Du bist seit Jahren als Wirtschaftsprüfer oder vereidigter Buchprüfer tätig und fragst dich, wie hoch deine Rente im Ruhestand sein wird? Hier erfährst du, wie du als Mitglied im Versorgungswerk deine Altersvorsorge berechnen kannst und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen. Wir zeigen dir die wichtigsten Schritte und geben dir Tipps, wie du deine finanzielle Zukunft optimal planen kannst.

Ab wann kann ich als Wirtschaftsprüfer bzw. vereidigter Buchprüfer in Rente gehen?
Als Wirtschaftsprüfer oder vereidigter Buchprüfer kannst du mit dem Erreichen der Regelaltersgrenze (67 Jahre) abschlagsfrei in Rente gehen. Du hast aber auch die Möglichkeit, deinen Rentenbeginn bis maximal zum 70. Lebensjahr hinausschieben. Für jedes Jahr, das du länger arbeitest, bekommst du einen Zuschlag auf deine Rente.
- Lebensjahr: 5,60 % Zuschlag
- Lebensjahr: 11,70 % Zuschlag
- Lebensjahr: 18,30 % Zuschlag
Gut zu wissen: Je nach Beginn deiner Mitgliedschaft im Versorgungswerk hast du die Möglichkeit, bereits ab dem 60. oder 62. Lebensjahr in Rente zu gehen. Beachte jedoch, dass dies mit Abschlägen verbunden ist!
Wie ermittele ich als Wirtschaftsprüfer/vereidigter Buchprüfer und Mitglied im Versorgungswerk die Höhe meiner späteren Rente?
Persönlicher Beitragsquotient und Beitragsfaktor
Der Beitragsfaktor ist einfach die Summe aller monatlichen Beitragsfaktoren, die ein Wirtschaftsprüfer während seiner gesamten Mitgliedschaft im Versorgungswerk erworben hat. Man berechnet ihn, indem man den persönlichen Beitragsquotienten mit der Steigerungszahl multipliziert.
Wie wird der persönliche Beitragsquotient berechnet?
Der persönliche Beitragsquotient ergibt sich aus dem Verhältnis des monatlich gezahlten Beitrags zum Regelpflichtbeitrag:
Persönlicher Beitragsquotient = Monatlicher Beitrag / Regelpflichtbeitrag
- Zahlung des Regelpflichtbeitrags: 1,0
- Zahlung des Mindestbeitrags: 0,1
- Zahlung des Höchstbeitrags (250% des Regelpflichtbeitrags): 2,5
Gut zu wissen: Die Berechnung erfolgt auf vier Nachkommastellen genau.
Wie wird der monatliche Beitragsfaktor ermittelt?
Der monatliche Beitragsfaktor wird ermittelt, indem man den persönlichen Beitragsquotienten mit der Steigerungszahl multipliziert. Die Steigerungszahl hängt davon ab, in welchem Lebensjahr der Beitrag gezahlt wird. Hier ist eine Tabelle, die das veranschaulicht:
Lebensjahr bis | Steigerungszahl |
70 | 0,65 |
69 | 0,67 |
68 | 0,69 |
67 | 0,71 |
66 | 0,73 |
65 | 0,75 |
64 | 0,77 |
63 | 0,79 |
62 | 0,81 |
61 | 0,83 |
60 | 0,85 |
59 | 0,89 |
58 | 0,93 |
57 | 0,97 |
56 | 1,01 |
55 | 1,05 |
54 | 1,09 |
53 | 1,13 |
52 | 1,17 |
51 | 1,21 |
50 | 1,25 |
49 | 1,29 |
48 | 1,33 |
47 | 1,37 |
46 | 1,41 |
45 | 1,45 |
44 | 1,49 |
43 | 1,53 |
42 | 1,57 |
41 | 1,61 |
40 | 1,65 |
39 | 1,69 |
38 | 1,73 |
37 | 1,77 |
36 | 1,81 |
35 | 1,85 |
34 | 1,88 |
33 | 1,91 |
32 | 1,94 |
31 | 1,97 |
30 | 2,00 |
29 | 2,02 |
28 | 2,04 |
27 | 2,06 |
26 | 2,08 |
25 | 2,10 |
24 | 2,12 |
23 | 2,14 |
22 | 2,16 |
21 | 2,18 |
20 | 2,20 |
Was ist der gesamte Beitragsfaktor?
Der gesamte Beitragsfaktor ist die Summe aller monatlichen Beitragsfaktoren, die du bis zum Ende deiner Beitragspflicht erworben hast.Um die monatliche Rente zu berechnen, wird dieser mit dem aktuellen Rentensteigerungsbetrag multipliziert und durch zwölf geteilt.
