
Aus welchen Gründen werden Polizeibeamte dienstunfähig geschrieben?
1. Physische Ursachen
- Verletzungen im Einsatz: Knochenbrüche, Bänderrisse, schwere Prellungen – manche Verletzungen heilen nicht mehr vollständig aus. Wenn die Beweglichkeit dauerhaft eingeschränkt bleibt, ist der Dienst oft nicht mehr möglich.
- Langfristige Erkrankungen: Rückenprobleme, Gelenkverschleiß oder chronische Schmerzen sind keine Seltenheit. Gerade in Schichtdiensten oder bei Einsätzen unter körperlichem Druck verschärfen sich diese Beschwerden oft über die Jahre.
- Berufsspezifische Erkrankungen: Auch Krankheiten wie Hörschäden (z. B. durch Sirenen oder Schüsse) oder Lungenerkrankungen (etwa durch Reizgas) können im Dienst entstehen – und auf Dauer die Gesundheit so stark beeinträchtigen, dass eine Weiterarbeit unmöglich wird.
2. Psychische Ursachen
- Burnout: Der Druck im Polizeidienst ist hoch. Wenn der Stress über Monate oder Jahre anhält, kann es zur totalen Erschöpfung kommen – körperlich und seelisch. Betroffene fühlen sich leer, antriebslos und haben das Gefühl, nicht mehr zu funktionieren.
- PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung): Schwere Unfälle, Gewaltverbrechen oder lebensbedrohliche Situationen – all das hinterlässt Spuren. Flashbacks, Albträume oder Panikattacken können den Alltag zur Hölle machen. Und den Dienst unmöglich.
- Depressionen & Angststörungen: Was als „ein paar schlechte Tage“ beginnt, kann sich zu ernsthaften psychischen Erkrankungen entwickeln. Wer über Jahre unter Belastung steht, ohne Hilfe zu bekommen, wird irgendwann krank – und dienstunfähig.


Wie wird die Dienstunfähigkeit ermittelt?
- Ein Amtsarzt überprüft Deinen Gesundheitszustand gründlich. Hierbei werden sowohl körperliche als auch psychische Aspekte berücksichtigt.
- Auf Basis der Untersuchungsergebnisse erstellt der Amtsarzt ein Gutachten. Dieses Gutachten enthält eine detaillierte Beschreibung Deiner gesundheitlichen Einschränkungen und eine Einschätzung, ob und in welchem Umfang Du noch dienstfähig bist.
- Das Gutachten wird der zuständigen Dienstbehörde vorgelegt, die auf Grundlage dieser Informationen entscheidet, ob eine Dienstunfähigkeit vorliegt und welche Maßnahmen ggf. ergriffen werden müssen.
Berufsunfähigkeit vs. Dienstunfähigkeit – was ist eigentlich der Unterschied?
Aber: Wenn du Beamter bist – wie z. B. als Polizist – spricht man nicht von Berufsunfähigkeit, sondern von Dienstunfähigkeit.
Das heißt: Es geht nicht nur darum, ob du überhaupt noch arbeiten kannst, sondern ob du den besonderen Anforderungen deines Dienstes gewachsen bist. Und die sind hoch: körperlich fit, psychisch belastbar, oft im Schichtdienst, unter Stress und mit besonderer Verantwortung. Wenn du das dauerhaft nicht mehr leisten kannst – egal ob durch körperliche Einschränkungen oder psychische Erkrankungen –, wirst du dienstunfähig geschrieben. Und das hat ganz eigene Konsequenzen für deine Versorgung und Absicherung.
Wie viel bekommt ein Polizeibeamter bei Dienstunfähigkeit?
- Für jedes volle Dienstjahr bekommst du etwa 1,79375 % deines letzten Gehalts als Pension angerechnet.
- Der Höchstsatz liegt bei 71,75 % – und wird nach ca. 40 Dienstjahren
- Nach 10 Jahren: ca. 17,94 % deines letzten Bruttogehalts
- Nach 20 Jahren: ca. 35,88 %
- Nach 30 Jahren: ca. 53,81 %
- Nach 40 Jahren: ca. 71,75 % (Maximalversorgung)

