Langlebigkeit & Rente: So planst du finanziell bis 90+

Langlebigkeit rente
Klaus ist 58. Fit, klar im Kopf, kein bisschen alt. Wenn er an Rente denkt, rechnet er großzügig – bis 85, vielleicht. Danach? Naja, so alt wird doch eh kaum jemand. Ein Denkfehler, den viele teilen. Denn die Realität sieht anders aus: Ein 60-jähriger Mann hat heute eine rund 25-prozentige Chance, die 90 zu erreichen. Bei gleichaltrigen Frauen liegt die Wahrscheinlichkeit sogar bei über 40 %. Wer gesund lebt, gut versorgt ist und nicht raucht, hat noch deutlich bessere Karten.

Klingt eigentlich nach einem schönen Ziel – wenn da nicht das Geld wäre. Was viele nicht sehen: Langlebigkeit ist nicht nur ein biologisches Geschenk – sondern auch ein finanzielles Risiko. Denn wer nur bis 85 plant, aber 93 wird, lebt womöglich die letzten Jahre mit zu wenig Geld, zu viel Abhängigkeit und zu vielen Sorgen.Und genau das ist das sogenannte Langlebigkeitsrisiko: Nicht, dass du früh stirbst – sondern dass du alt wirst. Und deine Rente zu früh endet.
Langlebigkeitsrisiko Rente
Jedes Jahr verlängert deine Lebenserwartung. Plane mit Puffer

Wie alt wirst du wahrscheinlich wirklich? Rechne mit mehr

„Ich werde doch keine 90“ – sagen viele. Die Statistik sieht das anders. Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland liegt aktuell bei etwa 79 Jahren für Männer und 83 Jahren für Frauen (Stand 2024). Aber: Das sind nur Durchschnittswerte. Und du bist nicht der Durchschnitt.

Denn mit jedem Jahr, das du gesund lebst, steigen deine Chancen weiter. Die Lebenserwartung wächst im Schnitt um 2 bis 3 Monate – pro Jahr. Wer heute Mitte 40 ist, kann also durchaus damit rechnen, über 90 Jahre alt zu werden.

Ein konkretes Beispiel:

Ein 50-jähriger Nichtraucher mit normalem Gesundheitszustand hat heute eine 30–40 % Chance, die 90 zu überschreiten. Und etwa 10–15 % dieser Altersgruppe erreichen sogar die 95.

Klingt erstmal nach einer guten Nachricht. Aber: Wenn du bei deiner Altersvorsorge nur bis 85 planst, fehlt dir am Ende vielleicht ein ganzes Jahrzehnt an Geld. Und das wird dann zum echten Problem – ausgerechnet in einer Phase, in der du keine Kraft mehr hast, etwas aufzuholen.

Was kostet ein langes Leben?

Wenn du nach Rentenbeginn 30 Jahre oder länger von deinem Kapital leben musst, brauchst du einen durchdachten Plan. Denn Inflation Gesundheitskosten und steigende Lebenserwartung setzen dein Vermögen langfristig unter Druck.

Rechenbeispiel:

Du willst ab Rentenbeginn 2.500 € netto monatlich zur Verfügung haben (inkl. gesetzlicher Rente, bAV, privat). Du gehst mit 67 in Rente und planst bis 85 – also 18 Jahre.

2.500 € x 12 x 18 Jahre = 540.000 € Bedarf
Aber: Lebst du bis 95, fehlen dir 10 Jahre → 300.000 € zusätzliche Absicherung nötig
Und das ohne Berücksichtigung von Inflation, Pflegekosten oder Kapitalverzehr.

Langlebigkeit plan
Geplant bis 85 – gelebt bis 95? Wer seine Rente zu knapp kalkuliert, riskiert finanzielle Engpässe im Alter. Langlebigkeit braucht einen Plan.

Wie du dafür sorgst, dass dein Geld länger reicht als du lebst

Alt zu werden ist ein Geschenk – aber eines, das finanziell gut vorbereitet sein will. Denn was viele unterschätzen: Nicht das Altwerden ist das Risiko. Sondern das Altwerden ohne Geld.

