Wie funktioniert ein Bausparvertrag – einfach erklärt

Bausparvertrag
Funktionsweise Bausparvertrag, Vergleich Bausparvertrag
Funktionsweise Bausparvertrag

Funktionsweise eines Bausparvertrags

Ein Bausparvertrag ist eine Kombination aus einem Sparvertrag und einem Darlehen. Du vereinbarst bei Abschluss eine Bausparsumme von z. B. 100.000€. Von dieser Bausparsumme musst du einen bestimmten Teil (meist um die 2‰ – bei 100k€ also 200€) monatlich einzahlen. Dein eingezahltes Guthaben wird mit dem vorher festgelegten Guthabenzins verzinst.

Erreichst du ein bestimmtes Guthaben, durch Zinsen und Einzahlungen, wird dein Bausparvertrag zuteilungsreif. Das bedeutet, du darfst die Differenz zur vereinbarten Bausparsumme als Darlehen nehmen. Auch hier bekommst du das Darlehen zu einem zu Anfang festgelegten Zinssatz ausgezahlt.

Wann lohnt sich ein Bausparvertrag?

Du gehst mit Abschluss des Bausparvertrages quasi eine Wette ein. Du setzt darauf, dass die Zinsen für Baudarlehen in den kommenden Jahren steigen werden und sicherst dir mit Abschluss einen bestimmten Zinssatz auf ein (Teil)Darlehen für dein Finanzierungsvorhaben. Einen Bausparvertrag für den Guthabenzins, also als Geldanlage abzuschließen, solltest du vermeiden. Es gibt viel bessere Anlagen für dein Geld als einen Gebühren belasteten Bausparvertrag.

Einfach ins Blaue als junger Erwachsener einen Bausparer abzuschließen ist nicht empfehlenswert, da die Gebühren eigentlich immer jegliche Rendite auffressen und ein Hausbau meist auch nicht bevorsteht. Zudem sind Bausparsummen unter 100.000€ meiner Meinung nach Zeit- und Geldverschwendung, denn welchen wohnwirtschaftlichen Zweck kann ich mit 20.000€ oder 65.000€ schon großartig umsetzen, außer einer Renovierung?

Ein Bausparer kann aber oft bei Abschluss einer Finanzierung sinnvoll sein, um direkt die Anschlussfinanzierung zu sichern. So muss man sich um das Zinsänderungsrisiko keine Sorgen mehr machen.

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Welche staatlichen Förderungen gibt es für Bausparer?

Staatliche Förderungen können einen großen Unterschied beim Aufbau deines Eigenkapitals machen. Die wichtigsten Förderungen für Bausparer sind die Wohnungsbauprämie und die Arbeitnehmersparzulage:
  • Wohnungsbauprämie: Diese Prämie richtet sich an alle, die ein Bausparkonto führen, und bietet einen Zuschuss von bis zu 70 Euro jährlich (bzw. 140 Euro für Paare). Anspruchsberechtigt sind alle Bausparer, die mindestens 50 Euro pro Jahr einzahlen und deren zu versteuerndes Einkommen die aktuelle Grenze nicht überschreitet.
  • Arbeitnehmersparzulage: Besonders attraktiv für Arbeitnehmer, die Vermögenswirksame Leistungen (VL) erhalten. Die Arbeitnehmersparzulage beträgt bis zu 43 Euro jährlich (86 Euro für Paare) und wird auf Einzahlungen in den Bausparvertrag oder andere VL-fähige Anlageformen gezahlt. Sie unterstützt Arbeitnehmer dabei, zusätzliches Kapital aufzubauen, ohne dass sie dafür eigenes Geld aufwenden müssen.
FörderungFörderbetragEinkommensgrenzenAnmerkungen
Wohnungsbauprämie (WoP)8,8 % auf jährliche Sparbeiträge, max. 45 € für Alleinstehende, 90 € für EhepaareEinkommen bis zu 35.000 € (Alleinstehende) oder 70.000 € (Ehepaare)Förderung für Bausparverträge und Banksparpläne
Arbeitnehmersparzulage (ANSpZ)9 % auf vermögenswirksame Leistungen (VL), max. 43 € für Bausparverträge jhrl.Einkommen bis zu 17.900 € (Alleinstehende) oder 35.800 € (Ehepaare)Förderung für Bausparverträge, Banksparpläne und Aktienfonds
Achtung: Wenn du deinen Bausparvertrag vorzeitig beendest, müssen unter Umständen einige Förderungen und Zulagen vom Staat zurückgezahlt werden.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um die staatliche Förderung zu bekommen?