Übergangsgeld bei Dienstunfähigkeit: Das musst Du wissen
Wer hat Anspruch auf das Übergangsgeld?
Wie hoch ist das Übergangsgeld?
- Bei einer Dienstzeit von mindestens einem Jahr entspricht das Übergangsgeld den vollen letzten monatlichen Dienstbezügen.
- Für jedes weitere volle Dienstjahr wird zusätzlich die Hälfte der monatlichen Dienstbezüge gewährt.
- Die maximale Auszahlung beträgt das Sechsfache der letzten monatlichen Bezüge.
Beispiel:
- Bei 10 Jahren Dienstzeit: Das Übergangsgeld entspricht dem Fünfeinhalbfachen der letzten monatlichen Bezüge.
- Bei 20 Jahren Dienstzeit: Das Übergangsgeld entspricht dem Sechsfachen der letzten monatlichen Bezüge (die Höchstgrenze).
Zusätzlich kannst du – je nach Situation – auch Anspruch auf staatliche Unterstützung haben. Dazu zählen z. B. Zuschüsse zu Reha-Maßnahmen oder Förderungen für eine Umschulung, wenn du dich beruflich neu orientieren willst. Ziel ist es, dir den Weg in ein neues, stabiles Berufsleben so leicht wie möglich zu machen.


Fazit
Zwar ist es theoretisch möglich, nach der Entlassung aus dem Dienst in einem anderen Job weiterzuarbeiten – doch ob das in der Realität so klappt, ist eine ganz andere Frage. Und: Wenn du etwas dazuverdienst, kann dir das sogar auf die Pension angerechnet werden – was die Rechnung noch schwieriger macht.
Deshalb unser klarer Tipp: Denk über eine Dienstunfähigkeitsversicherung nach. Sie fängt dich finanziell auf, wenn der Staat es nicht (vollständig) kann – und sorgt dafür, dass du im Ernstfall nicht von heute auf morgen finanziell ins Leere fällst. Wir helfen dir gerne dabei, die passende Absicherung zu finden – fair, unabhängig und verständlich. Jetzt Beratungstermin sichern und vorsorgen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Dienstunfähigkeit bei Polizisten
Was passiert, wenn ich als Polizist dienstunfähig werde?
Kann ich trotz Dienstunfähigkeit in einem anderen Beruf arbeiten?
Wie wird die Höhe des Übergangsgeldes berechnet?
Gibt es zusätzliche staatliche Leistungen bei Dienstunfähigkeit?

Hallo, ich bin Philipp Reinhardt
(Polizeikommissar a.D. & Finanzberater bei Level V)
Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie es im Dienst läuft: Der Kopf ist voll, die Tage lang – und Themen wie Dienstunfähigkeit oder Altersvorsorge schiebt man gern vor sich her. Ging mir genauso.
Aber ich habe miterlebt, was passiert, wenn der Moment doch kommt – und man nicht vorbereitet ist. Deshalb sage ich heute ganz klar: Eine durchdachte Absicherung ist kein Luxus – sie ist essenziell.
Als Kollege außer Dienst unterstütze ich dich dabei, rechtzeitig die richtigen Entscheidungen zu treffen – bevor es zu spät ist. Gemeinsam schauen wir, wie du deine Dienstunfähigkeit sinnvoll absichern kannst, wie groß deine persönliche Versorgungslücke wirklich ist und welche Möglichkeiten du hast, gezielt gegenzusteuern. Dabei geht es nicht um starre Lösungen, sondern um einen realistischen Blick auf deinen Ruhestand – mit einem Plan B, der trägt, wenn es darauf ankommt.
Keine Standardlösungen, kein Verkaufsdruck – sondern individuelle Konzepte, die zu dir passen. Wenn du willst, gehen wir den Weg gemeinsam. Ich bin an deiner Seite – als jemand, der weiß, worauf es im Ernstfall wirklich ankommt.
Meld dich gern – ich freu mich auf unser Gespräch.