Ich bekomme keine Berufsunfähigkeitsversicherung - welche Alternativen habe ich?
Wer aufgrund von Vorerkrankungen keine Berufsunfähigkeitsversicherung bekommt, der weiß vermutlich, wie wichtig es ist, die eigene Arbeitskraft abzusichern. Wir schauen uns hier die Möglichkeiten an, um die Arbeitskraft dennoch zu versichern, auch wenn die offensichtlichste Lösung erstmal nicht möglich ist.
Die Grundfähigkeitenversicherung
Was sichert eine Grundfähigkeitenversicherung ab?
Wie der Name vermuten lässt, werden hier sogenannte Grundfähigkeiten versichert, wie zB. Treppensteigen, das Bedienen eines KFZ, Sehen, Sprechen, das Greifen mit den Händen. Welche Fähigkeiten genau abgesichert sind, findet man immer im jeweiligen Bedingungswerk.
Es ist bei einer Grundfähigkeitenversicherung möglich, eine Rente zu beziehen und weiterhin arbeiten zu gehen, da der Leistungsauslöser die Grundfähigkeit und nicht die Ausübung des Berufes ist.
Was sichert die Grundfähigkeitenversicherung NICHT ab?
Burnout, Depressionen und andere psychische Krankheiten sind in der Regel nicht über eine Grundfähigkeitenpolice versichert. Dafür ist der monatliche Beitrag im Vergleich zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung auch wesentlich geringer.
Psyche teilweise über Zusatzpakete versicherbar
Einige Krankheiten wie Demenz oder geistiger Verfall aufgrund eines Unfalls können dennoch über Zusatzpakete mitversichert werden.
Worauf ist bei einer Grundfähigkeitenversicherung zu achten?
Besonderes Augenmerk sollte auch die Formulierung der Leistungsauslöser gelegt werden. Der Verlust welcher und wie vieler Fähigkeiten sind nötig, um eine Rente zu beziehen? Einige Versicherer zahlen erst, wenn mehrere Fähigkeiten eingeschränkt sind.
Zudem ist es wichtig, wie genau die genannten Fähigkeiten definiert werden. Konkrete Angaben und Beispiele im Bedingungswerk lassen wenig Spielraum für Diskussionen und Missverständnisse.
Die Unfallversicherung
Was sichert eine Unfallversicherung ab?
Die Unfallversicherung zahlt eine anhand einer Gliedertaxe berechnete Summe an den Verunfallten. Der Unfall ist dabei definiert als ein Ereignis, welches plötzlich von außen auf die versicherte Person einwirkt und eine Gesundheitsschädigung hinterlässt. Eine Rente lässt sich auch vereinbaren.
Was ist die Gliedertaxe?
Die Gliedertaxe ist quasi ein Katalog, in dem festgelegt wird, wie viel der Verlust oder die Einschränkung einer Gliedmaße „wert“ ist.
So ist der Verlust des Zeigefingers beispielsweise mit 12% der Versicherungssumme notiert. Man erhält also (ohne Progression) 12.000€ bei einer Versicherungssumme von 100.000€.
Unfallversicherung kein Ersatz
Die Unfallversicherung sollte nicht als Ersatz für die Arbeitskraftabsicherung genutzt werden. Vielmehr ist der Zweck hier, Kapital ausgezahlt zu bekommen, um das Umfeld gegebenenfalls an eine Behinderung anzupassen.
Wichtig für Sportler und gefährliche Hobbys
Als Sportler kann es häufig sein, dass man nirgendwo eine BU bekommt. Hier kann dann als letzte Instanz eine Unfallversicherung abgeschlossen werden, um nicht völlig schutzlos ausgeliefert zu sein.
Auch bei „gefährlichen“ Hobbys, wie Reiten, Motorradfahren oder Fußballspielen ist eine Unfallversicherung sinnvoll.
Die Dread-Disease oder Schwere-Krankheiten Versicherung
Was sichert eine Dread-Disease-Versicherung ab?
Das Erkranken an einer sogenannten „Schweren Krankheit“ wird mit dieser Versicherung abgesichert. Welche Krankheiten das genau sind, ist dann vom Tarif abhängig. In der Regel immer mitversichert sind aber Krebs, Demenz, Schlaganfall oder Herzinfarkt.
Ob du mit dieser Krankheit noch arbeiten kannst, ist für die Dread-Disease nicht relevant, da der Leistungsauslöser die Erkrankung ist und nicht deren Folgen.
Nicht mit versichert sind Krankheiten, die schleichend und aufgrund von körperlichem Zerfall auftreten, wie
Unfallversicherung kein Ersatz
Die Unfallversicherung sollte nicht als Ersatz für die Arbeitskraftabsicherung genutzt werden. Vielmehr ist der Zweck hier, Kapital ausgezahlt zu bekommen, um das Umfeld gegebenenfalls an eine Behinderung anzupassen.
Wichtig für Sportler und gefährliche Hobbys
Als Sportler kann es häufig sein, dass man nirgendwo eine BU bekommt. Hier kann dann als letzte Instanz eine Unfallversicherung abgeschlossen werden, um nicht völlig schutzlos ausgeliefert zu sein.
Auch bei „gefährlichen“ Hobbys, wie Reiten, Motorradfahren oder Fußballspielen ist eine Unfallversicherung sinnvoll.
Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung
Was sichert eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung ab?
Die Erwerbsfähigkeit wird hier definiert, als die Fähigkeit am Tag mehr als 3h zu arbeiten. Wer also nicht in der Lage ist, 3h pro Tag einer Tätigkeit nachzugehen, der ist definitionsgemäß erwerbsunfähig und erhält eine monatliche Rente aus der Versicherung.
Der Beruf spielt hierbei keine Rolle, es wird geschaut, ob man in irgendeinem Beruf (für den man qualifiziert ist) noch 3h arbeiten kann. Du siehst, hier ist es im Vergleich zur Berufsunfähigkeitsversicherung, bei der immer der zuletzt ausgeübte Beruf versichert ist, deutlich schwieriger eine Leistung zu beziehen.
Einfachere Leistung in der BU
Wer beispielsweise als Dachdecker ein Bein verliert, ist ganz klar berufsunfähig. Bei keiner sonstigen Einschränkung, aber noch nicht erwerbsunfähig, da eine Tätigkeit im Büro noch möglich wäre.
Für wen eignet sich die Erwerbsunfähigkeitsversicherung?
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist der Erwerbsunfähigkeitsversicherung klar überlegen, was die Leistung angeht. Nicht jeder bekommt aber eine BU aus gesundheitlichen Gründen oder aber, weil der BU-Beitrag vor allem in handwerklichen Berufen einfach viel zu teuer ist. Die staatliche Leistung im Falle einer Erwerbsunfähigkeit ist aber viel zu gering, als dass man sich allein darauf verlassen könnte.