Pflegezusatzversicherung: Welche Tarife sich lohnen – und worauf du achten musst

Berufsunfähigkeitsversicherung
Pflegebedürftigkeit ist kein seltenes Schicksal, sondern ein realistisches Risiko. Und dennoch verdrängen viele das Thema – aus Unsicherheit, Unwissen oder schlicht, weil es unangenehm ist. Doch genau das kann später teuer werden. Denn die gesetzliche Pflegeversicherung deckt nur einen Teil der tatsächlichen Kosten. Der Rest? Bleibt an dir, deinen Ersparnissen oder deiner Familie hängen. Genau hier setzt die private Pflegezusatzversicherung an.
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Warum überhaupt privat vorsorgen?

Die gesetzliche Pflegeversicherung funktioniert nach dem Teilkasko-Prinzip: Sie beteiligt sich an den Kosten – aber eben nicht vollständig. Wer beispielsweise stationär gepflegt wird, muss oft über 2.000 Euro monatlich aus eigener Tasche zahlen. Pflegeheime verlangen Unterkunft, Verpflegung, Investitionskosten – alles Punkte, die von der gesetzlichen Kasse nicht übernommen werden. Und auch im ambulanten Bereich reichen die Leistungen oft nicht aus, um pflegende Angehörige zu entlasten oder professionelle Hilfe dauerhaft zu finanzieren.

Private Pflegezusatzversicherungen helfen dabei, diese Lücke zu schließen. Sie zahlen entweder einen festen Geldbetrag pro Pflegestufe (Pflegegeldversicherung), übernehmen anteilig reale Kosten (Pflegekostenversicherung) oder bieten beides kombiniert (Pflegekombiversicherung). Aber welche Lösung passt wirklich zu dir – und worauf solltest du bei der Tarifwahl achten?

Pflegegeld-, Pflegekosten- oder Kombiversicherung?

Bei der Pflegegeldversicherung bekommst du im Pflegefall einen monatlich festgelegten Betrag ausgezahlt – unabhängig davon, welche Kosten du tatsächlich hast. Das bringt Flexibilität: Du kannst selbst entscheiden, ob du damit Angehörige unterstützt, eine Haushaltshilfe bezahlst oder einen ambulanten Dienst beauftragst. Sie eignet sich besonders für Menschen, die Wert auf freie Gestaltung legen – oder die sich vorstellen können, zu Hause gepflegt zu werden.

Die Pflegekostenversicherung hingegen beteiligt sich direkt an real entstehenden Pflegekosten – meist ergänzend zur gesetzlichen Leistung. Sie ist deutlich enger an Rechnungen gebunden, kann aber bei stationärer Pflege sinnvoll sein, weil sie die Eigenbeteiligung reduziert.

Die Kombiversicherung verbindet beides: ein fixer Geldbetrag plus eine anteilige Kostenübernahme. Klingt nach dem besten aus zwei Welten – kostet aber auch entsprechend mehr Beitrag.

Was kostet eine Pflegezusatzversicherung?

Das hängt stark von deinem Alter, deinem Gesundheitszustand und dem gewünschten Leistungsumfang ab. Wer jung und gesund einsteigt, zahlt oft weniger als 30 Euro im Monat – und sichert sich dafür später mehrere hundert Euro monatliche Pflegeleistung. Wer dagegen erst mit 50 oder 60 einsteigt, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen oder bekommt im Zweifel gar keine Versicherung mehr – je nach Gesundheitsprüfung.

Ein Punkt, den viele übersehen: die sogenannte Dynamik. Gute Tarife passen die Leistung regelmäßig an – damit sie mit der Inflation Schritt hält. Ja, das macht den Beitrag ein kleines Stück teurer. Aber es sorgt auch dafür, dass du im Pflegefall nicht mit einer Summe dastehst, die auf dem Papier gut aussieht, aber im Alltag kaum reicht.

Worauf solltest du bei der Tarifwahl achten?

