Indem du ein angemessenes Risikomanagement anwendest, kannst du fundierte Anlageentscheidungen treffen und deine finanziellen Ziele erreichen, während du potenzielle Risiken und Volatilität berücksichtigst. Es ist wichtig, dass du dich informierst und dein Risikoprofil verstehst, um deine Anlagestrategien zu verbessern und deine finanzielle Sicherheit zu gewährleisten. Dieser Artikel soll dir als Hilfestellung beim Erstellen deines Risikoprofils dienen.
Welche Risiken gibt es?
Liquiditätsrisiko
Das Liquiditätsrisiko kann die Flexibilität und Effizienz deiner Geldanlage beeinträchtigen, daher ist es wichtig, bei der Auswahl von Anlageinstrumenten und der Diversifizierung deines Portfolios die Liquidität zu berücksichtigen.
Volatilitätsrisiko
Allerdings ist eine Schwankung im Regelfall auch notwendig, damit du Rendite erwirtschaftest. Grundsätzlich kann man sagen, je höher die Schwankung, desto höher ist die erwartende Rendite.
Wusstest du, dass laut einer Umfrage 8 von 10 Anleger in Deutschland nicht bereit, sind höhere Risiken einzugehen, um eine höhere Rendite zu erwirtschaften, obwohl dies in Zeiten der hohen Inflation und des Niedrigzinsniveaus unabdingbar sind!
Emittentenrisiko
Im Falle einer Zahlungsunfähigkeit des Emittenten könntest du Verluste erleiden oder sogar dein gesamtes investiertes Kapital verlieren. Daher ist es wichtig, die Bonität des Emittenten zu bewerten, bevor du eine Anlageentscheidung triffst. Dies kann durch die Bewertungen von Rating-Agenturen und andere Informationen zur finanziellen Stabilität des Emittenten geschehen.
Inflationsrisiko
Dies kann insbesondere bei Anlagen mit festen Renditen wie Anleihen oder Sparkonten problematisch sein, da der Wert deiner Erträge möglicherweise nicht mit der Inflation mithalten kann (wie beispielsweise in unserer aktuellen Niedrigzinsphase).
Währungsrisiko
Schwankungen in den Wechselkursen können dazu führen, dass der Wert deiner Anlage steigt oder fällt, wenn du sie in deine Heimatwährung umrechnest. Das Währungsrisiko kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben, je nachdem, wie sich die Wechselkurse entwickeln.
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Jetzt Kontakt aufnehmenZusammenspiel von Rendite, Sicherheit und Verfügbarkeit
Das Magische Dreieck der Geldanlage ist ein Konzept, das dir dabei hilft, die verschiedenen Aspekte der Geldanlage zu verstehen und deine Anlagestrategie zu planen und zu optimieren. Das Dreieck besteht aus drei Eckpunkten, die die grundlegenden Ziele der Geldanlage repräsentieren: Sicherheit, Rendite und Verfügbarkeit.
- Sicherheit: Sicherheit bedeutet, dein investiertes Kapital vor Verlusten zu schützen. Dieses Ziel ist besonders wichtig, wenn du ein eher konservativer Anleger bist und ein niedriges Risiko bevorzugst. Sicherheitsorientierte Anlagen umfassen beispielsweise Anleihen oder Festgelder, die eine stabile Rendite bieten und als relativ sicher gelten.
- Rendite: Rendite bezieht sich auf den Gewinn oder Ertrag, den du aus deinen Investitionen erzielen möchtest. Je höher die Rendite, desto größer ist das erwartete Wachstum deines Kapitals. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass mit höheren Renditeerwartungen in der Regel auch ein höheres Risiko verbunden ist. Anlageklassen wie Aktien, Investmentfonds oder Immobilien haben das Potenzial für höhere Renditen, bergen jedoch auch ein höheres Risiko (beziehungsweise eine höhere Volatilität).
- Verfügbarkeit: Verfügbarkeit (auch Liquidität genannt) bezieht sich auf die Verfügbarkeit deines investierten Kapitals. Wenn du dein Geld schnell und ohne größere Kosten abheben oder umschichten möchtest, benötigst du liquide Anlagen. Bargeld, Girokonten oder kurzfristige Anlagen wie Tagesgeldkonten sind Beispiele für liquide Anlagen, die dir Flexibilität und schnellen Zugriff auf dein Geld bieten.
Das Magische Dreieck der Geldanlage zeigt dir, dass diese drei Ziele miteinander verbunden sind und oft in einem Spannungsverhältnis stehen. Eine Anlage mit hoher Rendite kann beispielsweise ein höheres Risiko mit sich bringen und möglicherweise weniger liquide sein.
