Griechenland ist plötzlich der Streber – und Deutschland hat seine Hausaufgaben vergessen

Griechenland

Was der neue Trend an den Anleihemärkten für dich als Anleger bedeutet

Hättest du vor ein paar Jahren jemandem erzählt, dass Griechenland einmal als stabiler Hafen für Kapitalanleger gelten würde, hätte man dich wohl ausgelacht. Doch genau das passiert gerade: Die Länder, die früher als Wackelkandidaten galten – allen voran Griechenland und Italien – feiern ein erstaunliches Comeback. Und ausgerechnet Deutschland, einst der unangefochtene Stabilitätsmeister, verliert an Glanz. Was paradox klingt, hat reale Auswirkungen. Für Staaten. Für Investoren. Und für alle, die ihr Geld sinnvoll und sicher anlegen wollen.

Was ist da eigentlich los?

Noch vor ein paar Jahren:  Griechenland, Italien und Spanien? Ökonomische Problemzonen. Deutschland? Musterschüler mit Haushaltsdisziplin und solidem Image. Heute?  Griechenland und Italien performen auf dem Anleihemarkt wie Beyoncé beim Superbowl, während Deutschland sich wie ein übermüdeter Bürohengst in der Nachtschicht schleppt. Klingt übertrieben? Dann schauen wir uns das mal genauer an.
PIGS
Früher Krisenländer, heute Renditelieblinge – der Imagewandel der „PIGS“

Comeback der „PIGS“ – und das ist kein Schimpfwort

PIGS – das war mal die wenig charmante Abkürzung für Portugal, Italien, Griechenland und Spanien. Die Länder mit Haushaltsdefiziten, Schuldenbergen und einem Dauerabo auf schlechte Ratings. Doch jetzt sieht die Welt ganz anders aus:
  • Italienische und griechische Staatsanleihen boomen.
  • Der Renditeabstand zu deutschen Bundesanleihen sinkt rapide.
  • Internationale Investoren kehren zurück – und wie!
Zum Beispiel hat Italien seit Anfang letzten Jahres Rekordinvestitionen aus dem Ausland kassiert. Und Griechenland? Hat sich so stabil präsentiert, dass seine Staatsanleihen mit den französischen gleichziehen – kaum zu glauben.

Der gute Ruf: nicht alles im Leben

Warum dieses Vertrauen? Weil die genannten Länder ganz plötzlich Dinge tun, die Investoren lieben:

 ✔️ Sie reißen keine Haushaltsziele.
 ✔️ Sie wachsen schneller als viele andere europäische Länder.
 ✔️ Und sie überraschen mit solidem Management.

Patrick Barbe, Portfoliomanager bei Neuberger Berman, bringt es auf den Punkt: „Der Rahmen für die Peripherie ist günstiger geworden.“ Und das ist nicht nur Analysten-Lingo – das ist bares Geld. Italien z. B. hat seine Hausaufgaben gemacht, sein Image aufgepeppt und ist plötzlich nicht mehr der Wackelkandidat auf dem Finanzball, sondern der heiße Tanzpartner.

Deutschland im Sinkflug – was ist da los?

Und was macht der einstige Musterknabe Deutschland? Der verzettelt sich. Neue Regierung, neue Prioritäten: Verteidigung, Infrastruktur, Transformation – aber woher soll das ganze Geld kommen? Das Vertrauen sinkt. Und zwar schnell.
  • Japanische Investoren haben allein im April über 10 Milliarden Dollar an deutschen Staatsanleihen abgestoßen – der größte Ausstieg seit zehn Jahren.
  • Die Renditen deutscher Anleihen steigen zwar noch – aber aus den falschen Gründen. Es sind nicht attraktive Gewinne, sondern schwindendes Vertrauen, das für Verkaufsdruck sorgt.
So etwas hat Signalwirkung – und zwar global. Wenn selbst treue Investoren wie die Japaner kalte Füße bekommen, dann heißt das was.

Was steckt hinter dem Stimmungsumschwung?

Kurz gesagt: Die Märkte sind auf der Suche nach einer neuen Balance – und alte Etiketten wie „sicher“ oder „riskant“ reichen nicht mehr aus. Hier sind ein paar Zutaten des aktuellen Finanzcocktails:

1. EZB zieht sich zurück

Früher hat die Europäische Zentralbank (EZB) großzügig alle Euro-Länder mit billigem Geld geflutet. Hauptsache, es lief. Doch damit ist Schluss. Die Anleihemärkte müssen sich wieder selbst behaupten.

2. Griechenland, Italien & Co. überraschen positiv

Wer hätte gedacht, dass genau die Länder, die jahrelang als Wackelkandidaten galten, plötzlich besser wirtschaften als manch kerniges „Kernland“?

3. Deutschland wankt

Der Sparkönig von einst hat plötzlich Pläne ohne Deckung. Und das fällt auf – besonders in Zeiten, wo Vertrauen wichtiger ist als Schlagzeilen.
inflation
Inflation ohne klare Richtung: Zwischen heißen Phasen, Abkühlung und lauwarmen Erwartungen – Anleger müssen wachsam bleiben.

Und was macht die Inflation? Die dreht auch mal eine Runde

Während Anleger rätseln, was sie kaufen sollen, sendet die Inflation ebenfalls gemischte Signale. In der Schweiz – oft ein Frühwarnsystem für den Euroraum – sanken die Verbraucherpreise im Mai um 0,1 %. Ein Mini-Rückgang, aber ein lautstarkes Warnsignal.

