Erbe oder Altersvorsorge? Warum du nicht auf das Geld deiner Eltern zählen solltest

Altervorsorge Erbe
Erwartetes Erbe als stiller Bestandteil der eigenen Vorsorgeplanung – das ist in Deutschland weit verbreitet. Studien zeigen: Besonders Menschen zwischen 40 und 60 gehen davon aus, dass sie „irgendwann mal“ etwas erben – und verhalten sich entsprechend zögerlich bei der eigenen Vorsorge. Warum sparen, wenn das Haus der Eltern irgendwann verkauft wird? Doch genau dieses Denken kann langfristig zur finanziellen Sackgasse werden.

Denn: Das Erbe ist ungewiss. Niemand weiß, wie alt die Eltern werden, welche Kosten im Pflegefall anfallen, ob es unvorhergesehene Ausgaben gibt – oder ob das Haus am Ende überhaupt einen Käufer findet. Wer darauf baut, baut auf Sand.

Hinzu kommt: Wenn das eigene Vorsorgeverhalten von einer unsicheren Erbschaft abhängt, entsteht ein gefährlicher psychologischer Effekt – die sogenannte „Verschiebungslogik“. Statt heute vorzusorgen, schiebt man Entscheidungen auf später. Mit dem Ergebnis, dass viele mit 60 plötzlich merken: Das Erbe ist noch nicht da – aber die Rentenlücke schon.

Die größten Risiken beim "Erbe als Altersvorsorge"

1. Pflegefall der Eltern: Pflegeheimplätze kosten schnell 3.000 bis 5.000 Euro im Monat. Wenn die Eltern keine Pflegezusatzversicherung haben oder ihre Rente nicht ausreicht, wird zuerst das Vermögen herangezogen – inklusive Immobilienverkauf. Vom erhofften Erbe bleibt dann nichts übrig.

2.Erbengemeinschaften: Häufig wird das Erbe unter Geschwistern aufgeteilt. Was als „wir regeln das später“ beginnt, endet oft im Streit – oder im Notverkauf des Elternhauses. Am Ende kommt nur ein Bruchteil an.

3. Testament & gesetzliche Erbfolge: Ohne klar geregeltes Testament können selbst enge Familien auseinanderfallen. Wer glaubt, automatisch zu erben, irrt oft – vor allem bei Patchworkfamilien oder nicht verheirateten Paaren.

4. Steuerliche Belastungen: Auch wenn Freibeträge bestehen: Wer Vermögen erbt, kann unter Umständen Erbschaftsteuer zahlen – besonders bei Immobilien in begehrten Lagen. Das schmälert den tatsächlichen Nutzen erheblich.

5. Wertverluste oder falsche Erwartungen: Der vermeintliche Wert einer Immobilie kann im Verkaufsfall drastisch sinken – z. B. wegen Sanierungsstau oder sinkender Nachfrage. Wer auf einen sechsstelligen Betrag hofft, kann am Ende mit 30.000 Euro dastehen.
Altersvorsorge probleme Rente Erbe
Heute kümmern – statt später hoffen.

So gehst du es besser an – unabhängig vom Erbe

1. Mach deine Altersvorsorge zur Priorität

Plane deine Rente, als würdest du gar nichts erben. Baue dir eine eigene finanzielle Basis auf – mit ETF-Sparplan, privater Rentenversicherung oder einer betrieblichen Altersvorsorge, wenn möglich.

2. Rechne nüchtern – nicht emotional

Das Haus der Eltern mag wertvoll erscheinen – emotional wie finanziell. Aber frage dich: Könntest du es realistisch verkaufen oder vermieten? Und wie würdest du deinen Anteil überhaupt nutzen?

3. Sprich mit deinen Eltern – so früh wie möglich

Haben sie ein Testament? Eine Vorsorgevollmacht? Gibt es Pflegeabsicherung oder eine Patientenverfügung? Es sind keine leichten Gespräche – aber sie schaffen Klarheit. Und sie verhindern, dass du später vor vollendeten Tatsachen stehst.

4. Denke das Erbe als Bonus – nicht als Strategie

Wenn du irgendwann etwas erbst: schön. Aber baue dein Leben nicht darauf. Wer das Erbe als Reserve oder Sicherheit betrachtet, bleibt souverän – und handelt im Jetzt.

5. Informiere dich über Pflichtteile und Erbregelungen

Wenn du Geschwister hast oder es familiäre Konflikte gibt: Lass dir rechtlich erklären, was dir zusteht – und was nicht. So vermeidest du spätere Enttäuschungen oder gar Rechtsstreitigkeiten.