Rentensteigerungsbetrag anwenden
Der Rentensteigerungsbetrag ist ein zentraler Faktor zur Berechnung der Rentenhöhe für Mitglieder des Versorgungswerks der Wirtschaftsprüfer und vereidigten Buchprüfer (WPV). Er wird jährlich festgelegt und spiegelt die Wertentwicklung der Rentenanwartschaften wider. Der Betrag wird auf Basis des Jahresabschlusses und eines versicherungsmathematischen Gutachtens des letzten Geschäftsjahres von der Vertreterversammlung festgesetzt.
Die Entwicklung des Rentensteigerungsbetrags
Monatliche Rente als Wirtschaftsprüfer oder vereidigter Buchprüfer berechnen – Rechenbeispiel
Beispielrechnung für einen Wirtschaftsprüfer, der den Regelpflichtbeitrag einzahlt
Bruttogehalt: 87.000 Euro
- Sozialabgaben (20%): 17.400 Euro
- Zu versteuerndes Einkommen: 69.600 Euro
- Einkommenssteuer (30%): 20.880 Euro
- Nettogehalt: 48.720 Euro pro Jahr
Monatliches Nettogehalt:
Monatliches Nettogehalt = Jahresnettogehalt / 12
Monatliches Nettogehalt = 48.720 Euro / 12
Monatliches Nettogehalt ≈ 4.060 Euro
Annahmen:
- Regelpflichtbeitrag: 1.404,30 Euro pro Monat
- Beitragszeit: 30 Jahre (360 Monate)
- Rentensteigerungsbetrag im Jahr 2024: 86,45 Euro
- Alter beim Rentenbeginn: 67 Jahre
- Steigerungszahl abhängig vom Lebensjahr (Durchschnitt angenommen: 1,4)
Berechnungsschritte:
1. Persönlicher Beitragsquotient berechnen:
Da der Wirtschaftsprüfer den Regelpflichtbeitrag zahlt, ist der persönliche Beitragsquotient immer 1,0.
2. Monatlicher Beitragsfaktor berechnen:
Monatlicher Beitragsfaktor = Persönlicher Beitragsquotient × Steigerungszahl
Monatlicher Beitragsfaktor = 1,0 × 1,4 = 1,4
3. Gesamter Beitragsfaktor berechnen:
Gesamter Beitragsfaktor = ∑ Monatliche Beitragsfaktoren
Gesamter Beitragsfaktor = 1,4 × 360 = 504
4. Monatliche Rente berechnen
Monatliche Rente = (Gesamter Beitragsfaktor × Rentensteigerungsbetrag) / 12
Monatliche Rente = (504 × 86,45) / 12
Monatliche Rente = 43.565,8 / 12
Monatliche Rente = 3.630,48 Euro
Trotz der besseren Rentenleistung des Versorgungswerks im Vergleich zur staatlichen Rentenkasse wirst du als Wirtschaftsprüfer oder vereidigter Buchprüfer eine Rentenlücke von mehreren hundert Euro haben. Diese Lücke wird mit zunehmendem Alter größer, da die Gesundheitskosten steigen. Aus diesem Grund empfehlen wir Wirtschaftsprüfern, grunsätzlich zusätzlich privat vorzusorgen, um die Rentenlücke möglichst klein zu halten.

Welche Möglichkeiten habe ich als Wirtschaftsprüfer, privat für mein Alter vorzusorgen?
Obwohl die Leistungen des Versorgungswerks höher sind als die der staatlichen Rentenkasse, wirst du nicht umhinkommen, selbst aktiv zu werden und privat vorzusorgen. Welche Möglichkeiten du dazu hast, zeigen wir dir im Folgenden.
Rürup- oder Basis-Rente
Die Rürup-Rente bietet bei richtiger Anwendung ein enormes Potenzial für die Altersvorsorge. Besonders attraktiv ist sie für Selbstständige und Freiberufler, da sie hohe Steuervorteile bietet. Aber auch Besserverdiener können von einer Basisrente profitieren.
Immobilieninvestments
Immobilien sind eine solide Möglichkeit, Kapital für das Alter aufzubauen. Sie bieten Inflationssicherheit und langfristige Wertsteigerung. Hinzu kommt, dass der Bedarf an Wohnraum langfristig steigen wird. Die Summe dieser Vorteile macht Immobilien zu einer rentablen und stabilen Kapitalanlage!
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Fazit
Wie unser Rechenbeispiel deutlich macht, solltest du als Wirtschaftsprüfer neben den Beiträgen zum Versorgungswerk auch privat für dein Alter vorsorgen. Denn nur so kannst du sicherstellen, dass du auch im Alter deinen gewohnten Lebensstandard halten kannst. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Lass uns gemeinsam die optimale Lösung für deine Zukunft finden und die beste Strategie für deine Altersvorsorge entwickeln. Jetzt unverbindliches Beratungsgespräch vereinbaren!