Die Schweizerische Nationalbank denkt laut über negative Zinsen nach (ja, die sind wieder im Gespräch). Und die EZB hat ihren Leitzins mittlerweile acht Mal gesenkt, auf gerade mal 2 %. Die Inflation in der Eurozone liegt aktuell bei 1,9 %, also unter dem Zielwert. Das bedeutet: Die Inflation ist kein heißes Thema mehr – eher ein lauwarmes. Und das macht Zinsanlagen schwieriger: Wenn Zinsen sinken, steigen die Kurse alter Anleihen. Aber wo lohnt sich jetzt noch der Einstieg?

Was bedeutet das alles für Anleger?

Jetzt wird’s praktisch. Was fängst du mit all diesen Informationen an, wenn du kein Fondsmanager bist, sondern einfach jemand, der sein Geld clever anlegen will? Hier sind 5 Dinge, die du als Anleger oder Anlegerin beachten solltest:

1. Neue Chancen in alten Problemzonen

Griechenland und Italien sind plötzlich keine No-Go-Areas mehr für dein Portfolio. Ihre Anleihen bringen solide Renditen – bei deutlich gesunkenem Risiko. Aber Vorsicht: Die Verschuldung ist nach wie vor hoch. Also lieber als Beimischung, nicht als Hauptgang.

2. Diversifikation ist King – und Queen

Wer jetzt nur auf „sichere Häfen“ wie deutsche oder US-Staatsanleihen setzt, verpasst Chancen – und läuft sogar Gefahr, Verluste zu machen. Diversifiziere über Länder und Laufzeiten hinweg. Mehr Länder, mehr Möglichkeiten.

3. Rendite allein reicht nicht mehr

Die Zeiten, in denen hohe Rendite gleich „gut“ hieß, sind vorbei. Heute zählen auch politische Stabilität, Währungsrisiken und makroökonomische Trends. Gutes Beispiel: Die 30-jährigen italienischen Anleihen bringen derzeit 4,3 % – nach einem Rückgang um 0,5 Prozentpunkte. Wer hier rechtzeitig eingestiegen ist, grinst.

4. Deutschland? Noch nicht abschreiben – aber kritisch beobachten

Klar, deutsche Staatsanleihen sind nicht plötzlich Ramsch. Aber sie sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Wer hier investiert, sollte die politische Entwicklung genau im Auge behalten – besonders mit Blick auf Haushaltspolitik und Steuerreformen.

5. Inflation runter, Zinsen runter – was nun?

Wenn Inflation weiter sinkt und Zinsen gleich mit, dann kommt es auf Timing an. Alte Anleihen mit hohen Kupons steigen im Wert. Neuemissionen? Eher mau. Also: Wer flexibel bleibt und auch mal außerhalb der gewohnten Pfade denkt, hat die Nase vorn.

Fazit

Der Anleihemarkt war lange Zeit ziemlich vorhersehbar: Deutschland top, Südeuropa flop. Jetzt steht alles Kopf – und das ist gar nicht schlecht. Denn in der neuen Welt der Staatsanleihen zählen plötzlich Leistung, Strukturreformen und solides Haushalten – nicht Herkunft oder Klischees.

Griechenland? Kein Sorgenkind mehr, sondern Vorbild.  Deutschland? Nicht am Abgrund, aber definitiv am Nachdenken.  Die Anleger? Gefordert wie selten zuvor. Also: Nicht verzweifeln, sondern aufwachen! Wer mit klarem Blick, guter Streuung und ein bisschen Mut an den Markt geht, findet selbst in turbulenten Zeiten eine gute Strategie.
Tipp zum Schluss: Mach dir einen Espresso, setz dich mal 30 Minuten hin und überprüfe deine Anlagestrategie. Vielleicht ist es Zeit, ein bisschen Mittelmeer-Flair ins Depot zu holen – natürlich mit Sonnencreme, also einer guten Risikoanalyse.

Und wenn du jemanden kennst, der immer noch glaubt, deutsche Anleihen seien der einzig wahre Sparplan fürs Leben – schick ihm diesen Artikel. Vielleicht öffnet er ihm (oder ihr) die Augen.
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Hallo, ich bin Florian Echegoyen

(Gründer und Inhaber von Level V.)
Experte für betriebliche Altersvorsorge & Geschäftsführerberatung

Finanzielle Sicherheit ist für mich weit mehr als Zahlen auf dem Papier. Sie bedeutet echte Freiheit, Handlungsfähigkeit und ein gutes Gefühl im Alltag – für dich persönlich und für dein Unternehmen.

Als Experte für betriebliche Altersvorsorge und strategische Geschäftsführerberatung weiß ich, wie wichtig maßgeschneiderte Lösungen sind. Ich unterstütze dich dabei, deine Altersvorsorge gezielt zu gestalten und strategisch kluge Entscheidungen für dein Unternehmen und deine Position als Geschäftsführer zu treffen.

Mein Motto: „Nachhaltige Lösungen für nachhaltigen Erfolg.“

Gemeinsam mit meinem Team biete ich dir klare, verständliche Konzepte – ohne Fachchinesisch, aber mit echter Substanz. Bei Level V geht es nicht um Standardlösungen, sondern um deinen Weg. Persönlich, individuell und mit dem Fokus auf langfristige Sicherheit.

Vertrau auf meine Erfahrung – und lass uns gemeinsam das Beste aus deinen Möglichkeiten machen.

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