Das Wichtigste in Kürze:
- Eine DU ist für alle Soldaten empfehlenswert
- Beiträge zur DU sind steuerlich absetzbar
- Die meisten DUs leisten auch beim Auslandseinsatz
- Gesundheitsfragen beachten – je früher der Antrag gestellt wird, desto höher ist eine erfolgreiche Annahme
Was ist eine Dienstunfähigkeitsversicherung?
Die Dienstunfähigkeitsversicherung (DU) zahlt dir im Falle der Dienstunfähigkeit dein Einkommen bzw. eine vereinbarte Rente (weiter). Sie zählt somit zu den Lebensversicherungen, weil hier dein „Leben“ – sprich deine Arbeitskraft abgesichert wird. Sobald der Bundeswehrarzt dich aus der Bundeswehr entlässt aufgrund von Dienstunfähigkeit gehst du mit diesem Zettel zur Versicherung (oder uns) und erhältst ohne weitere Prüfung durch die Versicherung deine Leistung.
Dies ist in der Regel eine DU-Rente und eventuell je nach Gestaltung des Vertrags eine Einmalzahlung. Während du dich also um seelische und körperliche Genesung kümmerst, musst du dir keine Gedanken um dein finanzielles Wohlergehen machen, denn die DU-Rente ist i. d. R. so hoch, dass die grundlegenden Lebenshaltungskosten gedeckt sind.
Dies ist in der Regel eine DU-Rente und eventuell je nach Gestaltung des Vertrags eine Einmalzahlung. Während du dich also um seelische und körperliche Genesung kümmerst, musst du dir keine Gedanken um dein finanzielles Wohlergehen machen, denn die DU-Rente ist i. d. R. so hoch, dass die grundlegenden Lebenshaltungskosten gedeckt sind.
Danke! Wir beeilen uns
Danke! Wir beeilen uns
Berufsunfähigkeitsversicherung oder Dienstunfähigkeitsversicherung?
Eine Frage, die relativ häufig gestellt wird. Um diese zu beantworten, muss man zunächst einmal den Unterschied kennen.
Jede DU-Versicherung ist auch gleichzeitig eine BU. Die Dienstunfähigkeitsklausel ist nämlich einfach ein Zusatz in einer BU, welche diese dann zur DU macht.
Was sagt eine DU-Klausel jetzt aus?
Die eine DU-Klausel gibt es gar nicht. Wir haben dir hier einmal eine Übersicht über die verschiedenen Klauseln gegeben. Weil es so viele unterschiedliche Klauseln gibt, muss man aufpassen, was man abschließt, denn alle diese Klauseln werden nach außen hin als Dienstunfähigkeitsversicherung verkauft.
Keine Sorge, wir haben Zugriff auf alle Tarife in Deutschland und machen den lieben langen Tag nichts anderes, du kannst dich in der Beratung also darauf verlassen, dass du einen sinnvollen Schutz bekommst.
