Das Wichtigste in Kürze
- Polizeibeamte haben die Wahl zwischen (freier) Heilfürsorge und privater Krankenversicherung
- Eine Pflegepflichtversicherung ist immer erforderlich
- Bei der (freien) Heilfürsorge ist eine Anwartschaft dringend zu empfehlen
Aufgrund deiner besonderen beruflichen Anforderungen und Risiken als Polizist kommt der Wahl der richtigen Krankenversicherung eine besondere Bedeutung zu. In Deutschland hast du als Polizeivollzugsbeamtin oder -beamter grundsätzlich zwei Möglichkeiten, dich und deine Familie im Krankheitsfall abzusichern: Entweder durch die freie Heilfürsorge oder durch die private Krankenversicherung (PKV).
Während die freie Heilfürsorge eine speziell für Beamtinnen und Beamte sowie ihre Angehörigen konzipierte Form der staatlichen Fürsorge darstellt und in der Regel eine vollständige Kostenübernahme für medizinische Leistungen bietet, ermöglicht dir die private Krankenversicherung eine individuellere Gestaltung deines Versicherungsschutzes, oft verbunden mit einem erweiterten Leistungsspektrum.
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Freie Heilfürsorge und PKV im Vergleich: Was ist die bessere Lösung für Beamte?
Freie Heilfürsorge – einfach erklärt
Auch Zahnbehandlungen, Hilfsmittel und Rehabilitationsmaßnahmen können bei medizinischer Notwendigkeit ohne Eigenbeteiligung des Beamten erstattet werden. Die Abwicklung erfolgt in der Regel unbürokratisch, da die Kosten direkt zwischen den Leistungserbringern und der jeweiligen Behörde abgerechnet werden.
Es ist jedoch zu beachten, dass der genaue Umfang der Leistungen und die spezifischen Regelungen je nach Bundesland und ggf. nach spezifischer Behörde variieren können. Deshalb ist es wichtig, sich im Einzelfall über die genauen Konditionen der freien Heilfürsorge zu informieren.
Sonderleistungen (z.B. Zahnersatz, künstliche Befruchtung, Sehhilfen usw.) werden in der Regel nicht von der freien Heilfürsorge übernommen. (Dies kann jedoch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein.) Um diese Lücke zu schließen, ist es für Beamte ratsam, frühzeitig eine private Krankenzusatzversicherung abzuschließen.
- Da jedoch die freie Heilfürsorge nur während der aktiven Dienstzeit gewährt wird, ist der Abschluss einer Anwartschaftsversicherung empfehlenswert. Diese sichert den Übergang in die private Krankenversicherung (PKV) ohne erneute Gesundheitsprüfung, sobald der Beamte aus dem Dienst ausscheidet, beispielsweise durch Pensionierung.
- Die Anwartschaftsversicherung ist ein Schlüsselinstrument, um den Übergang von der freien Heilfürsorge zur Beihilfe reibungslos zu gestalten. Sie dient dazu, dir deinen Anspruch auf einen Krankenversicherungsschutz zu sichern, den du zu einem späteren Zeitpunkt, zum Beispiel im Ruhestand, aktivieren kannst.
Hinweis
- Kleine Anwartschaft: Diese sichert das Recht, später in eine private Krankenversicherung einzutreten, ohne eine erneute Gesundheitsprüfung. Sie friert den Gesundheitszustand zum Zeitpunkt des Anwartschaftsabschlusses ein. Allerdings werden keine Alterungsrückstellungen gebildet, was bedeutet, dass beim späteren Eintritt in die PKV das dann aktuelle Eintrittsalter maßgeblich für die Beitragshöhe ist.
- Große Anwartschaft: Neben den Vorteilen der kleinen Anwartschaft werden hier zusätzlich Alterungsrückstellungen gebildet. Das bedeutet, dass das Alter zum Zeitpunkt des Abschlusses der Anwartschaft für die Berechnung der Beiträge maßgeblich bleibt, auch wenn die eigentliche Krankenversicherung erst Jahre später aktiviert wird. Das führt in der Regel zu niedrigeren Beiträgen im Vergleich zum Neueintritt in die PKV ohne vorherige Anwartschaft.
