Was bedeutet eigentlich 3-ETF-Strategie?
- Ein ETF auf den MSCI World – also große Unternehmen aus Industrieländern wie den USA, Deutschland oder Japan. Das ist quasi das Rückgrat deines Depots.
- Ein ETF auf die Emerging Markets – das sind Schwellenländer wie China, Indien oder Brasilien. Etwas riskanter, aber mit mehr Wachstumschancen.
- Ein Anleihen-ETF – der sorgt für Stabilität im Depot, falls die Aktienmärkte mal schwächeln. Zum Beispiel mit Staatsanleihen aus Europa oder weltweit gestreut.
Was ist daran gut?
- Du hast volle Kontrolle – und weißt immer genau, worin du investiert bist.
- Du kannst Verkäufe und Entnahmen steuerlich planen.
- Die laufenden Kosten sind extrem niedrig – oft unter 0,2 % pro Jahr.
Was ist die Kehrseite?
- Du musst dich regelmäßig kümmern – gerade beim Nachjustieren der Verteilung.
- In schwierigen Börsenzeiten brauchst du starke Nerven.
- Ohne Grundverständnis kann man schnell Fehler machen – zum Beispiel durch falsche Gewichtung oder hektische Verkäufe.
Was steckt hinter All-in-One-ETFs?
Klassische Beispiele sind:
- Vanguard LifeStrategy – gibt’s mit 20, 40, 60 oder 80 % Aktienanteil. Je höher der Aktienanteil, desto mehr Renditechance (aber auch Schwankung).
- iShares Portfolio ETFs – heißen „Growth“, „Moderate“ oder „Conservative“ und richten sich nach deiner persönlichen Risikobereitschaft.
Was macht diese ETFs so praktisch?
Warum viele sie zur Privaten Altersvorsorge bevorzugen:
- Einfach: Du brauchst nur einen ETF, um weltweit investiert zu sein.
- Bequem: Du musst nicht manuell nachjustieren – das macht der Anbieter automatisch.
- Langfristig stabil: Ideal für Buy-and-Hold-Strategien, bei denen du einfach investierst und liegen lässt.
Wo sind die Grenzen?
- Du kannst die genaue Zusammensetzung nicht selbst anpassen – willst du später z. B. mehr Sicherheit, musst du ggf. den ETF wechseln.
- Steuerlich lassen sich manche Strategien mit einem eigenen Depot besser steuern – etwa gezielte Verkäufe zur Optimierung.
- Die Kosten sind etwas höher als bei selbst gebauten ETF-Portfolios – meist zwischen 0,25 % und 0,35 % pro Jahr. Aber: Dafür bekommst du eben auch den Komfort mitgeliefert.
Altersfit heißt: Auch an die Entnahme denken
- Wie viel Geld brauchst du im Ruhestand wirklich – Monat für Monat?
- Welche Einnahmen hast du sonst noch? Gesetzliche Rente, Mieteinnahmen, private Versicherungen oder Betriebsrente?
- Willst du dein Depot selbst managen oder soll es möglichst automatisch laufen?
Die 3-ETF-Strategie passt gut, wenn du...
Die All-in-One-Strategie eignet sich besser, wenn du...
Kurz gesagt: Je näher der Ruhestand kommt, desto wichtiger wird die Entnahmephase. Überlege früh, wie dein Depot später arbeiten soll – damit es nicht nur wächst, sondern dich auch zuverlässig trägt.
Kursschwankungen im Ruhestand? So schützt du dich vor bösen Überraschungen
Was kannst du tun, um dich davor zu schützen?
1. Halte einen Cashpuffer bereit
2. Denk flexibel – auch bei der Entnahme
3. Setz auf Stabilität
Welche Strategie ist steuerlich im Vorteil?
Bei All-in-One-ETFs hast du ein Rundum-Paket. Klingt erstmal praktisch – aber steuerlich gesehen ist das nicht immer optimal. Denn wenn du Anteile verkaufst, löst du automatisch Gewinne aus allen enthaltenen Bausteinen – also Aktien, Anleihen und Co. Das kannst du nicht steuern. Egal, ob ein Teil besonders gut oder schlecht gelaufen ist: Ein Verkauf betrifft immer das gesamte Paket.
Mit der 3-ETF-Strategie hast du deutlich mehr Spielraum. Du kannst gezielt einzelne Positionen veräußern – zum Beispiel solche, die gerade geringe Kursgewinne aufweisen oder sich besonders gut mit deinem Sparerpauschbetrag (aktuell 1.000 € bzw. 2.000 € bei Paaren) kombinieren lassen. Auch wenn du in einem Jahr mal weniger Einkommen hast (z. B. durch weniger Mieteinnahmen oder einen geringeren Rentenbezug), kannst du gezielt in diesem Jahr steuerlich günstig entnehmen.
Fazit
Wenn du gerne selbst die Zügel in der Hand hältst, Zahlen jonglierst, steuerliche Spielräume nutzt und dein Depot bewusst steuerst, dann bist du mit der 3-ETF-Strategie gut aufgestellt. Sie gibt dir maximale Flexibilität – aber verlangt eben auch etwas mehr Engagement.
Wenn du lieber entspannt zurücklehnen willst, ohne dich regelmäßig um Rebalancing oder Steueroptimierung zu kümmern, ist ein All-in-One-ETF wie der Vanguard LifeStrategy eine solide und clevere Wahl. Er macht den Job – und das ziemlich zuverlässig.
FAQ – Häufige Fragen zur ETF-Strategie im Ruhestand
Kann ich mit 60 noch auf die 3-ETF-Strategie umsteigen?
Welche All-in-One-ETFs eignen sich für die Entnahmephase?
Ist Rebalancing bei der 3-ETF-Strategie im Alter zu aufwendig?
Kann ich beide Strategien kombinieren?
Was ist inflationssicherer: All-in-One oder 3 ETFs?
Wie plane ich regelmäßige Entnahmen am besten?
Wie unterscheiden sich thesaurierende und ausschüttende ETFs in der Entnahmephase?
Was mache ich in einem Bärenmarkt während der Entnahmephase?
Wann sollte ich meine Strategie spätestens altersfit machen?
Hallo, ich bin Franz Paufler
(Finanzberater bei der Level V Finanz GmbH in Hamburg)
Ich arbeite gern mit Zahlen – aber noch lieber mit Menschen. Für viele, die zu mir kommen, geht es nicht um die eine perfekte Geldanlage, sondern um etwas Grundsätzliches: endlich Ordnung in die eigenen Finanzen bringen. Verstehen, was sinnvoll ist. Und das gute Gefühl, einen Plan zu haben, der wirklich passt.
Dabei unterstütze ich vor allem bei Themen wie Altersvorsorge und langfristiger Finanzplanung. Kompliziert muss das nicht sein – wichtig ist, dass es zu dir und deiner Lebenssituation passt. Und genau dafür nehme ich mir Zeit: Ich höre zu, stelle die richtigen Fragen und entwickle gemeinsam mit dir eine Lösung, die du wirklich verstehst und mittragen kannst.
Mein Motto: „Finanzplanung soll nicht kompliziert sein, sondern maßgeschneidert und klar.“
Wenn du jemanden suchst, der dich ehrlich berät und dir dabei hilft, in Finanzfragen den Überblick zu behalten, freue ich mich, dich kennenzulernen.


