Warum sind Basisinformationsblätter für Vergleich von Altersvorsorgeprodukten ungeeignet?

Basisinformationsblatt Altersvorsorge
Steigende Rentenbeiträge bei gleichzeitig sinkenden Rentenleistungen werfen eine wichtige Frage auf: Wie kann man sich vor Altersarmut schützen? Die Antwort liegt in der eigenverantwortlichen und frühzeitigen Vorsorge, um eine solide finanzielle Basis für den Ruhestand zu schaffen. Die Möglichkeiten zur Altersvorsorge sind jedoch vielfältig, warum ein genauer Vergleich unerlässlich ist, um die bestmögliche Lösung zu finden.

Hier spielen die Basisinformationsblätter (BIB) eine wichtige Rolle: Sie sollen Verbraucherinnen und Verbraucher in übersichtlicher und standardisierter Form mit den wichtigsten Informationen zu Altersvorsorgeprodukten versorgen. Doch warum reichen diese Informationen oft nicht aus, um Finanzprodukte effektiv vergleichen zu können?
Gut zu wissen: Seit dem 01.01.2015 sind Finanzdienstleister durch die PRIIP-Verordnung dazu verpflichtet, Basisinformationsblätter (kurz: BIB) für ihre Anlageprodukte zu erstellen.

Was ist ein Basisinformationsblatt? – einfach & verständlich erklärt

Ein Basisinformationsblatt soll Verbraucher über die wesentlichen Merkmale eines Finanzprodukts informieren. Hierfür werden auf maximal drei Seiten die wichtigsten Informationen zusammengefasst. Finanzdienstleister müssen die Informationsblätter ihren Mandanten vor Vertragsabschluss unaufgefordert und kostenlos aushändigen.
Gut zu wissen: Jedes Basisinformationsblatt muss die folgenden Schlüsselinformationen umfassen:
  • Produktart und grundlegende Eigenschaften: Eine klare Beschreibung des Finanzprodukts und seiner wesentlichen Merkmale.
  • Investitionsziele und Mittel zur Zielerreichung: Erläuterung, was mit der Anlage erreicht werden soll und welche Strategien dabei verfolgt werden.
  • Chancen und Risiken: Detaillierte Darstellung der potenziellen Vorteile und Gefahren des Produkts.
  • Performanceszenarien: Darstellung verschiedener möglicher Entwicklungen der Anlage, inklusive geschätzter Renditen über verschiedene Laufzeiten.
  • Kostenstruktur: Übersicht über alle direkten und indirekten Kosten, sowohl einmalige als auch laufende Gebühren.
  • Anlagehorizont: Informationen zur empfohlenen Dauer der Kapitalanlage.
  • Beschwerdemöglichkeiten: Hinweise zu Verfahrensweisen bei Beschwerden.

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basisinformationsblatt

Darum eignen sich Basisinformationsblätter nicht zum Vergleich von Altersvorsorgeprodukten

Beim Vergleich von Altersvorsorgeprodukten ist eine solide und umfassende Bewertungsgrundlage von entscheidender Bedeutung. 

Während die Basisinformationsblätter wertvolle Informationen über verschiedene Finanzprodukte liefern, ist es wichtig zu beachten, dass sie allein möglicherweise nicht ausreichen, um eine fundierte Entscheidung über Altersvorsorgeprodukte zu treffen.