Private Altersvorsorge: Diese Möglichkeiten hast du

Du willst dich nicht auf ein späteres Erbe verlassen? Gut so. Denn eine solide Altersvorsorge beginnt bei dir selbst. Dabei gibt es verschiedene Wege, die du je nach Lebenssituation, Einkommen und Risikobereitschaft individuell kombinieren kannst:
  • ETF-Sparpläne: Günstig, flexibel und langfristig effektiv. Ideal für alle, die monatlich kleinere Beträge investieren und auf die Kraft des Zinseszinses setzen wollen.
  • Private Rentenversicherung: Klassisch oder fondsgebunden – für alle, die zusätzlich zur gesetzlichen Rente einen festen monatlichen Betrag im Ruhestand wünschen.
  • Betriebliche Altersvorsorge (bAV): Besonders sinnvoll, wenn dein Arbeitgeber etwas dazulegt. Beiträge können oft steuer- und sozialabgabenfrei eingezahlt werden.
  • Rürup-Rente: Besonders für Selbstständige geeignet – mit hohen steuerlichen Vorteilen, aber geringer Flexibilität.
  • Immobilieninvestments: Nicht als Eigenheim, sondern als vermietete Kapitalanlage – kann ein stabiler Baustein in der Altersvorsorge sein, wenn man es sich leisten kann.
  • Mischformen: Die Kombination mehrerer Säulen bringt oft die beste Balance aus Sicherheit, Flexibilität und Renditechancen.
Wichtig ist: Fang an – egal wie klein. Je früher du beginnst, desto besser. Und wenn du später doch etwas erbst? Umso besser – dann wird aus Sicherheit echte Freiheit.
erbe altersvorsorge probleme
Wird schon irgendwie reichen …“ – Viele verlassen sich auf ein späteres Erbe, statt heute selbst vorzusorgen. Doch wer zu lange wartet, riskiert im Alter finanzielle Lücken.

Fazit

Natürlich kann ein Erbe ein finanzieller Glücksfall sein. Aber es ist kein Plan, auf den du deine Altersvorsorge aufbauen solltest. Wer mit dem Gedanken „da kommt ja noch was“ durchs Leben geht, riskiert, dass am Ende nichts kommt – außer einer großen Lücke. Besser ist es, dein Leben selbstbestimmt zu gestalten: mit realistischen Berechnungen, eigener Vorsorge und dem Mut, unbequeme Fragen frühzeitig zu stellen.

So bist du vorbereitet – egal, ob das Erbe kommt oder nicht. Du willst wissen, wie du deine Altersvorsorge auch ohne Erbe auf ein stabiles Fundament stellst? Ich zeige dir, wie du heute schon für morgen vorsorgst – transparent, unabhängig, menschlich.

Die häufigsten Fragen meiner Mandanten – rund ums Thema „Erben statt vorsorgen?“

1. Ist es wirklich so riskant, auf ein späteres Erbe zu setzen?
Ja – denn das Erbe ist weder sicher in der Höhe noch im Zeitpunkt. Pflegekosten, familiäre Konflikte oder unerwartete Veränderungen können es schnell schmälern oder ganz aufzehren. Wer seine Altersvorsorge davon abhängig macht, riskiert im schlimmsten Fall eine massive Rentenlücke .
Oft ja. Pflegeheimplätze kosten monatlich mehrere Tausend Euro. Reichen Rente und Pflegeversicherung nicht aus, wird zunächst das elterliche Vermögen eingesetzt – dazu zählt auch die Immobilie. Ein späteres Erbe schrumpft dadurch häufig auf Null.
Nur bedingt. Ohne klares Testament entsteht oft eine Erbengemeinschaft. Entscheidungen wie „Verkaufen oder behalten?“ müssen einstimmig getroffen werden. Das führt nicht selten zu Streit oder Notverkäufen. Deshalb: frühzeitig mit den Eltern und Geschwistern sprechen – und die eigenen Erwartungen realistisch halten.
Sprich mit deinen Eltern – so früh wie möglich. Gibt es ein Testament? Sind Pflege oder Schulden abgesichert? Existieren weitere Begünstigte (z. B. Lebensgefährten)? Je mehr Klarheit du jetzt bekommst, desto besser kannst du deine eigene Vorsorge planen.
Schon kleine Beträge machen über Jahrzehnte einen großen Unterschied – z. B. 50–100 € monatlich in einen ETF-Sparplan. Auch betriebliche Altersvorsorge (bAV) oder Rürup-Rente für Selbstständige bieten sinnvolle, oft steuerlich geförderte Möglichkeiten. Wichtig ist, dass du überhaupt anfängst – und nicht weiter auf „später“ hoffst.
Genau das ist der sicherste Weg. Wenn später wirklich etwas kommt: wunderbar. Aber deine finanzielle Unabhängigkeit im Alter solltest du nicht davon abhängig machen. Wer das Erbe nur als möglichen Zusatz sieht, lebt entspannter – und handelt verantwortungsvoll.
Picture of Hallo, ich bin Fabian Hebisch

Hallo, ich bin Fabian Hebisch

(Leiter Innendienst bei der Level V Finanz GmbH)

Seit vielen Jahren bin ich in der Kundenbetreuung tätig – und eines ist mir dabei besonders wichtig geblieben: Wer sich meldet, braucht nicht nur Antworten, sondern eine schnelle und verlässliche Lösung. Genau das ist mein Anspruch bei Level V: Ich sorge dafür, dass Fragen, Vertragsangelegenheiten oder Schadensfälle zügig und unkompliziert bearbeitet werden.

Ich stehe für klare Abläufe, verbindliche Kommunikation und einen Service, der funktioniert – auch dann, wenn dein persönlicher Berater gerade nicht erreichbar ist.

Mein Motto: „Guter Service darf keine Lücke lassen.“

Wenn du schnelle Antworten und kompetente Unterstützung suchst, bist du bei mir genau richtig. Ich kümmere mich – direkt, lösungsorientiert und ohne Umwege.

Alle Beiträge

Unser FinanzReport 2025

Kostenlos-herunterladen

Wie du in den nächsten 2 Wochen deine Finanzen fest in der Hand hast – ohne Stress. Jetzt kostenlos herunterladen!

Lerne wie du sparen kannst, ohne groß verzichten zu müssen

Erfahre 3 unbekannte Finanzhacks von Experten

Zugang zu den Assets und Investitionsmöglichkeiten der oberen 1%

Kostenlos herunterladen

Inhaltsverzeichnis