Um die staatlichen Zuschüsse nutzen zu können, musst du einige Voraussetzungen erfüllen. Hier sind die wichtigsten Punkte, die du beachten solltest:
  • Einkommensgrenzen und Sparziele: Die staatlichen Förderungen sind einkommensabhängig. Für die Wohnungsbauprämie liegt die Einkommensgrenze aktuell bei 35.000 Euro für Einzelpersonen und 70.000 Euro für Paare. Für die Arbeitnehmersparzulage gelten Einkommensgrenzen von 17.900 Euro für Einzelpersonen und 35.800 Euro für Paare. Es lohnt sich, diese Grenzen im Auge zu behalten, um sicherzugehen, dass du die Förderung nutzen kannst.
  • Antragstellung: Um die Zuschüsse zu erhalten, musst du sie fristgerecht beantragen. Die Wohnungsbauprämie wird über deine Bausparkasse beantragt, die Arbeitnehmersparzulage über die jährliche Steuererklärung. Hierbei lohnt es sich, auf eine vollständige und korrekte Angabe der notwendigen Daten zu achten, um Verzögerungen bei der Auszahlung zu vermeiden.
Tipp: Um die bestmögliche Förderung aus deinem Bausparvertrag herauszuholen, ist es oft sinnvoll, mehrere Förderungen geschickt zu kombinieren. Wenn du sowohl Anspruch auf die Wohnungsbauprämie als auch auf die Arbeitnehmersparzulage hast, kannst du von beiden gleichzeitig profitieren. So erhöht sich der Wert deiner Einzahlungen und dein Eigenkapital wächst schneller.

Zusätzlich bietet sich die Kombination mit Riester-Bausparen an, um von weiteren staatlichen Zuschüssen für die Altersvorsorge zu profitieren und gleichzeitig Kapital für ein Eigenheim aufzubauen. Besonders attraktiv wird diese Variante für Familien, da der Staat pro Kind eine jährliche Zulage von bis zu 300 Euro zahlt.

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Wohnriester und der Bausparvertrag

Vielleicht hast du in Verbindung mit einem Bausparvertrag auch schon einmal vom sogenannten „Wohnriester“ gehört. Hier hast du einmal eine Kurzübersicht zu dem Thema:
  1. Grundzulage: Riester-Sparer erhalten eine jährliche Grundzulage von 175 € pro Person. Diese Zulage wird direkt in den Vertrag eingezahlt, um die Anlage zu fördern.
  2. Kinderzulage: Für jedes kindergeldberechtigte Kind erhalten Riester-Sparer zusätzlich eine jährliche Kinderzulage. Die Höhe der Zulage beträgt 185 € für vor 2008 geborene Kinder und 300 € für ab 2008 geborene Kinder.
  3. Steuervorteile: Beiträge zum Wohn-Riester-Programm können als Sonderausgaben in der Einkommensteuererklärung geltend gemacht werden. Dies kann zu einer Steuerersparnis führen.
  4. Entnahmeoptionen: Wohn-Riester ermöglicht es Sparern, Kapital aus dem Vertrag zu entnehmen, um den Kauf, Bau oder die Renovierung von selbstgenutztem Wohneigentum zu finanzieren. Dabei gelten bestimmte Bedingungen und Regeln.
  5. Besteuerung: Die während der Ansparphase erhaltenen Zulagen und Steuervorteile müssen während der Auszahlungsphase versteuert werden. Dies geschieht in der Regel über eine sogenannte „nachgelagerte Besteuerung“.

Arbeitnehmersparzulage =/= Vermögenswirksame Leistungen

Die sogenannte Arbeitnehmersparzulage, eine staatliche Förderung, muss bei Kündigung des Bausparvertrages innerhalb der ersten 7 Jahre zurückgezahlt werden. Nicht aber die vom Arbeitgeber ausgezahlten vermögenswirksamen Leistungen.

Bausparverträge vergleichen

Als unabhängiger Finanzmakler haben wir natürlich auch die Möglichkeit, auf diverse Bauspartarife zurückzugreifen. Einige dieser Tarife möchten wir hier einmal in einem Vergleich auflisten. Dieser Vergleich hat aufgrund der schieren Menge an Tarifen keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wir arbeiten daran. Einen individuellen Vergleich fertigen wir dir in jedem Fall in deiner Beratung an.

