Gerade zwischen 55 und 65 ist das ein Thema. Die Kinder sind vielleicht aus dem Haus, das Einkommen passt – also wird noch schnell investiert, um „es vorher geregelt zu bekommen“. Doch dann steigen die Zinsen. Oder der Job läuft nicht wie geplant. Und plötzlich wird aus einer bequemen Rate ein echter Klotz am Bein.
Darum lohnt es sich, das Thema rechtzeitig anzugehen. Nicht erst dann, wenn’s eng wird – sondern mit klarem Blick: Was läuft noch? Was ist wirklich tragbar? Und was sollte besser vor dem Rentenbeginn vom Tisch? Ein ehrlicher Kassensturz ist der erste Schritt. Der Rest lässt sich planen – Schritt für Schritt und mit einer Strategie, die zu dir passt.

Warum Schulden im Ruhestand gefährlich sein können
Mit dem Ruhestand sinkt bei den meisten das Einkommen deutlich. Die Ausgaben aber bleiben – oder steigen sogar: Lebenshaltung, Gesundheit, Pflege, Unterstützung der Familie. Ein Kredit, der bis ins Rentenalter läuft, kann dann schnell zur Belastung werden. Nicht nur finanziell, sondern auch emotional: Die Sicherheit bröckelt, Planbarkeit geht verloren. Was vorher eine machbare Monatsrate war, fühlt sich plötzlich wie ein Klotz am Bein an.
Und das Problem verschärft sich noch: Ab einem gewissen Alter wird es deutlich schwerer, an faire Kredite zu kommen. Banken sind bei Anschlussfinanzierungen zurückhaltender, Umschuldungen schwieriger, Zinsen steigen – selbst mit guter Bonität. Wer dann nicht flexibel ist, rutscht leicht in eine Schieflage, obwohl er alles „richtig“ gemacht hat.
Deshalb lohnt es sich, früh drüber nachzudenken, wie du im Alter dastehen willst – auch, was laufende Kredite angeht. Nicht, weil Schulden immer schlecht sind. Sondern weil es einfach gut tut, zu wissen: Ich hab das im Griff. Keine Bank im Nacken, keine Sorge um die nächste Rate, kein Rechnen auf Kante. Finanzielle Freiheit im Ruhestand heißt nicht, reich zu sein. Sondern ruhig zu schlafen. Weil du weißt: Es passt. Und du kannst entscheiden – statt reagieren zu müssen.
Wie du deine Schulden strategisch loswirst
- Sondertilgungen nutzen: Viele Kreditverträge erlauben jährlich 5–10 % Sondertilgung ohne Zusatzkosten. Wenn du Rücklagen hast, setz sie gezielt dort ein, wo die Zinslast am höchsten ist. Das kann langfristig viel Geld sparen.
- Umschuldung prüfen: Gerade ältere Kredite laufen oft noch zu Zinsen, die heute keiner mehr zahlt. Eine Umschuldung kann sich lohnen – aber nur, wenn du genau hinschaust: Restschuld, Vorfälligkeitsentschädigung und neue Konditionen müssen in der Gesamtrechnung wirklich Sinn ergeben.
- Ziel festlegen: Überleg dir, bis wann du schuldenfrei sein willst. Wer z. B. mit 63 in Rente gehen möchte, sollte Kredite idealerweise so strukturieren, dass sie bis dahin erledigt sind – oder zumindest planbar weiterlaufen, ohne das Budget im Alter zu sprengen.
- Konsumkredite zuerst angehen: Ratenkäufe für Möbel, Elektronik oder Autos sind praktisch – aber teuer. Wenn du finanziell freier werden willst, fang hier an: Was du nicht zwingend brauchst, sollte als Erstes weg.

Wann sich Tilgung (nicht) lohnt – und was Zinsen damit zu tun haben
Am Ende ist es eine Rechenfrage: Wie teuer ist dein Kredit – und wie viel bringt dein Kapital? Dabei spielen auch andere Dinge eine Rolle: Steuern, dein Sicherheitsbedürfnis, dein Zeithorizont – und die Frage, wie flexibel du bleiben willst.
Häufige Fehler – und wie du sie vermeidest
Zu optimistische Rückzahlungspläne
Alles in die Tilgung stecken – und dann nichts mehr übrig haben
Anschlussfinanzierung nicht auf dem Schirm
Zu sehr an der Immobilie festhalten – obwohl sich die Lebenssituation verändert hat
Fazit
Was bringt dir ein gut gefülltes Depot, wenn ein großer Teil davon jeden Monat für Raten draufgeht? Wenn du das Gefühl hast, da braucht’s mal einen klaren Blick von außen – meld dich gern. Ich unterstütze dich dabei, deine Finanzen so aufzustellen, dass sie zu deinem Leben passen. Ganz ohne Druck, aber mit Plan.
Die meistgestellten Fragen meiner Mandant:innen
Sollte ich vor der Rente lieber tilgen oder weiter investieren?
Was ist, wenn ich es nicht schaffe, bis zur Rente schuldenfrei zu sein?
Wie wirkt sich eine Restschuld auf meine gesetzliche Rente aus?
Ist es sinnvoll, meine Altersvorsorge zu verkaufen, um Schulden loszuwerden?
Kann ich Schulden gezielt in die Altersvorsorge integrieren?
Wie finde ich heraus, ob mein Plan für den Ruhestand aufgeht?

Hallo, ich bin Franz Paufler
(Finanzberater bei der Level V Finanz GmbH in Hamburg)
Ich arbeite gern mit Zahlen – aber noch lieber mit Menschen. Für viele, die zu mir kommen, geht es nicht um die eine perfekte Geldanlage, sondern um etwas Grundsätzliches: endlich Ordnung in die eigenen Finanzen bringen. Verstehen, was sinnvoll ist. Und das gute Gefühl, einen Plan zu haben, der wirklich passt.
Dabei unterstütze ich vor allem bei Themen wie Altersvorsorge und langfristiger Finanzplanung. Kompliziert muss das nicht sein – wichtig ist, dass es zu dir und deiner Lebenssituation passt. Und genau dafür nehme ich mir Zeit: Ich höre zu, stelle die richtigen Fragen und entwickle gemeinsam mit dir eine Lösung, die du wirklich verstehst und mittragen kannst.
Mein Motto: „Finanzplanung soll nicht kompliziert sein, sondern maßgeschneidert und klar.“
Wenn du jemanden suchst, der dich ehrlich berät und dir dabei hilft, in Finanzfragen den Überblick zu behalten, freue ich mich, dich kennenzulernen.