Im Portfolio vieler privater Anleger fehlt es oft an Diversifikation. Diverse Vermögensverwalter, wie die Firma Grüner Fisher Investments, versprechen Abhilfe. Doch wie effektiv ist der Service von Grüner Fisher Investments und was sind die Kosten? Wie transparent agiert das Unternehmen und welche Alternativen könnten für Anleger interessant sein? Diese Fragen werden in folgendem Artikel beantwortet.
Grüner Fisher Investments: Kosten und Performance
Grüner Fisher Investments ist ein Joint Venture zwischen der in Deutschland ansässigen Vermögensverwaltungsfirma Grüner Fisher und der amerikanischen Investmentgesellschaft Fisher Investments. Das Unternehmen wurde 1999 von Thomas Grüner und Ken Fisher gegründet, mit dem Ziel, die Anlagestrategien und -prinzipien von Fisher Investments auf den deutschen Markt zu bringen.
Der Hauptsitz befindet sich im rheinland-pfälzischen Rodenbach. Seit 2012 gibt es eine Zweigniederlassung in Frankfurt am Main.
Wie lange reichen 250.000 € in der Ruhestandsphase?
So oder so ähnlich wirbt Grüner Fisher Investments bei potenziellen Kunden. Die Idee dahinter ist nichts Neues. Durch eine clevere Asset-Allocation soll sichergestellt werden, dass der Kunde durch einen Entnahmeplan von den Erträgen leben kann (und das auch in angespannten Marktphasen). Wie gut (oder schlecht) das bei Grüner Fisher Investments funktioniert erfährst du weiter unten.
Gut zu wissen:
Bei Grüner Fisher werden nur Investmentstrategien und keine aktiven Handelsstrategien umgesetzt. Das bedeutet, dass du grundsätzlich nur eine Rendite erwirtschaftest, wenn deine Aktie im Wert steigt. Hierdurch ist dein Vermögen von einer positiven Wirtschaftsentwicklung abhängig. In längeren negativen Marktphasen werden keine Gewinne erwirtschaftet, sondern Verluste vermieden. Durch die Nutzung von aktiven Handelsstrategien kannst du auch in negativen Marktphasen Renditen erwirtschaften.
Grüner Fisher Investments: Kosten
Grüner Fisher Investments hat unterschiedliche Anlageprodukte. Im Folgenden schauen wir uns den Fonds Grüner Fisher Global UI Fonds an.
Der Fonds hat laufende Kosten von 1,98 % (inklusive Transaktionskosten). Zusätzlich fällt eine Performancegebühr von 10 %, nach dem Highwater-Mark Prinzip, an. Hierbei fallen die 10 % anteilig auf neue Höchststände an.
Beispiel:
Der aktuelle Höchststand liegt bei 150 € je Anteil. Es wird ein neuer Höchststand von 170 € je Anteil erreicht. Dann fällt die Performancegebühr auf die Differenz (170 € – 150 €) an. Von der Differenz (also 20 €), fallen 10 % Gebühren an. In diesem Fall sind das 2 € Gebühren pro Anteil.
Beispiel:
Der aktuelle Höchststand liegt bei 150 € je Anteil. Es wird ein neuer Höchststand von 170 € je Anteil erreicht. Dann fällt die Performancegebühr auf die Differenz (170 € – 150 €) an. Von der Differenz (also 20 €), fallen 10 % Gebühren an. In diesem Fall sind das 2 € Gebühren pro Anteil.
Grüner Fisher Investments: Renditechancen
Der Fonds hat in den letzten Jahren eine ordentliche Performance erzielt. Allerdings war die Investition in einen Indexfonds deutlich ertragreicher! Dies liegt unter anderem natürlich an den Gebühren von Grüner Fisher Investments.
Zum Vergleich:
Bei einer Einmalanlage von 500.000 € hat man durch eine Anlage im S&P 500 knapp 350.000 € mehr Kapital erwirtschaftet (Zeitraum von 2015 -2022)
Zum Vergleich:
Bei einer Einmalanlage von 500.000 € hat man durch eine Anlage im S&P 500 knapp 350.000 € mehr Kapital erwirtschaftet (Zeitraum von 2015 -2022)
Vermögensverwalter schlagen den Markt nicht!
