Vor- und Nachteile GKV

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Das Wichtigste in Kürze:

Seit Januar 2009 ist jeder in Deutschland lebende Bürger durch § 193 Absatz 3 des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) dazu verpflichtet, eine Krankenversicherung abzuschließen. Diese gesetzliche Regelung sorgt dafür, dass jeder unabhängig von Einkommen und Gesundheitszustand einen grundlegenden Schutz im Krankheitsfall genießt. In Deutschland ist das Krankenversicherungssystem in zwei Hauptzweige unterteilt: die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und die private Krankenversicherung (PKV).
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Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) - Definition & Erklärung

Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) in Deutschland ist eine zentrale Säule des Gesundheitssystems und basiert auf dem Solidarprinzip. Das bedeutet, dass alle Versicherten einen gleich bleibenden Prozentsatz ihres Einkommens in einen gemeinsamen Versicherungstopf einzahlen. Diese solidarische Finanzierung stellt sicher, dass unabhängig vom individuellen Gesundheitsrisiko oder Einkommen jeder Zugang zu den notwendigen medizinischen Leistungen hat, ohne finanziell unverhältnismäßig belastet zu werden.
Für bestimmte Personengruppen wie Rentner, Arbeitslose und Arbeitnehmer mit einem Einkommen unterhalb der jährlich angepassten Versicherungspflichtgrenze besteht Versicherungspflicht in der GKV. Selbständige und Angestellte mit einem Einkommen oberhalb dieser Grenze können zwischen einer freiwilligen Mitgliedschaft in der GKV und einem Wechsel in eine private Krankenversicherung (PKV) wählen.

Was ist die private Krankenversicherung (PKV)?

Die private Krankenversicherung (PKV) in Deutschland basiert auf dem Prinzip der individuellen Risikoabsicherung. Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), die nach dem Solidarprinzip funktioniert, richten sich die Beiträge in der PKV nach dem persönlichen Gesundheitsrisiko und dem gewählten Leistungsumfang. Das heißt, jeder Versicherte zahlt einen Beitrag, der individuell auf seine Bedürfnisse und Risiken zugeschnitten ist. So erhalten die Versicherten einen Versicherungsschutz, der genau auf ihre persönliche Situation zugeschnitten ist.
Die private Krankenversicherung steht nicht allen Bürgern offen. Um Mitglied werden zu können, müssen bestimmte Zugangsvoraussetzungen erfüllt sein. Dazu gehört unter anderem ein Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze für Arbeitnehmer, eine selbstständige oder freiberufliche Tätigkeit. Auch Beamte und Studenten können sich für eine private Krankenversicherung entscheiden.

PKV & GKV: die Vor- und Nachteile im Überblick

Ob gesetzliche oder private Krankenversicherung, beide Systeme bieten spezifische Vor- und Nachteile, die es bei der Wahl der richtigen Krankenversicherung zu berücksichtigen gilt.
  • Die GKV basiert auf dem Solidarprinzip, welches eine gerechte Verteilung der Gesundheitskosten über die gesamte Bevölkerung hinweg gewährleistet. Jeder trägt nach seinen finanziellen Möglichkeiten bei, was eine umfassende soziale Absicherung für alle Versicherten schafft.
  • Die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung sind einkommensabhängig und betragen 14,6 % des Bruttoeinkommens zuzüglich eines individuellen Zusatzbeitrags. Diese Beiträge werden bis zur Beitragsbemessungsgrenze zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern aufgeteilt. Dieses Modell gewährleistet eine gerechte Beitragsstruktur, die sicherstellt, dass niemand finanziell überfordert wird.
  • Familienmitglieder ohne eigenes Einkommen, wie Ehepartner oder Kinder, sind in der gesetzlichen Krankenkasse ohne zusätzliche Beiträge mitversichert.
  • Das Leistungsspektrum der GKV ist gesetzlich festgelegt und kann im Vergleich zur PKV als begrenzt angesehen werden. Bestimmte Zusatzleistungen sind nur teilweise oder nicht abgedeckt, wodurch der Versicherte Zuzahlungen leisten muss. Ein prägnantes Beispiel wäre hierfür der Zahnersatz. Hier übernimmt die gesetzliche Krankenkasse nur eine minimale Zahnersatzleistung.
  • Aufgrund des Solidarprinzips und der großen Anzahl an Versicherten können die Wartezeiten für bestimmte medizinische Behandlungen in der GKV länger sein.
Tipp: Auch wenn ein Wechsel in die private Krankenversicherung (PKV) aufgrund fehlender Voraussetzungen nicht möglich ist, kannst du durch einen Wechsel der gesetzlichen Krankenkasse Kosten sparen. Ein sorgfältiger Vergleich der verschiedenen Krankenkassen hilft dir, die für dich günstigste Option zu finden.