Freie Heilfürsorge für Polizisten: So unterscheiden sich die Regelungen bundesweit
Sobald du jedoch in den aktiven Dienst übergehst, kann sich deine Situation je nach Bundesland und spezifischem Dienststatus ändern. Einige Bundesländer bieten weiterhin die freie Heilfürsorge für aktive Beamte an, während andere auf das Beihilfesystem umstellen, das eine private Krankenversicherung erforderlich macht. Hier eine allgemeine Übersicht:
Bundesland | Polizeianwärter | Polizeivollzugsbeamte |
---|---|---|
Baden-Württemberg | Heilfürsorge | Heilfürsorge |
Bayern | Heilfürsorge | Beihilfe Ausnahme: Bereitschaftspolizei |
Brandenburg | Heilfürsorge | Beihilfe (ab 1996) |
Bremen | Heilfürsorge | Heilfürsorge |
Hamburg | Heilfürsorge | Beihilfe (ab 2004) |
Hessen | Beihilfe | Beihilfe Ausnahme: Bereitschaftspolizei |
Mecklenburg-Vorpommern | Heilfürsorge | Heilfürsorge |
Niedersachsen | Beihilfe | Beihilfe (ab 1999) |
Nordrhein-Westfalen | Heilfürsorge | Heilfürsorge |
Rheinland-Pfalz | Beihilfe | Beihilfe Ausnahme: Bereitschaftspolizei |
Saarland | Beihilfe | Beihilfe |
Sachsen | Beihilfe | Heilfürsorge |
Sachsen-Anhalt | Heilfürsorge | Heilfürsorge |
Schleswig-Holstein | Heilfürsorge | Heilfürsorge |
Thüringen | Heilfürsorge | Beihilfe Ausnahmen gelten für besondere Einsätze |
Berlin | Anwärter des einfachen und mittleren Dienstes: | Beihilfe |
Berlin | Heilfürsorge Anwärter des gehobenen und höheren Dienstes: Beihilfe | Beihilfe |
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Jetzt Kontakt aufnehmenPrivate Krankenversicherung (PKV)
Die Höhe der Beiträge zur privaten Krankenversicherung richtet sich nach dem Alter, dem Gesundheitszustand und dem gewählten Leistungsumfang des Versicherten. Die Versicherten können zwischen verschiedenen Tarifen wählen, die von einer Basisabsicherung bis zu umfangreichen Zusatzleistungen reichen. Familienangehörige von Beamten müssen in der privaten Krankenversicherung – anders als in der gesetzlichen Krankenversicherung – gesondert versichert werden. Allerdings haben auch sie Anspruch auf Beihilfe, was die Versicherungskosten erheblich reduzieren kann.
Beamte, auch Polizeivollzugsbeamte, erhalten von ihrem Dienstherrn im Rahmen der Beihilfe einen Zuschuss zu den Krankheitskosten, also zu den Beiträgen für die private Krankenversicherung. Die Höhe der Beihilfe variiert je nach Bundesland und persönlicher Situation des Beamten, deckt aber in der Regel 50 bis 70 Prozent der Kosten ab.
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Private Krankenversicherung für Polizisten: die Vorteile
- Die PKV erlaubt dir eine individuelle Gestaltung deines Versicherungsschutzes. Du kannst aus einer Vielzahl von Tarifen wählen, die genau auf deine Bedürfnisse und die deiner Familie zugeschnitten sind. Ob Einbettzimmer im Krankenhaus, Chefarztbehandlung oder umfangreiche Zahnbehandlungen – du entscheidest, welche Leistungen für dich wichtig sind.
- Neben der Flexibilität bietet die PKV auch steuerliche Vorteile. Die Beiträge zu einer privaten Kranken- und Pflegeversicherung sind steuerlich absetzbar, was dir finanzielle Entlastungen bringen kann. Zudem hast du Zugang zu einer breiteren Palette an medizinischen Leistungen und Behandlungsmethoden, die in der gesetzlichen Krankenversicherung möglicherweise nicht abgedeckt sind.
