Ich bin 30 Jahre alt – was muss ich jetzt fürs Alter tun?

30 Jahre Altersvorsorge

Wie du in deinen Dreißigern den Grundstein für einen entspannten Ruhestand legst – ohne auf heute zu verzichten

Mit 30 ist die Rente noch weit weg? Genau deshalb musst du jetzt anfangen. Mit Anfang 30 fühlt sich das Leben an wie eine offene Autobahn: Karriere im Aufbau, erste große Reisen, vielleicht Familienplanung. Rente? Die scheint Lichtjahre entfernt. Doch gerade jetzt stellst du die Weichen, ob du später finanziell frei bist – oder jeden Euro zweimal umdrehen musst. Ich bin Finanzberater, und ich sage dir ganz ehrlich: Wer jetzt nicht vorsorgt, zahlt später doppelt. Die gute Nachricht? Es reicht schon, kleine Schritte klug zu gehen – denn Zeit ist auf deiner Seite.
Altersvorsorge
Mit 30 liegt die Zukunft noch offen – wer heute plant, lebt später entspannter.

Schritt 1: Versteh dein Problem – die Rentenlücke ist größer, als viele denken

Viele verlassen sich auf die gesetzliche Rente – in der Hoffnung, dass im Alter schon genug übrigbleibt. Doch das ist ein gefährlicher Irrtum. Denn das Rentensystem war nie dafür gedacht, den gewohnten Lebensstandard komplett abzusichern. Es bietet lediglich eine Grundversorgung.

Die Mär von der Standardrente

Oft wird die sogenannte Standardrente genannt – also das, was jemand bekommt, der 45 Jahre lang durchgehend den Durchschnittslohn verdient und in die Rentenversicherung eingezahlt hat. Das wären (Stand Juli 2025):

48,15 Entgeltpunkte × 42,49 € Rentenwert = 2.045 Euro brutto im Monat

Aber: Das ist ein theoretischer Idealwert – und für viele Menschen vollkommen unrealistisch.

Die Realität: Deutlich weniger Rentenpunkte

In der Praxis erreichen die meisten Menschen deutlich weniger. Laut Daten der Deutschen Rentenversicherung liegt die durchschnittliche Zahl an Rentenpunkten bei Renteneintritt bei:
  • Männern: ca. 38 Entgeltpunkte
  • Frauen: nur ca. 29 Entgeltpunkte
Der Grund: Viele Frauen arbeiten in Teilzeit, unterbrechen ihre Erwerbstätigkeit für Kinder oder Pflege – und verdienen im Schnitt weniger. Das wirkt sich direkt auf die Rentenhöhe aus.

Rechenbeispiel (Frau mit 29 Punkten):

29 × 42,49 € = 1.232 Euro brutto
Davon gehen noch Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung ab – und unter Umständen auch noch Steuern. Netto bleibt in vielen Fällen deutlich unter 1.000 Euro.
Die gesetzliche Rente  allein reicht in den wenigsten Fällen aus. Denn nur sehr wenige Menschen erreichen tatsächlich eine lückenlose Erwerbsbiografie mit durchgehendem Durchschnittsverdienst. Die Folge: Im Alter droht den meisten eine spürbare Versorgungslücke – vor allem, nicht zusätzlich privat vorgesorgt wurde.
Haushaltsplan Altersvorsorge 30
Bevor du fürs Alter vorsorgst, schaff dir Sicherheit – mit Struktur, Notgroschen und einem klaren Plan.

Schritt 2: Bilde finanzielle Resilienz: Notgroschen vor Altersvorsorge

Altersvorsorge ist wichtig – aber nicht der erste Schritt. Zuerst brauchst du ein stabiles Fundament:
  • Notgroschen: 3–6 Nettogehälter auf einem Tagesgeldkonto. Für unerwartete Ausgaben wie Autoreparaturen oder Jobverlust.
  • Schulden abbauen: Hohe Zinsen fressen jeden Renditevorteil. Tilge zuerst Dispokredite und Ratenkäufe.
  • Cashflow verstehen: Führe ein Haushaltsbuch oder nutze Apps wie Finanzguru oder MoneyControl. So findest du Sparpotenzial.

Schritt 3: Fang früh an – Zeit ist dein größter Verbündeter

Wenn es um Vermögensaufbau geht, denken viele an hohe Summen oder komplizierte Produkte. Dabei ist der stärkste Hebel gar nicht das „Was“ – sondern das „Wann“. Je früher du anfängst zu investieren, desto größer wirkt der sogenannte Zinseszinseffekt – also der Effekt, dass deine Gewinne wiederum neue Gewinne erzeugen.