Echte DU-Klausel
Diese Klausel ist quasi deine VIP-Karte in der Welt der Dienstunfähigkeitsversicherungen. Sie sorgt dafür, dass der Versicherer nicht die Nase in deine Angelegenheiten steckt und deine Dienstunfähigkeit nicht noch einmal selbst prüft. Sobald du in den Ruhestand versetzt oder aus dem Beamtenverhältnis entlassen wirst, greift deine DU-Versicherung, und du erhältst deine Leistungen ohne weiteren Nachweis. Das ist ein echtes Plus für dich als Offizieranwärter, der noch am Anfang seiner Laufbahn steht.Unechte DU-Klausel
Die unechte DU-Klausel ist ein bisschen wie eine wackelige Brücke – sie bietet zwar Schutz, aber manchmal nur so gerade eben. Hier prüft der Versicherer, ob deine Dienstunfähigkeit seinen eigenen Definitionen entspricht. Falls er zu einer anderen Einschätzung als dein Dienstherr kommt, könnte es passieren, dass du keine Versicherungsleistungen erhältst. Daher ist es wichtig, dass du genau hinschaust, bevor du dich für diese Option entscheidest.Vollständige und unvollständige DU-Klausel
Jetzt kommen wir zur vollständigen und unvollständigen DU-Klausel. Mit einer vollständigen DU-Klausel erhältst du unabhängig von deinem Beamtenstatus im Fall einer Dienstunfähigkeit eine Leistung. Im Gegensatz dazu haben bei einer unvollständigen DU-Klausel nur Beamte auf Lebenszeit Anspruch auf Versicherungsleistungen. Daher solltest du genau überlegen, welche Klausel für deine Situation am besten geeignet ist.Spezielle DU-Klausel
Wenn du im Vollzugsdienst tätig bist, zum Beispiel bei der Polizei oder der Feuerwehr, benötigst du eine spezielle DU-Klausel. Diese sogenannte Vollzugsdienstklausel deckt spezielle, berufsspezifische Anforderungen ab, wie zum Beispiel das Handhaben einer Dienstwaffe. Das ist besonders wichtig, wenn dein Job spezielle Anforderungen mit sich bringt. Für einen Soldaten auch nicht unbedingt das Schlechteste.Teil-Dienstunfähigkeitsklausel
Die Teil-Dienstunfähigkeitsklausel greift, wenn du nur teilweise dienstfähig bist. Solange du noch mindestens 50 Prozent deiner Aufgaben erfüllen kannst, wirst du nicht in den Ruhestand versetzt. Und selbst wenn du nur noch die Hälfte deines normalen Arbeitspensums schaffst, gibt es Zuschläge zur Besoldung, um die geringeren Dienstbezüge auszugleichen.Wo ist der Unterschied zur Berufsunfähigkeitsversicherung?
Eine BU prüft, ob du deinen zuletzt ausgeübten Beruf zu weniger als 50% ausüben kannst. Bei Soldaten kann es hier vorkommen, dass sie vom Dienstherren entlassen wurden, aber allgemein nicht als berufsunfähig gelten.
Die Dienstunfähigkeitsversicherung prüft stattdessen, ob der Soldat vom Dienstherren entlassen wurde und zahlt dann entsprechend – egal ob dieser auch in der zivilen Welt als berufsunfähig gelten würde.
Ein Beispiel:
Ein Panzergrenadier verliert Zeige- und Mittelfinger seiner rechten Hand (Rechtsschütze) und ist daraufhin nicht mehr für seinen eingeteilten Dienstposten dienstfähig – er ist also dienstunfähig. Eine Entlassung aus der Bundeswehr hätte zur Folge, dass er kein Gehalt mehr bekäme und auch keine Leistungen aus einer BU.
Brauche ich als Soldat nun eine Berufs- oder Dienstunfähigkeitsversicherung?
Am aller wichtigsten ist zunächst, dass ein Soldat seine Arbeitskraft überhaupt absichert. Es scheiden sich bei der genauen Gestaltung die Geister. Es kommt darauf an. Unserer Einschätzung nach fährt man sicherer, wenn man eine Dienstunfähigkeitsklausel integriert hat.Warum?
Eben wegen dieser Fälle, in denen ein Soldat aus dem Dienstverhältnis entlassen wurde, aber in der zivilen Welt nicht als berufsunfähig gilt und somit nur Anspruch auf Arbeitslosengeld hat. Mit einer DU wäre dies vermieden worden, weil die Entlassungsurkunde ausreicht, um eine Leistung zu beziehen.
Auf der sicheren Seite ist man also, wenn man eine Dienstunfähigkeitsklausel in der Versicherung hat. Dies bedeutet aber nicht, dass eine BU für einen Soldaten niemals leisten würde. Für den ein oder anderen Dienstposten ist eine BU geeigneter, da ein Ausscheiden hier auch den Verlust der Arbeitskraft in der zivilen Welt bedeuten würde (Gezi-Tätigkeit und bspw eine Krebserkrankung hätte logischerweise auch eine Berufsunfähigkeit zur Folge).