Es gibt zahlreiche Studien, die veranschaulichen, dass fast alle Vermögensverwalter Ihren Index nicht schlagen (und wenn nur für eine sehr kurze Zeit).
Allerdings werben die meisten Vermögensverwalter auch damit, dass sie in Krisenzeiten einen deutlich geringeren Kurseinbruch haben, als ETF-Indizes. Dies soll durch ein aktives Krisenmanagement sichergestellt werden.
Schauen wir uns dies am Beispiel des Bärenmarktes (= fallender Markt) im 1./2. Quartal in 2022 an.
Auch hier kann der Fonds von Grüner Fisher Investments nicht punkten. Dies ist auch nicht verwunderlich, wenn man sich die Asset Allocation genauer anschaut:
Auffällig hierbei ist die übermäßig starke Gewichtung der USA mit über 70 %. Die Top 10 Positionen machen insgesamt knapp 40 % des Fonds aus. Bei einem erneuten Markteinbruch wird der Fonds wahrscheinlich ähnlich wie ein „klassischer ETF“ (bspw. der S&P 500 oder MSCI World) abschneiden.
Grüner Fisher Investments: Alternativen
Wie du gesehen hast, könntest du in einen ETF investieren und hättest nach Kosten deutlich mehr Rendite raus (auch in Krisenzeiten). Um das „Einsturzrisiko“ in Krisenzeiten zu minimieren, empfiehlt es sich, die Anlage auf unterschiedliche ETFs zu streuen. Hierdurch sparst du dir die teuren Managementgebühren. Die Erfahrung aus der Vergangenheit hat gezeigt, dass eine Kombination aus Aktien ETFs & Anleihe ETFs die beste Rendite erzielt, bei Minimierung des Wertverlustes in schwachen Marktphasen. Eine pauschale Empfehlung der Gewichtung können wir nicht aussprechen. Dies hängt von deiner Risikobereitschaft, deiner Art der Ausschüttung (monatlich oder jährlich) und der Laufzeit ab.
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Gut zu wissen:
Wir empfehlen statt einer "klassischen Vermögensverwaltung" die Kombination aus ETF-Portfolio und Private Equity, damit du auch von negativen Marktphasen profitieren kannst.
Fazit
Vermögensverwalter wie Grüner Fisher Investments sind grundsätzlich profitabel. Allerdings lässt sich durch ein cleveres ETF-Portfolio deutlich mehr Nettorendite, bei gleichem oder weniger Risiko, erwirtschaften.
Für Mandanten, die zusätzlich zum ETF-Depot eine weitere Anlage im Portfolio wünschen, empfiehlt sich eher ein Investment im Private Equity, da du hier auch in negativen Marktphasen Gewinne erwirtschaften kannst.
Solltest du nicht kurz vor der Rente stehen, kann auch die Kombination mit einer Fondspolice sinnvoll sein.
Grüner Fisher Investments | Erfahrungen & Auswertung FAQ - die meistgestellten Fragen
Ja Grüner Fisher Investments ist seriös. Hier arbeiten, laut unserer Recherche, Fachleute und keine „Hobby-Analysten“.
Die Investition über Grüner Fisher Investments war in der Vergangenheit rentabel. Allerdings hättest du in der Vergangenheit mit einem ETF-Portfolio mehr Rendite erwirtschaftet. Aufgrund der deutlich höheren Gebühren bei Grüner Fisher Investments ist davon auszugehen, dass ein ETF-Sparplan auch in Zukunft die rentablere Anlage ist.
Eine sinnvolle Alternative stellt ein ETF-Portfolio dar. Um auch in Krisenzeiten von dem Kapital zu zehren, empfiehlt sich eine Kombination aus Aktien- & Anleihe-ETFs. Als Ergänzung kann eine Anlage im Private Equity sinnvoll sein. Die genaue Aufteilung lässt sich nicht pauschal beantworten und hängt von Laufzeit, Risikobereitschaft und Auszahlungsmodalität ab.