Warum Zeit mehr wert ist als Geld

Stell dir vor, du legst jeden Monat 200 Euro in einen breit gestreuten ETF-Sparplan an – bei realistischer Annahme einer durchschnittlichen Jahresrendite von 6 %:
  • Start mit 30 Jahren: Du baust dir bis zur Rente mit 67 ein Vermögen von rund 285.000 Euro auf.
  • Start erst mit 40 Jahren: Es werden nur noch etwa 140.000 Euro – obwohl du genauso viel investierst.
Der Unterschied? 145.000 Euro, einfach nur durch zehn Jahre früheren Beginn.
Wichtig zu wissen:
  • Du musst nicht reich sein, um mit dem Sparen zu starten – 25 € im Monat sind besser als gar nichts.
  • Zeit kann kleine Beiträge zu großen Summen machen. Der Zinseszins ist geduldig – aber du musst ihm Gelegenheit geben, zu wirken.
Vermögensaufbau altersvorsorge
Vermögen wächst nicht über Nacht – aber mit Geduld und dem richtigen Start wurzelt es fürs Leben.

Nutze staatliche Förderung – aber nicht blind

Der Staat unterstützt dich beim Aufbau deiner Altersvorsorge. Klingt gut, oder? Ist es auch – wenn du weißt, worauf du dich einlässt. Denn Förderprodukte wie Riester, Rürup oder die bAV haben zwar Vorteile, sind aber kein Selbstläufer. Sie lohnen sich nur, wenn sie wirklich zu deiner Lebenssituation passen.

Riester-Rente – sinnvoll für Familien mit Kindern

Die Riester-Rente steht oft in der Kritik – zu kompliziert, zu teuer, zu wenig flexibel. Trotzdem kann sie sich lohnen:
  • Besonders dann, wenn du Kinder hast – denn für jedes Kind gibt es jährliche Zulagen vom Staat.
  • Auch für Menschen mit niedrigem Einkommen kann Riester sinnvoll sein, weil sie oft mehr Förderung erhalten als sie selbst einzahlen müssen.
  • Aber: Viele Altverträge sind teuer und unflexibel. Neue Produkte bieten oft bessere Konditionen.

Rürup-Rente (Basisrente) – attraktiv für Selbstständige

  • Beiträge zur Rürup-Rente sind steuerlich absetzbar – im Jahr 2025 bis zu 27.565 Euro (für Alleinstehende).
  • Besonders interessant für Selbstständige oder Besserverdienende, die keine gesetzliche Rentenversicherung nutzen können oder wollen.
  • Pluspunkt: Die Rürup-Rente ist nicht pfändbar und insolvenzsicher – ein Vorteil in unsicheren Zeiten.
  • Aber: Es gibt keine Kapitalauszahlung – nur lebenslange Rente. Und im Todesfall oft kein Geld für Hinterbliebene, wenn keine Zusatzvereinbarung besteht.

bAV – Betriebliche Altersvorsorge mit Zuschusspotenzial

  • Beiträge zur bAV fließen steuer- und sozialabgabenfrei in deine Altersvorsorge.
  • Dein Arbeitgeber muss mindestens 15 % Zuschuss leisten – manche geben mehr.
  • Besonders lohnend bei dauerhaftem Job und guter Arbeitgeberförderung.
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Fördern lassen, ohne sich zu verlaufen: Mit Klarheit zum Vorsorge-Vorteil.

Risikoabsicherung gehört zur Vorsorge dazu

Viele denken bei Altersvorsorge nur an Sparpläne, Rentenmodelle und ETFs . Doch was oft vergessen wird: Vorsorge heißt auch, dich und deine Familie gegen Risiken abzusichern – vor allem dann, wenn Krankheit, Unfall oder Tod dich aus der Bahn werfen. Denn was bringt dir der schönste Sparplan, wenn du deine Arbeitskraft verlierst – oder deine Familie im Ernstfall ohne Schutz dasteht? Deshalb sind diese Versicherungen unverzichtbar:
Deine Arbeitskraft ist dein größtes Vermögen – vor allem in jungen Jahren. Wenn du durch Krankheit oder Unfall länger als sechs Monate nicht mehr in deinem Beruf arbeiten kannst, springt die BU ein und zahlt dir eine monatliche Rente. Sie schützt dich vor dem finanziellen Absturz.

Worauf du achten solltest:

  • Verzicht auf abstrakte Verweisung: Du sollst nicht auf irgendeinen anderen Beruf verwiesen werden können.
  • Weltweiter Versicherungsschutz: Auch wenn du im Ausland lebst oder arbeitest.
  • Ausreichende BU-Rente: Faustregel: Mindestens 70 % deines aktuellen Nettoeinkommens absichern.
  • Früh abschließen: Je jünger und gesünder du bist, desto günstiger sind die Beiträge.
💡 Tipp: Viele BU-Verträge lassen sich mit Altersvorsorge-Produkten kombinieren – zum Beispiel über eine Basisrente (Rürup mit BU-Zusatz).

Risikolebensversicherung – Schutz für deine Familie

Wenn du Familie hast oder ein Darlehen absicherst (z. B. für eine Immobilie), solltest du über eine Risikolebensversicherung nachdenken. Im Todesfall zahlt sie eine vorher festgelegte Summe an deine Hinterbliebenen – steuerfrei.

