Und ja – die Idee hinter Themen-ETFs klingt erstmal richtig gut: Du musst keine Einzelaktien rauspicken, sondern investierst bequem in einen ganzen Trend. Zukunftsmarkt? Check. Streuung? Auch dabei. Aber genau hier liegt das Problem: Nicht alles, was nach Fortschritt aussieht, ist automatisch ein gutes Investment.
Was dabei aber oft untergeht: Themen-ETFs sind nicht nur ein bequemer Einstieg in spannende Zukunftsthemen – sie sind eben auch ein Produkt. Und Produkte wollen verkauft werden. Gerade bei großen Schlagworten wie „KI“ oder „Wasserstoff“ wird da oft mehr mit Hoffnung und Emotion gearbeitet als mit nüchternen Zahlen. Das kann gutgehen – muss aber nicht. Wer nicht genau hinschaut, kauft am Ende eher die Geschichte als den tatsächlichen Wert.

Was sind Themen-ETFs überhaupt?
- Künstliche Intelligenz (AI)
- Blockchain-Technologie
- Wasserstoff– oder Batterie-Technologien
- Weltraum-Industrie
- Cybersecurity
- Demografischer Wandel oder Healthcare-Trends
Die größten Risiken von Themen-ETFs
1. Marketing statt Substanz
Das Problem dabei: Die meisten Produkte entstehen nicht am Anfang eines Booms, sondern wenn das Thema schon breit durch die Medien gejagt wurde – also genau dann, wenn die größten Kursanstiege oft schon gelaufen sind.
Und weil es dabei eher ums Mitreiten als ums Vorausdenken geht, fehlt vielen dieser ETFs eine solide, langfristige Strategie. Was bleibt, ist oft ein bunter Mix aus Firmen, die irgendwie zum Trend passen – aber nicht unbedingt wirtschaftlich stark oder zukunftssicher sind.
Ein Beispiel? Viele Wasserstoff-ETFs kamen 2021 auf den Markt – mitten im Hype. Damals schien klar: Wasserstoff ist die Zukunft. Heute notieren viele dieser Fonds zweistellig im Minus. Nicht, weil das Thema tot ist – sondern weil zu viel Hoffnung in zu kurzer Zeit eingepreist wurde.
Oft sind nur 10 bis 50 Unternehmen enthalten – also eine ziemlich kleine Auswahl. Und die ist dann auch noch häufig stark auf einzelne Regionen beschränkt, etwa auf den US-Markt oder auf bestimmte asiatische Märkte.
Dazu kommt: Viele dieser Firmen sind noch jung, machen kaum Gewinne oder sind hoch bewertet. Das kann sich auszahlen – muss es aber nicht.
Was viele unterschätzen: Egal ob du einen ETF auf „KI“, „Blockchain“ oder „E-Mobilität“ kaufst – oft stecken dieselben Namen drin. Tesla, Nvidia, AMD und Co. tauchen in mehreren dieser Produkte auf. Wer mehrere Themen-ETFs ins Depot packt, denkt, er streut – kauft aber oft doppelt oder dreifach. Und das bringt nicht mehr Sicherheit, sondern nur mehr Klumpenrisiko.
3. Hohe Kosten – obwohl’s ein ETF ist
Bei Themen-ETFs sieht das anders aus. Hier liegst du oft bei 0,6 bis 1,0 Prozent oder sogar darüber – also mehr als das Dreifache. Und das nur dafür, dass du in ein Trendthema investierst. Klingt erstmal nicht dramatisch – aber über Jahre hinweg macht das einen riesigen Unterschied bei der Rendite. Und damit nicht genug:
- Viele dieser ETFs sind weniger liquide – das heißt, der Spread (also die Spanne zwischen Kauf- und Verkaufskurs) ist größer.
- Einige sind synthetisch aufgebaut – das bedeutet, sie bilden den Index nicht mit echten Aktien nach, sondern über Tauschgeschäfte (Swaps). Das spart zwar Kosten – bringt aber ein zusätzliches Risiko ins Spiel.
- Und: Die enthaltenen Aktien schwanken oft extrem. Bedeutet: Dein Depot springt mit – nach oben, aber eben auch nach unten.
4. Der Timing-Irrtum: Früh ist oft schon zu spät
Denn: Ein Trend wird nicht dann investierbar, wenn er gerade aufkommt – sondern erst dann, wenn er schon in aller Munde ist. Und zu diesem Zeitpunkt sind die Kurse meistens längst gestiegen. Der ETF, der dann aufgelegt wird, bildet nicht den Anfang eines Hypes ab, sondern oft dessen Höhepunkt.
Das kann böse enden. Ein bekanntes Beispiel ist der ARK Innovation ETF von Cathie Wood: 2020 und Anfang 2021 wurde er als DAS Zukunftsprodukt gefeiert – voll mit Tech, Biotech und Disruption. Viele Anleger stiegen euphorisch ein. Heute liegt der Kurs deutlich unter dem damaligen Höchststand – und viele, die „früh dabei sein wollten“, sitzen auf satten Verlusten.
Die bittere Wahrheit: Früh fühlt sich zwar gut an – bringt aber nichts, wenn der Markt längst überhitzt ist. Gerade bei Themen-ETFs läuft man oft Trends hinterher, statt wirklich vorn dabei zu sein.