Grundsätzlich musst du dir bewusst machen, dass du beim Thema Geldanlage Kompromisse eingehen musst. Eine sehr sichere Anlage mag zwar dein Kapital schützen, bietet jedoch möglicherweise eine niedrigere Rendite. Auf der anderen Seite können hoch renditestarke Anlagen volatiler sein und ein höheres Risiko bergen. Es ist wichtig, die richtige Mischung aus Anlageklassen zu finden, um das Magische Dreieck optimal zu nutzen und deine Anlageziele zu erreichen. Dies kannst du grundsätzlich nicht mit einem Finanzprodukt abbilden. Hierfür benötigst du ein Finanzkonzept.
Welcher Anlegertyp bist du?
Konservative Anleger
- Priorisieren Kapitalerhalt vor Rendite
- es werden nur geringe Schwankungen akzeptiert
- keine Anlagen mit Totalverlustrisiko
–> Anlage in Anleihen & festverzinslichen Wertpapieren interessant
Ausgewogene Anleger
- Wollen Balance zwischen Risiko und Rendite
- es werden mittlere Schwankungen akzeptiert
- keine Anlagen mit Totalverlustrisiko
–> Kombination aus festverzinslichen Wertpapieren und Aktien
Wachstumsorientierte Anleger
- Gehen höhere Risiken ein um höhere Gewinne zu erwirtschaften
- hohe Schwankungen werden akzeptiert
- keine Anlagen mit Totalverlustrisiko
–> Größtenteils Anlagen in Aktienfonds, Hedgefonds oder Private Equity
Spekulative Anleger
- Priorisieren Rendite vor Kapitalerhalt
- es wird unter anderem mit Hebeln ( = Anpassung des Basiswertes, des Investments) gearbeitet, wodurch sich sowohl dein Gewinn, als auch dein Verlust vervielfachen kann
- Anlagen mit Totalverlustrisiko (teilweise darüber hinaus, wenn man mit Hebeln arbeitet)
–> Anlageinstrumente wie Futures oder Optionen
Beispiel für einen ausgewogenen Anlegertyp
Hier siehst du beispielhaft, wie eine Aufteilung aussehen kann. Wichtig zu verstehen ist, dass diese Aufteilung auf das Gesamtkonzept betrachtet ist. Um so ein Konzept zu erstellen, benötigst du mindestens 4 verschiedene Finanzprodukte.
Unabhängig von deiner Anlegermentalität solltest du diese Finanzprodukte in deinem Portfolio haben. Lediglich die Aufteilung der Anlageklassen (= Asset Allocation) solltest du entsprechend deiner Risikobereitschaft durchführen.
Risikomanagement ganzheitlich betrachten!
Auch als konservativer Anleger solltest du Finanzprodukte in deinem Portfolio haben, mit einer Aktienquote von 80 bis 100 % (beispielsweise eine Fondspolice). Die Betrachtung sollte immer auf dein Gesamtvermögen und nicht auf ein einzelnes Finanzprodukt erfolgen.
Tipps für die Erstellung deines Risikoprofils
- Je jünger du bist, desto risikoreicher solltest du agieren (als Orientierung hilft die Faustformel 100 - Lebensalter = Aktienquote im Gesamtportfolio)
- Du gehst immer ein Risiko ein (selbst auf deinem Sparbuch hast du das Risiko des Kaufkraftverlustes)
- Arbeite mit einem Konzept statt mit einem Produkt (so kannst du die unterschiedlichen Kosten- und Steuervorteile nutzen)
- Befasse dich mit dem Thema Geldanlage. Nur so kannst du ein Gefühl dafür entwickeln, welche Risiken du bereit bist einzugehen.
- Hole dir Hilfe! Ein Finanzberater kann dir durch seine Expertise helfen, die unterschiedlichen Finanzprodukte richtig zu kombinieren.
- Fange an! Klingt simpel, denn nur durch die Praxis merkst du welches Risikomanagment zu dir passt
Fazit
Risikoprofil FAQ - die meistgestellten Fragen
- Liquiditätsrisiko
- Schwankungsrisiko
- Emittentenrisiko
- Inflationsrisiko
- Währungsrisiko
Eine Geldanlage muss nicht alle dieser Risiken aufweisen.
- konservative Anleger
- ausgewogene Anleger
- wachstumsorientierte Anleger
- Spekulative Anleger
Um herauszufinden, welches Risikoprofil zu dir passt, stelle dir folgende Fragen:
- Was ist dir wichtiger, Sicherheit oder Rendite?
- Kannst du dir Verluste finanziell leisten?
- Wie gehst du mit Verlusten um?
- Was sind deine persönlichen Anlageziele?
- Wie viel Erfahrung hast du bereits beim Thema Geldanlage gesammelt?
- Sie als Makler im Vermittlerregister eingetragen sind
- Sie dir grundsätzlich ein Konzept empfehlen und kein einzelnes Produkt
- Sie sich wissenschaftlicher Auswertungsmethoden bedienen und nicht „emotional verkaufen“.
Zusätzlich sind gute Finanzberater serviceorientiert und sprechen mit dir regelmäßig über deine Anlagen und optimieren diese (wenn nötig).