Stell dir vor, ein neuer Mitarbeiter fängt in deinem Unternehmen an. Er ist hoch motiviert, bringt wertvolle Erfahrung mit – und vergleicht die Benefits, die ihm angeboten werden. Ein Punkt, der immer wichtiger wird: die betriebliche Altersvorsorge (bAV). Sie kann nicht nur ein entscheidendes Argument bei der Wahl des Arbeitgebers sein, sondern auch langfristig zur Mitarbeiterbindung beitragen. Doch nicht jede Lösung passt zu jedem Unternehmen.
Betriebliche Altersvorsorge: Die verschiedenen Durchführungswege im Vergleich

Direktversicherung
Wenn du als Arbeitgeber eine Direktversicherung wählst, schließt du eine Rentenversicherung im Namen deines Arbeitnehmers ab. Über diese kannst du auch Hinterbliebenen- und Berufsunfähigkeitsleistungen versichern. Allerdings raten wir dir als erfahrene Finanzexperten davon ab, Altersvorsorge und Berufsunfähigkeitsversicherung in einem Vertrag zu kombinieren (Hier kannst du nachlesen, warum das keine gute Idee ist).
Die Direktversicherung kann entweder komplett von dir oder durch eine Entgeltumwandlung von deinem Arbeitnehmer finanziert werden. Achtung – Entgeltumwandlung bedeutet nicht, dass die bAV komplett von deinem Mitarbeiter finanziert wird, denn du bist gesetzlich dazu verpflichtet zusätzlich 15 Prozent zu den Einzahlungen deines Arbeitnehmers beizusteuern.
Gut zu wissen: Arbeitnehmer haben die Möglichkeit bis zu 4% der BBG-GRV sozialversicherungsfrei und 8 % der BBG-GRV steuerfrei einzuzahlen. Bei der Direktversicherung müssen die Auszahlungen im Alter vollständig versteuert werden. Allerdings fällt die Steuerbelastung dann oft geringer aus, weil der persönliche Steuersatz im Ruhestand meist niedriger ist.
Betriebliche
Altersvorsorge über
Direktversicherung
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Unterstützungskasse – ein flexibler Weg zur betrieblichen Altersvorsorge
Die Unterstützungskasse ist eine attraktive Möglichkeit, deinen Mitarbeitern eine zusätzliche Altersvorsorge zu bieten – ohne, dass dein Unternehmen langfristige Verpflichtungen in der Bilanz hat. Besonders für gut verdienende Angestellte oder Führungskräfte kann sie eine interessante Option sein.
Was macht die Unterstützungskasse für dein Unternehmen interessant?
- Steuervorteile für Arbeitgeber: Die Beiträge, die du für deine Mitarbeiter in die Unterstützungskasse einzahlst, kannst du als Betriebsausgaben absetzen. Das reduziert die Steuerlast deines Unternehmens.
- Flexible Renten- oder Kapitalauszahlung: Deine Mitarbeiter haben später die Wahl, ob sie eine einmalige Auszahlung oder eine lebenslange Rente bevorzugen.
- Hohe Sicherheit: Da das Vermögen der Unterstützungskasse unabhängig vom Unternehmen verwaltet wird, bleiben die Rentenansprüche deiner Mitarbeiter auch im Falle finanzieller Engpässe geschützt.
- Kein Einfluss auf die Unternehmensbilanz: Anders als bei einer Direktzusage tauchen die Verpflichtungen nicht in deiner Bilanz auf. Die Verantwortung für die Auszahlung der Renten übernimmt die Unterstützungskasse – das bedeutet für dich weniger Risiko und Aufwand.
- Steuerliche Vorteile für Mitarbeiter: Die Beiträge zur Unterstützungskasse sind in der Einzahlungsphase steuer- und sozialversicherungsfrei (bis zu den gesetzlichen Höchstgrenzen). Das heißt, deine Angestellten sparen während ihres Berufslebens direkt bei den Abzügen.
💡 Was passiert bei der Auszahlung?
Später, im Ruhestand, müssen die Leistungen aus der Unterstützungskasse versteuert werden. Allerdings profitieren viele Rentner von einem niedrigeren persönlichen Steuersatz, sodass die Steuerlast oft geringer ausfällt.