Wann können Themen-ETFs trotzdem sinnvoll sein?
✅ Du willst bewusst in einen Trend investieren
✅ Du verstehst das Thema wirklich
✅ Du nutzt den ETF als taktische Position
Themen-ETFs im Vergleich: Beispiele aus der Praxis
ETF | Thema | TER | Anzahl Unternehmen | Kritikpunkte |
L&G Hydrogen Economy | Wasserstoff | 0,49 % | ca. 30 | Viele kleine Firmen, starke Schwankungen |
iShares Automation & Robotics | Automatisierung | 0,40 % | ca. 120 | Breiter gefasst, aber teilweise Überschneidung mit Tech-ETFs |
Global X Blockchain | Blockchain | 0,68 % | ca. 25 | Kaum profitable Unternehmen, starker US-Fokus |
VanEck Semiconductor ETF | Halbleiter | 0,35 % | ca. 25 | Zyklische Branche, aber starker wirtschaftlicher Rückenwind |
Fazit
Die meistgestellten Fragen
Gibt es Themen-ETFs mit ESG-Fokus?
Wie finde ich heraus, was in einem Themen-ETF wirklich drin ist?
Wie unterscheiden sich Themen-ETFs von aktiv gemanagten Fonds?

Hallo, ich bin Franz Paufler
(Finanzberater bei der Level V Finanz GmbH in Hamburg)
Ich arbeite gern mit Zahlen – aber noch lieber mit Menschen. Für viele, die zu mir kommen, geht es nicht um die eine perfekte Geldanlage, sondern um etwas Grundsätzliches: endlich Ordnung in die eigenen Finanzen bringen. Verstehen, was sinnvoll ist. Und das gute Gefühl, einen Plan zu haben, der wirklich passt.
Dabei unterstütze ich vor allem bei Themen wie Altersvorsorge und langfristiger Finanzplanung. Kompliziert muss das nicht sein – wichtig ist, dass es zu dir und deiner Lebenssituation passt. Und genau dafür nehme ich mir Zeit: Ich höre zu, stelle die richtigen Fragen und entwickle gemeinsam mit dir eine Lösung, die du wirklich verstehst und mittragen kannst.
Mein Motto: „Finanzplanung soll nicht kompliziert sein, sondern maßgeschneidert und klar.“
Wenn du jemanden suchst, der dich ehrlich berät und dir dabei hilft, in Finanzfragen den Überblick zu behalten, freue ich mich, dich kennenzulernen.