerdings nur bis zur gesetzlichen Beitragsgrenze.
Warum Brutto nicht gleich Netto ist

Krankenversicherung im Ruhestand: Was du wirklich zahlen musst
Wer in der KVdR landet – und warum das ein Vorteil ist
Typischer Fall : Du warst während der zweiten Hälfte deines Erwerbslebens überwiegend gesetzlich versichert – egal ob als Pflichtmitglied oder freiwillig. Dann wirst du automatisch in der KVdR geführt.
Wer außen vor bleibt: freiwillig versicherte Rentner
- gesetzliche Rente
- Betriebsrenten
- private Rentenversicherungen
- Mieteinnahmen
- Kapitalerträge
Zusatzbelastung: Steigende Beiträge auch 2025
Besonders belastend wird das für freiwillig versicherte Rentner:innen: Bei ihnen zählt das gesamte Einkommen zur Beitragsberechnung – also nicht nur die gesetzliche Rente, sondern auch Betriebsrenten, Mieteinnahmen, Kapitalerträge und private Vorsorge. Die Folge: deutlich höhere monatliche Abgaben im Vergleich zur KVdR.
Was du tun kannst
- Kläre früh, ob du in die KVdR fällst. Wer zu lange privat versichert war, zahlt im Alter oft drauf.
- Achte auf die Auszahlung deiner Betriebsrente. Monatlich, einmalig – beides hat Folgen für deine Beiträge.
- Verlass dich nicht auf deine Kasse. Die zeigt dir nicht automatisch den günstigsten Weg.

Einkommensteuer: Rente heißt nicht steuerfrei
- Wer 2025 in Rente geht, muss 85 % der gesetzlichen Rente versteuern.
- Wer 2040 oder später in Rente geht, versteuert 100 % der Rente – nach Abzug von Freibeträgen.
Pflegeversicherung: Der Zusatzabzug, den viele vergessen
- Aktuell: 3,4 % vom Renten-Bruttobetrag
- Wer kinderlos ist, zahlt mehr – bis zu 4,0 %
Beispielrechnung: Was bleibt dir wirklich von deiner Rente?
- Kranken- & Pflegeversicherung: ca. 125 €
- Einkommensteuer: ca. 130 € (bei geringem Zusatzeinkommen)
Denkfehler, die viele später teuer bezahlen
1. „Ich hab doch meinen Rentenbescheid – da steht doch alles drin.“
2. „Wird schon reichen.“
3. „Ich hab ja noch meine Betriebsrente / Immobilie / Erbe.“
Was du jetzt tun solltest – Schritt für Schritt
- Renteninformation bereithalten oder neu anfordern: Die Basis jeder Planung – auch wenn sie nur die halbe Wahrheit liefert.
- Deine Rentenlücke berechnen: Was brauchst du im Alter zum Leben? Und was fehlt dir laut Rentenbescheid? Hier helfen einfache Online-Rechner oder ein erfahrener Berater.
- Brutto-zu-Netto-Rente durchrechnen: Welche Abzüge kommen auf dich zu? Was bleibt dir wirklich im Monat? Wichtig: Auch Zusatzrenten, Steuern und Beiträge einrechnen.
- Vorsorge prüfen und ergänzen: Reichen gesetzliche und betriebliche Rente nicht, brauchst du eine ergänzende Strategie: ETF-Sparplan, private Rentenversicherung, Immobilienkonzept – was zu dir passt.
- Alle zwei bis drei Jahre aktualisieren: Lebenssituationen ändern sich – und damit auch dein Bedarf. Wer regelmäßig nachjustiert, bleibt auf Kurs.
Fazit
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Renteninformation gelesen – und jetzt? Antworten auf die drängendsten Fragen
Ist meine Rente wirklich inflationssicher?
Muss ich auch auf private Rentenversicherungen Krankenversicherungsbeiträge zahlen?
Was passiert mit meiner Rente, wenn ich ins Ausland ziehe?
Zählt mein Minijob im Alter eigentlich zur Steuer?
Kann ich meine Rentenbesteuerung legal senken?
Gibt es Freibeträge für Betriebsrenten in der Krankenversicherung?

Hallo, ich bin Franz Paufler
(Finanzberater bei der Level V Finanz GmbH in Hamburg)
Ich arbeite gern mit Zahlen – aber noch lieber mit Menschen. Für viele, die zu mir kommen, geht es nicht um die eine perfekte Geldanlage, sondern um etwas Grundsätzliches: endlich Ordnung in die eigenen Finanzen bringen. Verstehen, was sinnvoll ist. Und das gute Gefühl, einen Plan zu haben, der wirklich passt.
Dabei unterstütze ich vor allem bei Themen wie Altersvorsorge und langfristiger Finanzplanung. Kompliziert muss das nicht sein – wichtig ist, dass es zu dir und deiner Lebenssituation passt. Und genau dafür nehme ich mir Zeit: Ich höre zu, stelle die richtigen Fragen und entwickle gemeinsam mit dir eine Lösung, die du wirklich verstehst und mittragen kannst.
Mein Motto: „Finanzplanung soll nicht kompliziert sein, sondern maßgeschneidert und klar.“
Wenn du jemanden suchst, der dich ehrlich berät und dir dabei hilft, in Finanzfragen den Überblick zu behalten, freue ich mich, dich kennenzulernen.