Nicht jeder Tarif ist sein Geld wert. Wichtig ist:
  • Pflegegradstaffelung: Achte darauf, dass der Versicherer nicht nur bei Pflegegrad 4 oder 5 zahlt. Viele gute Tarife leisten bereits ab Pflegegrad 2 – was besonders wichtig ist, da viele Pflegefälle gar nicht in die höchsten Stufen eingestuft werden.
  • Leistungsbeginn: Manche Versicherungen zahlen erst nach einer Wartezeit oder bei dauerhafter Pflegebedürftigkeit. Im Ernstfall können das wertvolle Monate sein, in denen du die Kosten allein trägst.
  • Beitragsfreiheit im Leistungsfall: Gute Tarife setzen die Beiträge aus, sobald du Pflegeleistungen bekommst. Das ist fair – und entlastet zusätzlich.
  • Demenzleistungen: Eine häufig unterschätzte Lücke. Viele Tarife bieten bei Demenz (Pflegegrad 2) nur reduzierte Leistungen. Dabei ist gerade diese Pflegeform besonders belastend – emotional wie finanziell.
  • Verzicht auf Gesundheitsprüfung: Es gibt auch Tarife ohne Prüfung, etwa in Gruppenverträgen über Arbeitgeber. Der Haken: Die Leistungen sind oft geringer, und der Beitrag steigt mit dem Alter deutlich stärker an.

Fazit

Eine Pflegezusatzversicherung ist kein Luxusprodukt, sondern eine Form von Würdeversicherung. Wer sich früh damit beschäftigt, sichert sich nicht nur bessere Konditionen, sondern auch mehr Optionen im Ernstfall. Wichtig ist: Kein Schnellschuss, kein Abschluss aus Panik – sondern ein informierter, realistischer Blick auf die eigene Vorsorge. Denn: Pflegebedürftigkeit ist nichts, was „nur die anderen“ betrifft. Und es ist beruhigend zu wissen, dass man im Fall der Fälle nicht allein auf sich gestellt ist – weder finanziell noch organisatorisch.

Häufig gestellte Fragen zur Pflegezusatzversicherung

Ist eine Pflegezusatzversicherung auch für junge Menschen sinnvoll?
Ja – je früher du einsteigst, desto günstiger sind die Beiträge. Viele schwere Krankheiten oder Einschränkungen treten später auf und können den Abschluss erschweren oder unmöglich machen. Früh vorsorgen bedeutet: günstiger Beitrag bei voller Leistung.
Die Pflegezusatzversicherung ist eine reine Risikoversicherung – ähnlich wie die Haftpflicht. Wenn du sie nie in Anspruch nehmen musst, bekommst du keine Leistung. Aber du hast dich gegen ein existenzielles Risiko abgesichert – ähnlich wie bei der BU oder Risikolebensversicherung.
Grundsätzlich ja, aber: Mit dem Alter steigen die Beiträge bei einem Neuabschluss deutlich. Ein Wechsel ist meist nur sinnvoll, wenn der neue Tarif deutlich bessere Konditionen bei ähnlichem Beitrag bietet – und du gesundheitlich noch versicherbar bist.
Ja, z. B. bei Gruppenverträgen über den Arbeitgeber oder bei bestimmten Aktionsangeboten. Aber: Die Leistungen sind oft geringer und der Beitrag steigt mit dem Alter deutlich an. Eine individuelle Prüfung lohnt sich.
Pflege-Bahr-Tarife werden mit 5 € monatlich vom Staat bezuschusst – dafür gelten keine Gesundheitsprüfungen. Die Leistungen sind aber meist deutlich niedriger. Für viele sind sie ein Einstieg, aber keine allein ausreichende Absicherung.
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Hallo, ich bin Franz Paufler

(Finanzberater bei der Level V Finanz GmbH in Hamburg)

Ich arbeite gern mit Zahlen – aber noch lieber mit Menschen. Für viele, die zu mir kommen, geht es nicht um die eine perfekte Geldanlage, sondern um etwas Grundsätzliches: endlich Ordnung in die eigenen Finanzen bringen. Verstehen, was sinnvoll ist. Und das gute Gefühl, einen Plan zu haben, der wirklich passt.

Dabei unterstütze ich vor allem bei Themen wie Altersvorsorge und langfristiger Finanzplanung. Kompliziert muss das nicht sein – wichtig ist, dass es zu dir und deiner Lebenssituation passt. Und genau dafür nehme ich mir Zeit: Ich höre zu, stelle die richtigen Fragen und entwickle gemeinsam mit dir eine Lösung, die du wirklich verstehst und mittragen kannst.

Mein Motto: „Finanzplanung soll nicht kompliziert sein, sondern maßgeschneidert und klar.“

Wenn du jemanden suchst, der dich ehrlich berät und dir dabei hilft, in Finanzfragen den Überblick zu behalten, freue ich mich, dich kennenzulernen.

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