Bundesregierung will vergessene Bankkonten plündern – was steckt wirklich dahinter?

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Bundesregierung will vergessene Bankkonten plündern – was steckt wirklich dahinter? Auf stillen Bankkonten schlummern Milliardenbeträge, von denen weder Banken noch Eigentümer etwas hören lassen. Die Bundesregierung hat diese „Geldruhezone“ jetzt ins Visier genommen – für einen guten Zweck, wie es heißt. Doch was romantisch nach sozialem Ausgleich klingt, könnte ein massiver Eingriff in Eigentumsrechte werden.
Bankkonten milliarden schwer
Vergessenes Vermögen unter Verschluss – bis der Staat den Schlüssel findet.

Milliarden im „Dornröschenschlaf“

Zwischen zwei und neun Milliarden Euro sollen derzeit auf sogenannten ruhenden Konten liegen – also solchen, bei denen über Jahre hinweg keine Aktivitäten mehr registriert wurden. In der Praxis heißt das oft: Ein Konto wurde von jemandem angelegt, der später verstorben ist, ohne Erben zu hinterlassen. Oder: Die Person lebt noch, ist aber schlichtweg „vom Radar“ verschwunden. Ob vergesslich oder verstorben – das Geld bleibt liegen. Bisher. Denn jetzt will die Regierung diesen Milliardenberg anzapfen.

Der Plan der Bundesregierung: Ein Sozialfonds aus alten Guthaben

SPD und Union haben sich im Koalitionsvertrag auf ein klares Ziel verständigt: Das Geld aus vergessenen Konten soll in einen staatlichen Sozialfonds überführt werden. Der Fonds soll sozialen Projekten zugutekommen – von der Kinderbetreuung bis zur Integration. Vorbild ist ein Modell aus Großbritannien: Dort fließen ungenutzte Bankguthaben nach 15 Jahren automatisch in einen staatlichen Fonds. Auch hierzulande plant die Regierung erste Maßnahmen – etwa eine klare gesetzliche Regelung, wann ein Konto als inaktiv gilt, und ein zentrales Register zur Erfassung solcher Fälle.

Banken schlagen Alarm: „Rechtsstaat in Gefahr“

Was auf den ersten Blick vernünftig klingt, stößt in der Bankenwelt auf massiven Widerstand. Thorsten Höche, Chefjustiziar des Deutschen Bankenverbands, warnt: „Die Pläne greifen tief in das Eigentumsrecht ein. Und das ist verfassungsrechtlich heikel.“ Das Problem: Derzeit gibt es keine klaren gesetzlichen Vorgaben, wie lange ein Konto ruhen muss, bis es als „herrenlos“ gilt. Was, wenn ein Kontoinhaber einfach zehn Jahre nichts abgehoben hat – aus welchen Gründen auch immer?

Eigentumsrecht vs. Gemeinwohl

Rechtsexperten sehen hier einen klassischen Zielkonflikt: Einerseits will der Staat ungenutzte Gelder sinnvoll einsetzen – andererseits muss er das Grundrecht auf Eigentum wahren. Ein lebender Kontoinhaber, der auf sein Geld verzichten wollte, hätte das schließlich tun können. Die Frage ist nicht nur juristisch, sondern auch moralisch: Ist es gerecht, „vergessenes“ Geld zu nutzen, auch wenn nicht 100 % sicher ist, ob es wirklich niemandem mehr gehört?

Was bedeutet das für Bankkunden?

Für den Otto-Normal-Sparer erstmal nicht viel – noch. Wer regelmäßig seine Konten nutzt, muss sich keine Sorgen machen. Kritisch wird es aber für:
  • Menschen mit mehreren Konten, die sie aus dem Blick verloren haben
  • Erben, die nie von einem Konto erfuhren
  • Alte Menschen, deren Finanzen von Dritten verwaltet werden

Was du jetzt tun solltest

  • Verschaff dir einen Überblick. Welche Konten hast du – auch aus früheren Lebensphasen, bei Direktbanken oder im Ausland? Notier alles.
  • Halte deine Kontaktdaten aktuell. Wenn du umziehst oder die Telefonnummer wechselst, informier deine Banken sofort – sonst verlierst du womöglich den Kontakt.
  • Sprich mit deinen Angehörigen. Sie sollten wissen, wo du Konten hast – besonders im Pflegefall oder nach deinem Tod kann das viel Ärger ersparen.
  • Denk auch an andere. Vielleicht gab es in deiner Familie Todesfälle mit ungeklärten Finanzen? Ein Blick ins Nachlassverzeichnis kann sich lohnen.

Ein Schritt in Richtung mehr Kontrolle?

Kritiker wittern hinter dem Gesetzesvorschlag mehr als nur gut gemeinte Sozialpolitik. Einige sprechen von einem „Testlauf“, wie der Staat künftig mehr Zugriff auf private Finanzen bekommen könnte – unter dem Deckmantel des Gemeinwohls. Zwar ist die Intention nachvollziehbar: Milliarden, die niemandem mehr zugeordnet werden können, sollen nicht einfach versanden. Doch der Grat zwischen sozialer Gerechtigkeit und Übergriffigkeit ist schmal – besonders wenn klare Definitionen fehlen.

Was als wohltätige Idee startet, könnte zum bürokratischen Problem und rechtlichen Drahtseilakt werden. Ohne genaue Regeln droht Willkür – und das ist Gift für das Vertrauen in den Staat und das Finanzsystem. Wer sein Geld nicht verlieren will, sollte jetzt handeln: aufräumen, überprüfen, dokumentieren. Denn was heute „vergessen“ ist, kann morgen schon politisch nützlich sein.
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Hallo, ich bin Franz Paufler

(Finanzberater bei der Level V Finanz GmbH in Hamburg)

Ich arbeite gern mit Zahlen – aber noch lieber mit Menschen. Für viele, die zu mir kommen, geht es nicht um die eine perfekte Geldanlage, sondern um etwas Grundsätzliches: endlich Ordnung in die eigenen Finanzen bringen. Verstehen, was sinnvoll ist. Und das gute Gefühl, einen Plan zu haben, der wirklich passt.

Dabei unterstütze ich vor allem bei Themen wie Altersvorsorge und langfristiger Finanzplanung. Kompliziert muss das nicht sein – wichtig ist, dass es zu dir und deiner Lebenssituation passt. Und genau dafür nehme ich mir Zeit: Ich höre zu, stelle die richtigen Fragen und entwickle gemeinsam mit dir eine Lösung, die du wirklich verstehst und mittragen kannst.

Mein Motto: „Finanzplanung soll nicht kompliziert sein, sondern maßgeschneidert und klar.“

Wenn du jemanden suchst, der dich ehrlich berät und dir dabei hilft, in Finanzfragen den Überblick zu behalten, freue ich mich, dich kennenzulernen.

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