Stell dir vor, du hast dein Leben gut geplant. Alles kalkuliert bis 85. Und dann kommt das 90. oder 95. Lebensjahr – aber dein Kapital ist aufgebraucht. Genau das ist das sogenannte Langlebigkeitsrisiko. Und es betrifft mehr Menschen, als du denkst.

Aber: Es gibt Lösungen. Vier Strategien, mit denen du dich finanziell auf ein langes Leben vorbereiten kannst – ganz ohne Panik, dafür mit einem Plan.

1. Lebenslange Renten sichern – klassisch oder fondsgebunden

Wenn du sicherstellen willst, dass du nicht aufhörst, Geld zu bekommen, nur weil du weiterlebst, dann führt kaum ein Weg an einer lebenslangen Rentenzahlung vorbei.

Wie funktioniert das?

Du zahlst über die Jahre in eine Rentenversicherung ein – entweder klassisch (mit Garantiezins) oder fondsgebunden (mit mehr Renditechancen). Zum vereinbarten Rentenbeginn bekommst du daraus eine monatliche Auszahlung – auf Lebenszeit.

Der große Vorteil: Egal ob du 85, 93 oder 101 wirst – die Rente kommt weiter. Und genau diese Sicherheit schützt dich vor dem Risiko, im Alter finanziell abzustürzen.
💡 Tipp: Achte auf eine garantierte Rentenhöhe und ggf. Rentengarantiezeiten (z. B. 10 Jahre), damit im Todesfall auch Angehörige abgesichert sind.

2. Rürup-Rente & bAV – steuerlich clever, finanziell solide

Diese Form der privaten Vorsorge ist besonders für Selbstständige und Gutverdienende geeignet. Du kannst jährlich hohe Beiträge steuerlich absetzen (2025: bis zu 29.300 € für Alleinstehende, 58.600 € für Ehepaare).
Was bekommst du dafür?
Ab Rentenbeginn eine lebenslange monatliche Rente – die gegen das Langlebigkeitsrisiko schützt. Und: Keine Kapitalauszahlung möglich = kein Risiko, das Geld frühzeitig aufzubrauchen.
Wenn du angestellt bist, kannst du Teile deines Bruttogehalts direkt in eine bAV einzahlen – und zahlst darauf weder Steuern noch Sozialabgaben.

✔ Arbeitgeberzuschuss (mind. 15 %) ist Pflicht
✔ Lebenslange Rente möglich
✔ Auch bei Teilzeit oder kleinem Gehalt möglich

💡 Wichtig: Kombiniere bei Bedarf Rürup und bAV – beide zusammen sichern nicht nur deine Rente, sondern senken heute schon deine Steuerlast.

Flexibilität + Sicherheit: Entnahmeplan mit Rentenbaustein

Viele setzen heute auf ETFs – aus gutem Grund. Aber: ETFs allein sichern dich nicht fürs hohe Alter ab.  Die Lösung: Kombimodell aus
  1. ETF-Entnahmeplan – z. B. für die Jahre 67–85
  2. Zusätzliche Rentenversicherung – die ab 85 beginnt und lebenslang zahlt

Vorteil:

✅ Du nutzt in jungen Rentenjahren die volle Flexibilität und hohe Renditechancen
✅ Ab einem kritischen Alter (z. B. 85) springt die Sicherheit ein – durch eine garantierte monatliche Rente
💡 Das lohnt sich auch steuerlich: Die nachgelagerte Besteuerung der Rente ist oft günstiger als heute.

Fazit

Langlebigkeit ist ein Geschenk. Aber eines, das gut vorbereitet sein will. Wer heute 50 oder 60 ist, hat realistische Chancen, 90 oder älter zu werden. Umso wichtiger ist es, die eigene Vorsorge nicht bei 80 enden zu lassen. Schau deine Planung ehrlich an: Reichen deine Rücklagen wirklich bis 95? Gibt es eine Absicherung, die auch dann noch zahlt, wenn andere Töpfe längst leer sind?

