Wie sicher sind ETFs? Risiken & Absicherungsmöglichkeiten

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ETFs gelten als sicher, unkompliziert und transparent – doch wie viel Sicherheit steckt wirklich in den beliebten Indexfonds? Während immer mehr Sparer auf ETFs setzen, bleibt oft unklar, welche Risiken sie dabei eigentlich eingehen – und wie sie sich sinnvoll absichern können. In diesem Beitrag werfen wir einen nüchternen Blick hinter das Image des „risikoarmen“ Börsenprodukts und zeigen dir, worauf es wirklich ankommt.

Was bedeutet „Sicherheit“ bei einer Geldanlage?

Sicherheit klingt nach Stabilität, Verlässlichkeit und ruhigem Schlaf – gerade beim Thema Geld. Doch an der Börse ist Sicherheit relativ. Keine Anlageform ist völlig frei von Risiken – auch nicht ETFs, so beliebt und transparent sie auch sein mögen. Wichtig ist deshalb nicht, jedes Risiko auszuschließen – sondern zu verstehen, welche Arten von Risiken es gibt, wie sie sich auf deine Geldanlage auswirken können und wie du sie aktiv managen kannst. Genau das schauen wir uns im nächsten Schritt genauer an.

Typische Risiken bei ETFs im Überblick

  • Marktrisiko: Der Kurs eines ETFs spiegelt den zugrunde liegenden Index wider. Fällt der Markt, fällt auch der ETF. Diese Abhängigkeit vom Gesamtmarkt ist das zentrale Risiko – aber auch der Grundgedanke hinter passivem Investieren.
  • Produktspezifisches Risiko: Ein ETF ist kein Sparbuch. Er unterliegt Kursschwankungen, ist kein Festzinsprodukt und bietet keine Einlagensicherung. Das ist in der Regel aber kein Problem – denn ETFs gelten als Sondervermögen. Selbst wenn der Anbieter insolvent wird, bleibt dein Geld rechtlich geschützt.
  • Emittentenrisiko: Bei synthetischen ETFs – also solchen, die den Index über Swaps (Tauschgeschäfte) abbilden – besteht ein gewisses Kontrahentenrisiko. Physisch replizierende ETFs, die echte Aktien halten, gelten als transparenter und risikoärmer.
  • Liquiditätsrisiko: Gerade bei exotischen ETFs oder in Krisenzeiten kann es passieren, dass sich kaum Käufer oder Verkäufer finden. Dann wird der ETF schwerer handelbar.
  • Währungsrisiko: Wenn du in internationale ETFs investierst, bist du oft den Schwankungen von Fremdwährungen – zum Beispiel dem US-Dollar – ausgesetzt. Das kann deine Rendite beeinflussen, positiv wie negativ.
  • Tracking-Differenz: ETFs sollen einen Index möglichst genau abbilden – doch in der Praxis kommt es oft zu kleinen Abweichungen. Gründe dafür sind z. B. Verwaltungsgebühren, Steuern oder technische Umsetzung

Wie sicher sind ETFs im Vergleich zu anderen Anlageformen?

ETFs gelten oft als Mittelweg zwischen risikoarmen Produkten und chancenreichen Investments. Im Vergleich schneidet das Konzept gut ab:
  • ETFs vs. aktiv gemanagte Fonds: ETFs sind günstiger, transparenter und meist breiter gestreut. Sie verzichten auf Stock-Picking und verlassen sich stattdessen auf den Markt.
  • ETFs vs. Tagesgeld/Sparbuch: Kein Vergleich in Sachen Sicherheit – aber auch nicht in Sachen Rendite. Wer langfristig Vermögen aufbauen will, kommt an Aktien-ETFs kaum vorbei.
  • ETFs vs. Einzelaktien: Einzelaktien bergen ein hohes Klumpenrisiko. ETFs streuen breit und federn Schwankungen einzelner Titel besser ab.
Absicherungsstrategien für ETF-Anleger

Absicherungsstrategien für ETF-Anleger

Wer Risiken kennt, kann sie besser managen. Hier ein paar erprobte Methoden, um dein ETF-Portfolio abzusichern:
  • Rebalancing: Durch regelmäßiges Nachjustieren deiner Aufteilung (z. B. zwischen Aktien und Anleihen) behältst du die Kontrolle über dein Risikoprofil.
  • Stopp-Loss und Take-Profit: Technische Werkzeuge aus dem Trading, mit denen du automatische Verkaufsmarken setzen kannst – hilfreich, aber mit Vorsicht zu genießen.
  • Diversifikation: Streue nicht nur über verschiedene Regionen, sondern auch über Branchen und Anlageklassen (z. B. Aktien, Anleihen, Rohstoffe).
  • Absicherung durch Derivate: Fortgeschrittene Anleger nutzen Optionen oder Futures zur Absicherung – für Laien ist das allerdings oft zu komplex.

Fazit

ETFs sind keine Wunderwaffe – aber sie sind auch kein Spiel mit dem Feuer. Sie sind ein cleveres Werkzeug für alle, die langfristig Vermögen aufbauen wollen, ohne ständig vor dem Bildschirm zu hängen. Klar, ganz ohne Risiko geht’s nicht – schließlich bewegen wir uns an der Börse. Aber wer versteht, wie ETFs funktionieren und wie man sie richtig einsetzt, kann Risiken gut in den Griff bekommen. Am Ende zählt nicht der ETF an sich, sondern die Strategie dahinter: Wie du streust, wie du auswählst – und wie ruhig du bleibst, wenn es mal wackelt.

Wie sicher sind ETFs? – die meistgestellten Fragen

ETFs gelten als vergleichsweise sicher, weil sie breit gestreut sind und ein Indexprodukt abbilden. Aber sie sind keine Garantie gegen Verluste. Fällt der Markt, fällt auch der ETF. Es gibt also ein Marktrisiko – das lässt sich nicht ausschalten, aber durch kluge Strategie und langfristige Planung gut managen.
Keine Sorge – dein Geld ist geschützt. ETFs gelten als Sondervermögen, das getrennt vom Vermögen des Anbieters verwahrt wird. Selbst wenn die Fondsgesellschaft insolvent ist, bleibt dein Geld unangetastet und gehört weiterhin dir.
Ein physischer ETF kauft die Aktien des zugrunde liegenden Index tatsächlich. Ein synthetischer ETF bildet den Index über sogenannte Swaps (Tauschgeschäfte) ab. Physische ETFs gelten als transparenter und risikoärmer – synthetische können jedoch bei schwer zugänglichen Märkten Vorteile haben. Für Einsteiger sind physische ETFs oft die bessere Wahl.
Ganz vermeiden lassen sich Verluste an der Börse nicht – aber du kannst sie begrenzen. Ein paar bewährte Strategien sind:
  • Breite Diversifikation (z. B. über Regionen, Branchen und Anlageklassen)
  • Rebalancing, um dein Portfolio regelmäßig wieder ins Gleichgewicht zu bringen
  • Langfristiges Denken, statt hektischem Reagieren auf Kursschwankungen
Ein bis zwei Mal im Jahr reicht in der Regel völlig aus. Beim Rebalancing prüfst du, ob die ursprünglich geplante Gewichtung (z. B. 70 % Aktien, 30 % Anleihen) noch stimmt – und passt sie bei Bedarf an. Zu häufiges Eingreifen kann sogar kontraproduktiv sein.

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