Mehr zahlen, wenn man mehr verdient? Die SPD will’s – die Union sagt: lieber nicht!

Mehr für die Krankenkasse zahlen
Heute schnappen wir uns mal ein richtig heißes Eisen aus der Politik-Küche: Es geht um Kohle. Genauer gesagt: um die gesetzliche Krankenversicherung, Gutverdiener, und warum die sich bald auf höhere Beiträge einstellen könnten – wenn’s nach der SPD geht. Die CDU (also die Union) sagt aber: „Halt, stopp – das geht zu weit!“ Also, was steckt dahinter? Wer hat Recht? Und warum betrifft uns das eigentlich alle? Wir checken das mal gemeinsam ab.
beitragsbemessungsgrenze erhöhen (1)

Was will die SPD eigentlich genau?

Also, die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland sind im Moment nicht gerade auf Rosen gebettet. Im Gegenteil: Es herrscht Ebbe in der Kasse. Die SPD sagt jetzt: „Okay, dann sollen halt die zahlen, die mehr haben.“ Und da reden wir vor allem über sogenannte Gutverdiener – also Leute, die ziemlich ordentlich verdienen. Der SPD-Gesundheitspolitiker Christos Pantazis hat vorgeschlagen, die sogenannte Beitragsbemessungsgrenze anzuheben. Klingt fancy, ist aber eigentlich ganz simpel:
💡 Beitragsbemessungsgrenze = Der maximale Betrag deines Bruttolohns, auf den du Krankenkassenbeiträge zahlen musst.
Verdienst du mehr, musst du auf das „mehr“ nix extra zahlen – bisher jedenfalls. Aktuell liegt diese Grenze bei 5.512,50 Euro im Monat. Alles, was du drüber verdienst, ist beitragsfrei – Jackpot für alle, die fett verdienen. Die SPD will diese Grenze jetzt anheben – um etwa 2.500 Euro. Das wäre dann auf dem Niveau der Rentenversicherung. Kurz gesagt: Wer z. B. 7.000 Euro brutto verdient, müsste mehr in die Krankenkasse zahlen als bisher.

Warum will die SPD das machen?

Die gesetzlichen Krankenkassen stehen finanziell unter Druck – das ist kein Geheimnis. Die SPD will das Problem an der Wurzel packen: Wer gut verdient, soll mehr ins System einzahlen.

Gesundheitspolitiker Christos Pantazis macht deutlich, dass es beim Thema GKV-Finanzen keine Denkverbote geben dürfe. Auch Vorschläge, die nicht jedem gefallen, müssten auf den Tisch – wenn sie helfen, das System langfristig tragfähig zu halten.
Die Argumentation der SPD ist klar:
  • Etwa 30 % der Vollzeitbeschäftigten verdienen genug, um von einer Anhebung der Beitragsgrenze betroffen zu sein.
  • Mehr Einkommen, mehr Beitrag – so bleibt die Last gerechter verteilt.
  • Und: Wer besser verdient, kann sich die Mehrbelastung leisten.
Ob das funktioniert, ist eine andere Frage. Aber der Vorstoß trifft einen Nerv – und bringt eine alte Debatte neu in Bewegung.

Was sagt die Union dazu?

Die CDU/CSU – also die Union – sieht das ganz anders. Die haben sofort gesagt: „Nope, das ist keine gute Idee!“ Warum? Der CDU-Gesundheitspolitiker Albert Stegemann meint:  „Dadurch wird Arbeit und Leistung unnötig verteuert und es schadet dem Wirtschaftsstandort Deutschland.“
Was heißt das konkret?
  • Leistungsträger (also Gutverdiener) würden bestraft.
  • Unternehmen könnten sich überlegen, ob sie in Deutschland überhaupt noch investieren wollen.
  • Es entsteht ein Anreiz, Einkommen zu verschleiern oder sich privat zu versichern.
Klingt dramatisch – aber ist da was dran?
solidardität vs wirtschaftsstandort
Solidarität vs. Standortlogik: Der politische Schlagabtausch um höhere Beiträge für Gutverdiener bringt Grundsatzfragen auf den Tisch.

Was würde die Erhöhung konkret bedeuten?

Laut der Zeitung „Bild“ – ja, ich weiß, aber diesmal haben sie sich auf den Bund der Steuerzahler berufen – wären das die Folgen:
  • Ein Single mit 6.000 Euro brutto im Monat müsste 406 Euro mehr im Jahr
  • Ein Single mit 7.000 Euro brutto zahlt 1.170 Euro mehr im Jahr.
Also ja – das merkt man schon auf dem Konto. Aber: Leute, die 7.000 Euro im Monat verdienen, dürften das trotzdem überleben, oder?

Was sagen eigentlich die Betroffenen?