Und nutzt du schon alle Möglichkeiten, um heute steuerlich und strategisch klug vorzusorgen? Denn am Ende geht’s nicht nur ums Geld. Es geht um Freiheit, Selbstbestimmung – und darum, auch im hohen Alter nicht auf andere angewiesen zu sein. Lass uns gemeinsam draufschauen, wie du deine Rente langstreckentauglich machst. Unverbindlich, persönlich – und mit Blick auf das, was wirklich zählt: deine Zukunft. Jetzt Beratungstermin vereinbaren!

Die häufigsten Fragen zur Planung eines langen Ruhestands – ganz ohne Fachchinesisch

Wie viel Geld brauche ich im Alter wirklich – und wie finde ich das raus?
Kommt drauf an, wie du leben willst. Eine grobe Richtschnur sind 70 bis 80 % deines letzten Nettoeinkommens. Aber die Zahl allein hilft dir nicht viel, wenn du nicht weißt, was auf dich zukommt: Miete, steigende Pflegekosten, vielleicht auch private Zuzahlungen beim Arzt. Deshalb: lieber einmal mehr durchrechnen – und die Realität im Blick behalten.
Auf jeden Fall. Stell dir deine Altersvorsorge wie ein solides Haus vor: gesetzliche Rente als Fundament, bAV als tragende Wand, private Rentenversicherung als Dach – und ein ETF-Depot als Balkon mit Aussicht. Je mehr tragfähige Bausteine, desto stabiler wird dein Ruhestand.
Dann wird’s eng. In Deutschland gibt es zwar Grundsicherung – aber die deckt nur das Nötigste. Und wer sein Leben lang gearbeitet hat, will im Alter nicht plötzlich jeden Cent umdrehen müssen. Deshalb: besser rechtzeitig vorsorgen, damit du nicht irgendwann auf Hilfe vom Amt angewiesen bist.
Klassisch mit Mini-Zinsen? Eher nicht. Aber moderne, fondsgebundene Varianten können richtig Sinn machen – vor allem, wenn du Wert auf lebenslange Auszahlung legst. Klar: Es gibt keine Garantie auf Super-Renditen, aber mit klug gewählten Fonds und Steuervorteilen ist mehr drin, als viele denken.
Früher ist besser. Aber: Spät ist nicht gleich zu spät. Auch mit 50 oder 60 kannst du noch viel retten. Wichtig ist, dass du den Überblick bekommst und nicht aus Angst den Kopf in den Sand steckst. Altersvorsorge ist kein Hexenwerk – aber sie braucht einen Plan. Und den machst du am besten jetzt.
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Hallo, ich bin Franz Paufler

(Finanzberater bei der Level V Finanz GmbH in Hamburg)

Ich arbeite gern mit Zahlen – aber noch lieber mit Menschen. Für viele, die zu mir kommen, geht es nicht um die eine perfekte Geldanlage, sondern um etwas Grundsätzliches: endlich Ordnung in die eigenen Finanzen bringen. Verstehen, was sinnvoll ist. Und das gute Gefühl, einen Plan zu haben, der wirklich passt.

Dabei unterstütze ich vor allem bei Themen wie Altersvorsorge und langfristiger Finanzplanung. Kompliziert muss das nicht sein – wichtig ist, dass es zu dir und deiner Lebenssituation passt. Und genau dafür nehme ich mir Zeit: Ich höre zu, stelle die richtigen Fragen und entwickle gemeinsam mit dir eine Lösung, die du wirklich verstehst und mittragen kannst.

Mein Motto: „Finanzplanung soll nicht kompliziert sein, sondern maßgeschneidert und klar.“

Wenn du jemanden suchst, der dich ehrlich berät und dir dabei hilft, in Finanzfragen den Überblick zu behalten, freue ich mich, dich kennenzulernen.

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