Ist der Rahmenvertrag eine geeignete Dienstunfähigkeitsversicherung für Soldaten?
Für einige Dienstposten mit hoher Gefährdung wie Minentaucher oder Fallschirmjäger ist er das in der Tat. Für alle anderen aber nicht!
Warum ist der RV nur für einige Soldaten geeignet?
Versicherungsgesellschaften nehmen keine Minentaucher oder Fallschirmjäger etc. an. Diese Kameraden finden nur beim Rahmenvertrag eine Absicherung der Arbeitskraft.
Das große Problem mit dem Rahmenvertrag ist die geringe Laufzeit. Im Leistungsfall zahlt der RV die Renten nämlich nur bis zum 55. Lebensjahr. Der Soldat auf Zeit ist nämlich nicht verbeamtet und erhält somit auch kein Ruhegehalt, sondern ist, wie ein normaler Arbeitnehmer auch, auf die Sozialleistungen des Staates angewiesen.
Mit anderen Worten, einem Soldaten auf Zeit geht ab dem 55. Lebensjahr das Geld aus, da dieser frühestens mit 63. die gesetzliche Rente erhalten würde. Somit besteht eine Versicherungslücke von 8 Jahren, in denen kein nennenswerter Cashflow (lediglich Arbeitslosengeld) besteht.
Mit anderen Worten, einem Soldaten auf Zeit geht ab dem 55. Lebensjahr das Geld aus, da dieser frühestens mit 63. die gesetzliche Rente erhalten würde. Somit besteht eine Versicherungslücke von 8 Jahren, in denen kein nennenswerter Cashflow (lediglich Arbeitslosengeld) besteht.
Der RV ist ein Kombivertrag
Der Rahmenvertrag versucht auf vielen Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen, indem er neben der Arbeitskraft auch versucht die Altersrente zu versichern. Bei Kombiprodukten sind die Kosten nicht immer eindeutig erkennbar und man zahlt für jeden Baustein eine Kostenstruktur ab und dann nochmal für den Rahmen, der alles zusammenhält. Bei einem RV mit DU und Altersrente würden also im Prinzip 3 Kostenpunkte anfallen, anstelle von 2, wenn man die Risiken separat absichert.Dienstunfähigkeitsversicherung für den Auslandseinsatz
Vorab ganz wichtig: Wenn die Kommandierung für den Einsatz bereits schriftlich vorliegt, wird dich keine Versicherung mehr annehmen. Auch hier empfiehlt es sich also so früh wie möglich mit dem Schutz zu beginnen.
In einer guten Dienstunfähigkeitspolice findet sich dann häufig eine Formulierung, die in etwa so ausgestaltet ist.
Danke! Wir beeilen uns
Danke! Wir beeilen uns
Unterschied aktives und passives Kriegsrisiko
Aktives Kriegsrisiko ist in Deutschland nicht privat versicherbar (auch nicht über den Rahmenvertrag). Hier greift aber ein Paragraph aus dem Soldatenversorgungsgesetz. §63b SGV ersetzt durch aktives Kriegsrisiko ausgefallene Leistungen für den Soldaten.Aktives Kriegsrisiko
„Die Schädigung des Soldaten unmittelbar oder mittelbar durch Kriegs- oder Bürgerkriegsereignisse“
Aus diesem Grund gibt es auf Empfehlung des Gesamtverbandes der dt. Versicherungswirtschaft(GDV) auch das sogenannte passive Kriegsrisiko.
Passives Kriegsrisiko
„Die Schädigung des Soldaten unmittelbar oder mittelbar durch Kriegs- oder Bürgerkriegsereignisse“ + an denen [er] nicht aktiv beteiligt war. Mit dem Zusatz, das Auslandseinsätze mit dem Mandat des Bundestages auch hierunter fallen.