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Krankenversicherung-Paragraph
Diesen Gesetzestext zu lesen, ist ein wenig so, wie ein Arbeitszeugnis zu lesen und den berühmten Satz „war stets bemüht“ zu finden. Klingt erstmal ganz gut, wenn man aber weiß, was damit ausgedrückt werden soll, nimmt das Ganze schnell eine andere Farbe an.

Die gesetzliche Krankenversicherung muss auf die Kosten achten und tut daher für den Beitragszahler gerade so viel, dass er nicht verstirbt – extrem ausgedrückt. Im Detail bedeutet das, dass vor allem Lebensqualität verbessernde Maßnahmen häufig durchs Raster fallen. Dinge wie Reha, Physiotherapie, Massage oder die besseren Genesungstherapien werden durch die GKV gar nicht oder nur unzureichend abgedeckt.

Vorteile und Nachteile der Privaten Krankenversicherung (PKV)

  • Die PKV bietet die Möglichkeit, den Versicherungsschutz an persönliche Bedürfnisse und Wünsche anzupassen. Versicherte können aus einem breiten Angebot an Tarifen und Leistungen wählen.
  • Privatversicherte profitieren oft von kürzeren Wartezeiten und einer bevorzugten Behandlung, zum Beispiel durch Zugang zu Spezialisten oder Chefarztbehandlungen.
  • Die PKV ermöglicht den Zugang zu Leistungen, die über das Standardangebot der GKV hinausgehen, wie Einbettzimmer im Krankenhaus oder alternative Heilmethoden.
  • Die Beiträge in der PKV können mit zunehmendem Alter und sich änderndem Gesundheitszustand des Versicherten steigen.
  • Die Beiträge in der PKV können mit zunehmendem Alter und sich änderndem Gesundheitszustand des Versicherten steigen. Im Alter und vor allem mit Familie ist die private Krankenversicherung zwar teurer, aber auch wesentlich leistungsstärker als die gesetzliche Krankenversicherung.
  • Im Gegensatz zur GKV muss für jedes Familienmitglied ein separater Vertrag abgeschlossen werden, was zu höheren Gesamtkosten führen kann.
  • Die Aufnahme in die PKV ist in der Regel an eine Gesundheitsprüfung gebunden, und bestehende Erkrankungen können zu Leistungsausschlüssen oder Risikozuschlägen führen.
gesetzliche vs private krankenversicherung

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Fazit

Die Frage, ob die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) oder die private Krankenversicherung (PKV) besser ist, kann nicht pauschal beantwortet werden, da beide Optionen spezifische Vorteile bieten. Vielmehr hängt die Wahl der richtigen Versicherung von persönlichen Faktoren ab, wie z.B. dem Alter oder ob eine Einzel- oder Familienversicherung gewünscht wird.

Vor- und Nachteile der GKV FAQ – die meistgestellten Fragen

Eine Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) aus der privaten Krankenversicherung (PKV) ist unter bestimmten Bedingungen machbar, zum Beispiel wenn das Einkommen die Versicherungspflichtgrenze unterschreitet oder eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit begonnen wird. Junge Menschen unter 25, die ein Studium beginnen, haben ebenfalls die Möglichkeit, in die GKV zurückzukehren.
Gut zu wissen: Auch im Rentenalter ist eine Rückkehr in die GKV möglich, sofern man in der zweiten Hälfte des Berufslebens für mindestens 90 Prozent der Zeit gesetzlich versichert gewesen ist.
Die Wahl zwischen GKV und PKV hängt von persönlichen Faktoren wie Einkommen, Familienstand, Gesundheitszustand und individuellen Bedürfnissen ab. Gerne unterstützen wir dich bei der Wahl der richtigen PKV. Jetzt Kontakt aufnehmen!
In der Regel sind die Beiträge in der GKV im Alter stabiler und tendenziell günstiger als in der PKV, da sie einkommensabhängig sind und nicht mit dem Alter steigen.
Für Selbstständige können sowohl die GKV als auch die PKV attraktiv sein. Die PKV bietet oft umfangreichere Leistungen und kann bei gutem Gesundheitszustand und entsprechendem Einkommen günstiger sein. Die GKV bietet dagegen stabile, einkommensabhängige Beiträge. Eine individuelle Beratung ist hier oft sinnvoll. Jetzt Kontakt aufnehmen!
In der GKV ist der Beitrag einkommensabhängig (derzeit ca. 14,6 % des Bruttoeinkommens plus kassenindividueller Zusatzbeitrag, aufgeteilt zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber). In der PKV richten sich die Beiträge nach dem Eintrittsalter, dem Gesundheitszustand, dem gewählten Tarif und dem Leistungsumfang.
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