Im Folgenden werden einige Gründe genannt, warum die Basisinformationsblätter für einen effektiven Vergleich von Altersvorsorgeprodukten möglicherweise nicht ausreichen.
  1. Problem: Basisinformationsblätter sind standardisierte Dokumente, die die wesentlichen Merkmale eines Finanzprodukts zusammenfassen, aber nicht immer die individuelle Vertragskonstellation widerspiegeln. Dadurch kann es schwierig sein, die Relevanz der Informationen für die eigene Situation einzuschätzen.
  2. Problem: Basisinformationsblätter gehen selten auf spezifische Kundenpräferenzen ein, wie beispielsweise das Interesse an nachhaltigen Investitionen oder bestimmten ethischen Richtlinien. Anleger, die solche Präferenzen haben, könnten daher nicht alle notwendigen Informationen erhalten, um eine fundierte Entscheidung zu treffen, die mit ihren Werten und Überzeugungen übereinstimmt.
  3. Problem: Aufgrund unterschiedlicher Darstellungsweisen und Terminologien wirken die Informationen auf den Basisinformationsblättern verschiedener Finanzprodukte im Vergleich unklar und inkonsistent.
  4. Problem: Die auf Basisinformationsblättern bereitgestellten Risikoindikatoren sind oft ungenau und können zwischen verschiedenen Produkten variieren. Dies kann es den Anlegern erschweren, das tatsächliche Risiko eines Produkts zu verstehen und einen objektiven Vergleich zwischen verschiedenen Anlageoptionen anzustellen.
  5. Problem: Die Darstellung der Kosten in Basisinformationsblättern ist oft unvollständig und verwirrend. Unterschiedliche Darstellungsweisen und die Einbeziehung versteckter Kosten können es schwierig machen, die Gesamtkosten eines Produkts genau zu erfassen und zu vergleichen.

Fazit

Die Basisinformationsblätter sollen eine solide Grundlage für informierte Investitionsentscheidungen bieten. Jedoch können unzureichende, missverständliche oder fehlende wesentliche Informationen den Verbrauchern eine kritische Entscheidungsgrundlage entziehen.

Das Fehlen detaillierter und spezifischer Produktinformationen führt dazu, dass Anleger möglicherweise Produkte wählen, die nicht zu ihren finanziellen Zielen oder Risikoprofilen passen. Dies kann zu suboptimalen Investitionsentscheidungen führen. Genau das wollen wir verhindern!

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Aus diesem Grund sind Produktinformationsblätter allein für den Vergleich von Altersvorsorgeprodukten nicht geeignet FAQ - Häufig gestellte Fragen

Basisinformationsblätter sind für verschiedene Finanzprodukte erforderlich, darunter Finanzderivate, strukturierte Produkte wie Zertifikate oder Optionsscheine sowie versicherungsgebundene Anlageprodukte wie fonds- und indexgebundene Lebensversicherungen sowie private Rentenversicherungen. Seit 2020 unterliegen auch Publikumsfonds dieser Regelung.
Ausgenommen von der Pflicht zur Erstellung von Basisinformationsblättern sind Versicherungsverträge ohne Anlagekomponente, wie z.B. Risikolebensversicherungen. Auch andere Versicherungsarten wie Schaden-, Unfall- und private Krankenversicherungen fallen nicht unter diese Regelung. Betriebliche Altersvorsorgeprodukte, die nicht als verpackte Anlageprodukte gelten, sind ebenfalls ausgenommen. Das bedeutet, dass für diese Produkte kein Basisinformationsblatt zur Verfügung gestellt werden muss, was bei der Planung der Altersvorsorge zu beachten ist.
Anleger sollten neben den Basisinformationsblättern auch Produktbroschüren und Vergleichsportale in Betracht ziehen und gegebenenfalls ein finanzmathematisches Gutachten durchführen lassen. Zusätzlich kann die Expertise eines Finanzberaters helfen, die Stärken und Schwächen eines Finanzprodukts besser einzuschätzen. Wir stehen gerne zur Verfügung, um weitere Fragen zu klären und gemeinsam die passende Anlagestrategie zu entwickeln. Jetzt Kontakt aufnehmen!
Anleger können sicherstellen, dass sie die Risiken und Chancen eines Finanzprodukts, indem sie zusätzliche Recherchen durchführen und gegebenenfalls einen unabhängigen Finanzberater wie uns zu konsultieren. Jetzt Kontakt aufnehmen!

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