Fazit
Wenn man früh genug mit dem Versicherungsschutz beginnt, ist Stand 04/2022 jeder Einsatz der Bundeswehr abgesichert, solange die Versicherung das passive Kriegsrisiko mit absichert.Dienstunfähigkeitsversicherung für Soldaten - die meistgestellten Fragen
Kann ich die Beiträge für eine DU steuerlich absetzen?
Ja, die Beiträge für eine Dienstunfähigkeitsversicherung zählen zum Vorsorgeaufwand und sind daher absetzbar.
Ist eine DU als Soldat verpflichtend?
Nein, es besteht keine Pflicht, wie etwa bei der Pflegeversicherung. Es ist jedoch sehr ratsam, die eigene Arbeitskraft als Soldat so früh wie möglich abzusichern.
Warum sollte man als Soldat sich so früh um eine DU kümmern?
Um eine Dienstunfähigkeitsversicherung zu beantragen, muss man Gesundheitsfragen beantworten. Wir werden alle nicht jünger und gesünder, von daher sollte man den Antrag stellen, solange noch keine gravierenden gesundheitlichen Einschränkungen eingetreten sind, die den Antrag verhindern könnten.
Ich habe bereits gesundheitliche Probleme etc.
Auch hier ist noch nicht Hopfen und Malz verloren. Man kann hier zunächst einmal mit einer anonymisierten Risikovoranfrage bei verschiedenen Anbietern anfragen und Bedingungen ausloten. Hierbei helfen wir gerne.
Welche ist die beste DU?
Grundsätzlich immer die, die ohne Ausschlüsse und Zuschläge annimmt. Danach ist es von Präferenzen abhängig und muss individuell entschieden werden.
Wie beantrage ich vermögenswirksame Leistungen?
Nach Auswahl deiner Anlage kannst du mit einem Antrag zum ReFü gehen und über diesen deinen Antrag weiter bearbeiten lassen. Hier mehr erfahren!
Was kostet eine DU?
Dies hängt im Wesentlichen von deinem Eintrittsalter, deinem Gesundheitszustand und deiner gewünschten Rente ab. Von 60€-120€+ ist alles möglich. Generell gilt aber: Je früher du beginnst, desto günstiger ist der Beitrag.
Was mache ich im Leistungsfall?
Wir stehen unseren Mandanten im Leistungsfall per Anwalt zur Seite und sorgen auch juristisch dafür, dass es zu einem Leistungsanspruch kommt.
Welche Rentenhöhe sollte ich bei meiner DU wählen?
Die Rentenhöhe in deiner DU sollte an deinen Lebensstandard angepasst sein. Überlege: Wie viel Geld brauche ich monatlich, um mein Leben, wenn auch etwas reduziert, weiterführen zu können? Maximal 75% des Gehalts sind möglich.
Kann ich die Rentenhöhe meiner Dienstunfähigkeitsversicherung erhöhen?
Ja. Die meisten Anbieter erlauben eine Erhöhung innerhalb der ersten 5 Jahre ohne Angabe von Gründen und danach bis mind zum 40. Lebensjahr an Ereignisse wie Heirat, Geburt, Immobilie oder ähnliches geknüpfte Erhöhungen.
Was ist Dienstunfähigkeit?
Dienstunfähigkeit beschreibt die Entlassung aus dem öffentlichen Dienst aufgrund von körperlichen oder psychischen Gebrechen.
Wie lange zahlt die Dienstunfähigkeitsversicherung?
In der Regel zahlt die Dienstunfähigkeitsversicherung die vereinbarte Leistung so lange, wie die Dienstunfähigkeit andauert bzw. du keinen neuen Beruf ergriffen hast oder aber das vereinbarte Endalter erreicht ist.