Typische Einsatzszenarien:

  • Absicherung des Lebenspartners oder Ehepartners
  • Schutz deiner Kinder im Todesfall
  • Sicherung der Immobilienfinanzierung (Stichwort: Restschuld)
Vorteil: Sehr günstiger Beitrag im Verhältnis zur hohen Auszahlung – besonders für junge, gesunde Menschen.

Unfallversicherung – sinnvoll, aber kein Ersatz für BU

Eine Unfallversicherung zahlt, wenn du durch einen Unfall eine dauerhafte körperliche Einschränkung erleidest – z. B. durch einen Sturz, Verkehrsunfall oder eine Sportverletzung. Sie kann ein sinnvolles Add-on sein, ersetzt aber keinesfalls eine Berufsunfähigkeitsversicherung.

Geeignet für:

  • Menschen mit risikoreichen Hobbys oder Berufen
  • Kinder (z. B. Schülerunfallversicherung als Ergänzung)
  • Ergänzung zu bestehenden Absicherungen

Absicherung ist keine Kür – sondern Pflicht

Wer ernsthaft vorsorgen will, denkt nicht nur an Sparziele – sondern auch an Krisensicherheit. Denn im Zweifel entscheidet deine Absicherung darüber, ob du (oder deine Familie) mit einem Problem allein dastehst – oder finanziell stabil bleibst.

Fazit

Du brauchst keinen Finanzabschluss, kein Insiderwissen und kein Vermögen. Du brauchst nur einen Plan – und den Mut, zu starten. Mach einen Kassensturz, leg deinen Notgroschen an, starte einen ETF-Sparplan – und kümmere dich um deine Absicherung. Denn was du heute anpackst, zahlt sich in 30 Jahren vielfach aus. Du willst deine private Altersvorsorge richtig angehen? Dann lass uns gemeinsam draufschauen – persönlich, unabhängig und auf Augenhöhe. Jetzt Gespräch vereinbaren!

Die meistgestellten Fragen meiner Mandanten

Sollte ich meine Altersvorsorge auch bei Scheidung absichern?
Ja. Gerade bei Eheverträgen oder gemeinsamen Vorsorgeverträgen ist eine saubere Regelung wichtig. Bei einer Scheidung findet oft ein Versorgungsausgleich statt – also eine Aufteilung der Rentenansprüche. Private Vorsorge wie Rürup oder fondsgebundene Rentenversicherungen können davon betroffen sein. Eine frühzeitige Beratung hilft, spätere finanzielle Verluste zu vermeiden.
Rentenansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung bleiben grundsätzlich bestehen, auch wenn du ins Ausland ziehst. Ob du die Rente später bekommst, hängt vom jeweiligen Land und bestehenden Sozialversicherungsabkommen ab. Bei Ländern außerhalb der EU kann es zu Einschränkungen oder Kürzungen kommen. Private Verträge solltest du ebenfalls prüfen – nicht jeder Anbieter zahlt weltweit aus.
Grundsätzlich ja – aber es kommt auf das Produkt an. Riester-Verträge dürfen z. B. für die selbstgenutzte Immobilie eingesetzt werden (Wohn-Riester), allerdings gelten hier viele Bedingungen und Rückzahlungsregeln. Bei privaten Rentenversicherungen ist ein Rückkauf oder eine Teilentnahme möglich, aber mit finanziellen Nachteilen verbunden. Es lohnt sich, die langfristigen Folgen genau zu prüfen.
Mindestens alle zwei bis drei Jahre – oder immer dann, wenn sich in deinem Leben etwas ändert: z. B. Heirat, Geburt eines Kindes, Jobwechsel oder Immobilienkauf. Auch steuerliche Rahmenbedingungen oder Fördergrenzen ändern sich regelmäßig. Wer zu lange wartet, verpasst Chancen oder zahlt zu viel.
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Hallo, ich bin Florian Echegoyen

(Gründer und Inhaber von Level V.)
Experte für betriebliche Altersvorsorge & Geschäftsführerberatung

Finanzielle Sicherheit ist für mich weit mehr als Zahlen auf dem Papier. Sie bedeutet echte Freiheit, Handlungsfähigkeit und ein gutes Gefühl im Alltag – für dich persönlich und für dein Unternehmen.

Als Experte für betriebliche Altersvorsorge und strategische Geschäftsführerberatung weiß ich, wie wichtig maßgeschneiderte Lösungen sind. Ich unterstütze dich dabei, deine Altersvorsorge gezielt zu gestalten und strategisch kluge Entscheidungen für dein Unternehmen und deine Position als Geschäftsführer zu treffen.

Mein Motto: „Nachhaltige Lösungen für nachhaltigen Erfolg.“

Gemeinsam mit meinem Team biete ich dir klare, verständliche Konzepte – ohne Fachchinesisch, aber mit echter Substanz. Bei Level V geht es nicht um Standardlösungen, sondern um deinen Weg. Persönlich, individuell und mit dem Fokus auf langfristige Sicherheit.

Vertrau auf meine Erfahrung – und lass uns gemeinsam das Beste aus deinen Möglichkeiten machen.

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