Pensionskasse
Entscheidest du dich in deinem Unternehmen für eine bAV über eine Pensionskasse, dann schließt du einfach ausgedrückt, eine Rentenversicherung für deinen Arbeitnehmer ab. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Leistungen für Hinterbliebene und den Fall der Berufsunfähigkeit abzusichern. Die Beiträge zur Pensionskasse werden entweder durch allein durch den Arbeitgeber oder durch den Arbeitnehmer bzw. eine Mischfinanzierung (Stichwort: Entgeltumwandlung) finanziert.
Gut zu wissen:
- Die Pensionskasse ist wie die Unterstützungskasse eine rechtlich selbständige Versorgungseinrichtung. Sie wird je nach Fall von einem oder auch mehreren Unternehmen getragen. Auf ihre Leistungen haben die Arbeitnehmer bzw. deren Hinterbliebene jedoch einen Rechtsanspruch.
- Die Leistungen aus der Pensionskasse sind voll steuerpflichtig. Außerdem sind Sozialversicherungsbeiträge abzuführen.

Pensions- bzw. Direktzusage
Mit einer Direkt- oder Pensionszusage verpflichtest du dich als Arbeitgeber, deinen Mitarbeitenden oder deren Hinterbliebenen im Alter, bei Invalidität oder im Todesfall eine betriebliche Rente zu zahlen – direkt aus Unternehmensmitteln. Damit diese Verpflichtungen finanziell abgesichert sind, müssen in der Bilanz Pensionsrückstellungen gebildet werden.
- Steuervorteil: Diese mindern den zu versteuernden Gewinn und entlasten dein Unternehmen steuerlich.
- Absicherung gegen finanzielle Risiken: Um langfristige Belastungen zu vermeiden, kannst du eine Rückdeckungsversicherung abschließen. Dabei wird eine Lebensversicherung auf das Leben des Mitarbeiters abgeschlossen, die im Leistungsfall das notwendige Kapital bereitstellt.
Für wen ist die Direktzusage sinnvoll?
Besonders attraktiv ist dieses Modell für Führungskräfte oder langjährige Mitarbeitende, denen du eine großzügige Altersvorsorge bieten möchtest. Es ermöglicht individuelle Vereinbarungen und bietet steuerliche Vorteile – sowohl für dein Unternehmen als auch für die Begünstigten.

Pensionsfonds – Altersvorsorge mit Renditepotenzial
Ein Pensionsfonds ist eine eigenständige Versorgungseinrichtung, die die Rentenzahlungen für deine Mitarbeitenden übernimmt. Das Besondere: Ein Pensionsfonds ist unabhängig vom Unternehmen und kann die Beiträge renditeorientiert am Kapitalmarkt anlegen. Und das Wichtigste, ein Pensionsfond unterliegt den strengen Auflagen der BaFin und bietet somit zusätzliche Sicherheit.
- Höhere Renditechancen: Durch einen größeren Aktienanteil kann das Kapital stärker wachsen, allerdings steigt damit auch das Risiko von Kursschwankungen.
- Bilanzneutralität: Pensionsverpflichtungen werden vollständig ausgelagert, sodass die Unternehmenskennzahlen unberührt bleiben.
Für wen geeignet?
Besonders interessant für Unternehmen, die Mitarbeitenden attraktive Renditechancen bieten möchten und langfristig Verpflichtungen aus der eigenen Bilanz herausnehmen wollen.
💡 Gut zu wissen: Aufgrund der Kapitalmarktabhängigkeit können die späteren Auszahlungen schwanken.
Fazit
Die beste Lösung hängt von deinen Zielen ab. Die Direktversicherung punktet mit einfacher Verwaltung, steuerlichen Vorteilen und flexiblen Anlagemöglichkeiten – ideal für die meisten Unternehmen.
Möchtest du eine individuellere Lösung, etwa für Führungskräfte, könnte eine Unterstützungskasse oder Pensionszusage sinnvoll sein. Pensionsfonds bieten mehr Renditechancen, bringen aber auch höhere Risiken mit sich.
💡 Mein Tipp: Setze auf eine Lösung, die zu deinem Unternehmen und deinen Mitarbeitenden passt. Lass uns gemeinsam schauen, welche Strategie für dich die beste ist! Jetzt Beratungstermin vereinbaren!
Betriebliche Altersversorgung (bAV) Durchführungswege FAQ - die häufigsten Fragen
Pensionskassen und Unterstützungskassen sind beides etablierte Formen der betrieblichen Altersversorgung in Deutschland, unterscheiden sich jedoch in einigen wesentlichen Aspekten.