So findest du als Polizist den optimalen PKV-Tarif für dich
- Berücksichtige sowohl deinen aktuellen Gesundheitszustand als auch mögliche zukünftige Bedürfnisse. Als Polizist könntest du z. B. besonderen Wert auf Leistungen wie psychotherapeutische Behandlungen oder physiotherapeutische Maßnahmen nach Verletzungen legen.
- Wenn du derzeit in der freien Heilfürsorge versichert bist, solltest du über den Abschluss einer Anwartschaftsversicherung nachdenken. Diese sichert dir einen problemlosen Wechsel in die PKV ohne erneute Gesundheitsprüfung, wenn du aus dem aktiven Dienst ausscheidest.
- Nimm dir Zeit und vergleiche verschiedene PKV-Tarife und -Anbieter. Achte dabei nicht nur auf die Beitragshöhe, sondern auch auf das Leistungsspektrum, die Selbstbeteiligung und die Möglichkeit der Beitragsrückerstattung bei Nichtinanspruchnahme medizinischer Leistungen.
- Lebensumstände und gesundheitliche Bedürfnisse können sich ändern. Ein guter PKV-Tarif sollte die Möglichkeit bieten, den Versicherungsschutz bei Bedarf ohne erneute Gesundheitsprüfung anzupassen.
Unterschied zwischen (freier) Heilfürsorge und privater Krankenversicherung – auf einen Blick
(Freie) Heilfürsorge
- Leistung wie bei der gesetzlichen Krankenversicherung
- Keine Beiträge (ggf. Eigenanteil vom Bruttolohn)
- Rechnung werden direkt von der Heilfürsorge beglichen
Private Krankenversicherung
- Größere Flexibilität in der Auswahl der Leistungen
- Beiträge an Versicherungsgesellschaft (höhere Kosten)
- Vorkasse und eigenständige Einreichung von Rechnungen
Individuelles Gesamtkonzept
Wir bauen mit dir nach umfassender Beratung ein ganzheitliches Konzept. Dabei achten wir auf die notwendigen Klauseln bei der Absicherung. Außerdem konzipieren wir deinen Altersvorsorgeplan und beantragen Förderungen für dich.
Jetzt Kontakt aufnehmenFazit
Die freie Heilfürsorge deckt in der Regel alle Krankheitskosten ab, bietet aber bei bestimmten Sonderleistungen nur eingeschränkte Leistungen, so dass der Abschluss einer privaten Krankenzusatzversicherung ratsam sein kann.
Polizeibeamte sollten bei der Wahl ihrer Krankenversicherung die spezifischen Bedingungen in ihrem Bundesland berücksichtigen und die Vor- und Nachteile der Heilfürsorge und der privaten Krankenversicherung gegeneinander abwägen. Wir beraten dich gerne umfassend über deine Optionen und helfen dir dabei, eine auf deine persönlichen und beruflichen Bedürfnisse zugeschnittene Lösung zu finden.
Krankenversicherung für Polizisten FAQ – die meistgestellten Fragen
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Haben Polizisten Anspruch auf Heilfürsorge und Beihilfe?
Welche Vorteile bietet mir eine private Krankenversicherung für Beamte im Vergleich zu einer gesetzlichen?
Und schließlich richtet sich die Höhe der Beiträge in der PKV nicht nach dem Einkommen, sondern nach dem Eintrittsalter, dem Gesundheitszustand bei Vertragsbeginn und dem gewählten Tarif. Dies kann für Beamte finanziell vorteilhaft sein, insbesondere in Kombination mit der Beihilfe, die einen Teil der Krankheitskosten abdeckt.
Wie hoch ist die Beihilfe für Polizeivollzugsbeamte?
Familienangehörige wie Kinder und Ehepartner können unter bestimmten Voraussetzungen ebenfalls beihilfeberechtigt sein. In der Regel erhalten Kinder 80% und Ehepartner 70% der Beihilfe. Beamte mit einem Kind erhalten 50 % und Beamte mit zwei oder mehr Kindern 70 % Beihilfe. In einigen Bundesländern wie Baden-Württemberg, Hessen und Bremen gibt es jedoch Sonderregelungen.