Jetzt wird’s spannend. Viele Gutverdiener fühlen sich durch den SPD-Vorschlag auf den Schlips getreten. Die Argumente:
  • „Ich hab für mein Gehalt hart gearbeitet!“
  • „Schon wieder ich? Warum nicht mal sparen, statt nur zu kassieren?“
  • „Dann kann ich ja gleich in die private Krankenversicherung wechseln!“
Andere sehen das entspannter:
  • „Solidarität ist wichtig – auch ich kann mal krank werden und froh sein, dass das System funktioniert.“
  • „Wer mehr verdient, soll auch mehr beitragen. Das ist okay.“
Es gibt also beide Lager – und wie immer ist die Wahrheit wohl irgendwo dazwischen.

Gibt’s Alternativen?

Na klar. Die Union sagt: „Statt die Beiträge zu erhöhen, sollten wir lieber die Kosten senken!“ Heißt konkret:
  • Bürokratie abbauen
  • Effizientere Strukturen in der Gesundheitsversorgung
  • Mehr Digitalisierung (E-Rezepte, elektronische Patientenakten etc.)
Klingt erstmal gut. Aber das Problem: Das dauert. Und die Kassen brauchen jetzt Geld – nicht erst in fünf Jahren. Ein anderer Vorschlag, der schon öfter diskutiert wurde, ist die Bürgerversicherung – also: Alle zahlen in eine Kasse ein, auch Selbstständige, Beamte und Privatversicherte. Aber das ist politisch ein absolutes Minenfeld, vor allem für die Union – die lehnt das komplett ab.

Und was sagen junge Leute dazu?

Tja, wir jungen Leute stecken oft irgendwo dazwischen. Viele von uns verdienen (noch) nicht genug, um von der Erhöhung betroffen zu sein. Aber: Wir sind die, die das System später übernehmen müssen.

Was bringt uns ein kaputtes Gesundheitssystem in 20 Jahren, wenn heute keiner was macht? Andererseits: Wenn es für Gutverdiener immer unattraktiver wird, in Deutschland zu arbeiten, gehen vielleicht die coolen Jobs flöten. Dann bringt uns Gerechtigkeit auch nichts, wenn keiner mehr was verdient, was verteilt werden kann.

Fazit

Also, was haben wir gelernt?
  • Die SPD will Gutverdiener stärker zur Kasse bitten – für ein stabileres Gesundheitssystem.
  • Die Union hat Angst, dass das den Standort Deutschland schwächt und Leistung unattraktiv macht.
  • Die Debatte ist emotional, ideologisch und ziemlich komplex.
  • Am Ende geht’s um die Frage: Wie viel Solidarität ist gerecht? Und wie viel Belastung ist noch tragbar?
Eine einfache Lösung? Gibt’s (noch) nicht. Aber es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft offen und ehrlich darüber reden.Denn klar ist: Wenn keiner was ändert, ändert sich auch nix. Und das wäre dann wirklich schlecht – für uns alle.

Und du? Was denkst du?

Findest du es fair, dass Gutverdiener mehr zahlen sollen? Oder findest du, dass Leistung sich lohnen muss und man die Kassen auf andere Weise retten sollte? Diskutier das doch gerne mal beim nächsten WG-Abend, im Bus, im Discord oder wo auch immer. Diese Themen gehen uns alle an – nicht nur Politiker in Berlin.

Wenn du mehr zum Thema Finanzen und Vorsorge wissen willst, schau einfach mal auf unserem Youtube-Kanal vorbei oder lass dich individuell beraten.
Picture of Hallo, ich bin Franz Paufler

Hallo, ich bin Franz Paufler

(Finanzberater bei der Level V Finanz GmbH in Hamburg)

Ich arbeite gern mit Zahlen – aber noch lieber mit Menschen. Für viele, die zu mir kommen, geht es nicht um die eine perfekte Geldanlage, sondern um etwas Grundsätzliches: endlich Ordnung in die eigenen Finanzen bringen. Verstehen, was sinnvoll ist. Und das gute Gefühl, einen Plan zu haben, der wirklich passt.

Dabei unterstütze ich vor allem bei Themen wie Altersvorsorge und langfristiger Finanzplanung. Kompliziert muss das nicht sein – wichtig ist, dass es zu dir und deiner Lebenssituation passt. Und genau dafür nehme ich mir Zeit: Ich höre zu, stelle die richtigen Fragen und entwickle gemeinsam mit dir eine Lösung, die du wirklich verstehst und mittragen kannst.

Mein Motto: „Finanzplanung soll nicht kompliziert sein, sondern maßgeschneidert und klar.“

Wenn du jemanden suchst, der dich ehrlich berät und dir dabei hilft, in Finanzfragen den Überblick zu behalten, freue ich mich, dich kennenzulernen.

Alle Beiträge

Unser FinanzReport 2025

Kostenlos-herunterladen

Wie du in den nächsten 2 Wochen deine Finanzen fest in der Hand hast – ohne Stress. Jetzt kostenlos herunterladen!

Lerne wie du sparen kannst, ohne groß verzichten zu müssen

Erfahre 3 unbekannte Finanzhacks von Experten

Zugang zu den Assets und Investitionsmöglichkeiten der oberen 1%

Kostenlos herunterladen

Inhaltsverzeichnis