Eine Pensionskasse ist eine kapitalgedeckte, meist als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit oder Aktiengesellschaft organisierte Versorgungseinrichtung. Sie erbringt Versorgungsleistungen, die unmittelbar aus den eingezahlten Beiträgen und deren Kapitalerträgen finanziert werden. Sie unterliegt der strengen Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).
Im Gegensatz dazu handelt es sich bei einer Unterstützungskasse um eine rechtlich selbständige Einrichtung, die nicht kapitalgedeckt arbeitet. Das bedeutet, sie sammelt keine eigenen Vermögenswerte zur Deckung der Versorgungsleistungen an.
Stattdessen werden die Leistungen aus den laufenden Zuwendungen der Trägerunternehmen oder durch Rückdeckungsversicherungen finanziert. Unterstützungskassen bieten eine hohe Flexibilität in Bezug auf die Höhe und Gestaltung der Leistungen und sind weniger streng reguliert als Pensionskassen.
Eine Pensionskasse ist eine kapitalgedeckte, meist als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit oder Aktiengesellschaft organisierte Versorgungseinrichtung. Sie erbringt Versorgungsleistungen, die unmittelbar aus den eingezahlten Beiträgen und deren Kapitalerträgen finanziert werden. Sie unterliegt der strengen Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).
Im Gegensatz dazu handelt es sich bei einer Unterstützungskasse um eine rechtlich selbständige Einrichtung, die nicht kapitalgedeckt arbeitet. Das bedeutet, sie sammelt keine eigenen Vermögenswerte zur Deckung der Versorgungsleistungen an.
Stattdessen werden die Leistungen aus den laufenden Zuwendungen der Trägerunternehmen oder durch Rückdeckungsversicherungen finanziert. Unterstützungskassen bieten eine hohe Flexibilität in Bezug auf die Höhe und Gestaltung der Leistungen und sind weniger streng reguliert als Pensionskassen.
Bei einer Unterstützungskasse haben die Begünstigten grundsätzlich keinen unmittelbaren Rechtsanspruch auf die Leistungen gegen die Kasse selbst. Die Leistungen sind nicht aus einem angesammelten Vermögen, sondern aus den laufenden Zuwendungen des Trägerunternehmens garantiert. Im Fall einer Insolvenz der Unterstützungskasse haftet das Trägerunternehmen für die Erfüllung der Versorgungszusagen.
Trotz des fehlenden direkten Rechtsanspruchs gegen die Kasse selbst, sind die Leistungsansprüche durch die Haftung des Trägerunternehmens in der Praxis gesichert. Viele Unterstützungskassen sichern zudem die Risiken durch Rückdeckungsversicherungen ab, was zusätzliche Sicherheit für die Mitarbeiter schafft.
Trotz des fehlenden direkten Rechtsanspruchs gegen die Kasse selbst, sind die Leistungsansprüche durch die Haftung des Trägerunternehmens in der Praxis gesichert. Viele Unterstützungskassen sichern zudem die Risiken durch Rückdeckungsversicherungen ab, was zusätzliche Sicherheit für die Mitarbeiter schafft.
Die Wahl des Durchführungsweges für die betriebliche Altersversorgung kann signifikante Auswirkungen auf die Liquidität und Bilanz eines Unternehmens haben. Pensionskassen und Pensionsfonds beispielsweise erfordern regelmäßige Beitragszahlungen, die direkt aus dem Unternehmensvermögen geleistet werden und somit die Liquidität beeinflussen können.
Im Gegensatz dazu ermöglichen Unterstützungskassen durch ihre nicht kapitalgedeckte Struktur eine flexiblere Handhabung der finanziellen Mittel, da keine direkten Vermögenswerte gebunden sind. Allerdings müssen Unternehmen bei der Nutzung von Unterstützungskassen sicherstellen, dass ausreichende Mittel für zukünftige Leistungen verfügbar sein werden, was eine langfristige Finanzplanung erfordert.
Im Gegensatz dazu ermöglichen Unterstützungskassen durch ihre nicht kapitalgedeckte Struktur eine flexiblere Handhabung der finanziellen Mittel, da keine direkten Vermögenswerte gebunden sind. Allerdings müssen Unternehmen bei der Nutzung von Unterstützungskassen sicherstellen, dass ausreichende Mittel für zukünftige Leistungen verfügbar sein werden, was eine langfristige Finanzplanung erfordert.