Bausparkasse Tarif Abschlussgebühr Mindestbausparsumme Mtl Mindesbeitrag Gutgabenzins Darlehenszins
BHW
Wohn Bausparen Plus
1,00%
50.000
2‰
0,10%
1,25% / 2,35%
Wüstenrot
Wohnsparen Komfort
1% + 0,60% Variantenpreis
10.000
1‰
0,01%
0,45% / 1,95%
BKM
PlusLine – HausPlus
1,60%
10.000
3‰
0,01%
0,99 – 2,29%
ALTE LEIPZIGER
AL_Neo Niedrig
1% oder 1,6%
5.000
2,5‰
1,10%
2,35%

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Bausparverträge FAQ - die meistgestellten Fragen

Pauschal ohne Vorhaben und Situation zu kennen nicht zu beantworten. Zum Ansparen und Investieren ist ein Bausparvertrag auf keinen Fall geeignet. Häufig fährt man auch bei einem Finanzierungsvorhaben besser, das Geld anderweitig zu finanzieren und über Level V eine Finanzierung zu gestalten.

In einigen Sonderfällen, bspw. wenn du genug Förderungen einsammelst und eine Finanzierung anderweitig nicht machbar ist oder du eine Anschlussfinanzierung sichern willst, kann der Bausparer punkten.
Nein, ein Bausparvertrag kann formlos gekündigt werden. Dafür reicht quasi ein Zweizeiler adressiert an die Bank oder Bausparkasse unterzeichnet von allen Kontoinhabern und mit Angabe an welches Konto die Rückzahlung ausgezahlt werden soll.

Aktuell gibt es bei den meisten Bausparverträgen 0,1% bis 0,5% Guthabenzins. Das sind für jede 1.000€ Einzahlung dann 1€ bis 5€ im Jahr. Wenn es dir um die Bildung von Vermögen geht oder du für deine Altersvorsorge investieren möchtest, solltest du dich hier umsehen.

Das hängt vor allem von deiner Bausparsumme und deiner monatlichen Sparleistung ab. In der Regel musst du 40% bis 60% der Bausparsumme angespart haben, bevor der Bausparer zuteilungsreif wird.

Nein, aufgrund der mangelnden Flexibilität und der sehr geringen Zinsen eignet sich ein Bausparvertrag nicht zur Vorsorge fürs Alter. Hier haben wir dir bessere Möglichkeiten analysiert.

In der Ansparphase jederzeit mit einem formlosen Schreiben, allerdings ist hier die Frist von 3 bis 6 Monaten, je nach Bedingungswerk, zu beachten. Einen Bausparvertrag in der Darlehensphase, also dann, wenn er bereits ein Darlehen geworden ist, kann man jederzeit kündigen. Die offene Kreditsumme muss dann zurückgezahlt werden und ggf. noch eine Vorfälligkeitsentschädigung. Eine ausführliche Anleitung findest du hier.

Unter Umständen entfällt für dich die staatliche Wohnungsbauförderung. Auch können eventuelle Bonuszinsen von deiner Bank entfallen sowie die Arbeitnehmersparzulage innerhalb der ersten 7 Jahre.

Nein, die Kündigung an sich kostet nichts. Durch die Kündigung können aber verschiedene Vorteile und Zulagen rückzahlungspflichtig werden. Keine Sorge, diese werden automatisch aus dem Guthaben zurückgezahlt, du wirst also nicht extra zur Kasse gebeten.

Für viele mag die erste Anlaufstelle in Sachen Finanzberatung die Bank sein. Doch die Bank kann dort nicht mit den besten im Markt mithalten.

Der Rechtsstatus. Die Bank tritt entweder als Mehrfachvertreter oder Ausschließlichkeitsvertreter auf. Bedeutet, die Bank hat nicht Zugriff auf den gesamten deutschen Markt der Finanzprodukte. Es werden also die hauseigenen Fonds oder die Partnerversicherung verkauft.

Produktvielfalt. Eine Bank arbeitet selten konzeptionell, da der Zugriff auf alle Sparten fehlt. Es steht hier also nicht selten einfach das Produkt im Mittelpunkt, anstelle des Kunden.

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Inhaltsverzeichnis
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