Wie Eltern sinnvoll für die Ausbildung ihrer Kinder vorsorgen können

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Wenn ein paar Euro zu viel deinem Kind das BAföG kosten

Anna lebt mit ihren Eltern in Hamburg. Sie hat gute Noten, ein Ziel vor Augen – und einen Studienplatz in München sicher. Doch als sie BAföG beantragt, kommt der Ablehnungsbescheid: kein Anspruch auf Förderung. Der Grund? Nicht ihre Leistung oder ihr Vermögen – sondern das Einkommen ihrer Eltern. Weil Vater und Mutter gemeinsam etwas mehr als 2.400 € netto verdienen, liegt Anna über der BAföG-Grenze und geht leer aus.

Die Krux: In Hamburg und Bayern gelten ähnliche Einkommensgrenzen für den BAföG-Bezug – bei zwei Elternteilen und einem Kind sind es rund 2.415 € netto pro Monat. Schon ein durchschnittliches Familieneinkommen kann ausreichen, damit das Kind keinen Cent Unterstützung vom Staat bekommt.

Statt BAföG bleiben dann die Eltern gefragt: Studienkosten, Miete, Lebenshaltung – all das muss irgendwie gestemmt werden. Und genau hier zeigt sich, wie wichtig es ist, frühzeitig vorzusorgen. In diesem Beitrag erfährst du, wie du systematisch für die Ausbildung deines Kindes sparen kannst: Welche Sparmodelle sinnvoll sind, welche Förderungen es gibt – und worauf du steuerlich achten solltest.

Warum viele Kinder trotz normalem Einkommen ihrer Eltern kein BAföG bekommen

Familiensituation

Monatliches Elterneinkommen (netto)

BAföG-Anspruch des Kindes?

Zwei Eltern, 1 Kind, keine Freibeträge ca. 2.415 € Nein Einkommen liegt knapp über der allgemeinen Freibetragsgrenze
Alleinerziehend, 1 Kind ca. 1.605 € Ja Anspruch wahrscheinlich gegeben
Zwei Eltern, 2 Kinder ca. 2.900 € Eher nicht Anspruch hängt von Freibeträgen für das zweite Kind ab
Zwei Eltern, 1 Kind in Ausbildung, 1 Schüler ca. 2.700 € Wahrscheinlich ja Geschwisterfreibetrag kann berücksichtigt werden
Warum es trotzdem auf den Wohnort ankommt: Auch wenn die BAföG-Grenzen bundesweit einheitlich berechnet werden, spielt der Wohnort eine Rolle. Studierende in teuren Städten wie München oder Hamburg haben oft höhere Lebenshaltungskosten, was bedeutet, dass Eltern bei einem abgelehnten BAföG-Antrag mehr ausgleichen müssen – etwa bei der Miete oder bei Fahrtkosten. Auch Wohngeld ist nicht überall gleich und wird teilweise durch die Stadt beeinflusst.
Kind vorsorgen ausbildungssparen

Wenn BAföG nicht greift: So kannst du gezielt für dein Kind vorsorgen

Viele Eltern verlassen sich darauf, dass der Staat im Ernstfall hilft. Doch wie die Beispiele zeigen, reicht schon ein mittleres Einkommen, damit der BAföG-Anspruch wegfällt – und die finanzielle Verantwortung bei der Familie bleibt.

Die gute Nachricht: Wer frühzeitig beginnt, kann mit vergleichsweise kleinen Beträgen ein stabiles finanzielles Polster für Ausbildung oder Studium aufbauen. Im Folgenden zeige ich dir drei bewährte Wege, wie du effektiv fürs Bildungssparen vorsorgen kannst – inklusive ihrer Vor- und Nachteile.

4 Möglichkeiten fürs Bildungssparen im Überblick

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ETF-Sparplan – flexibel, renditestark, einfach

Ein ETF-Sparplan ist eine der beliebtesten Möglichkeiten, langfristig Vermögen aufzubauen – auch für die Ausbildung der eigenen Kinder. Bereits mit kleinen monatlichen Beträgen (z. B. 50 oder 100 €) kann man über die Jahre ein solides Polster schaffen. Die Vorteile: Du bleibst flexibel, kannst Sparraten anpassen oder pausieren, und hast langfristig gute Renditechancen. Wichtig ist eine möglichst lange Laufzeit – idealerweise startest du schon ab Geburt oder im Kleinkindalter.

Was spricht für einen ETF-Sparplan?

✅ Du kannst jederzeit mehr oder weniger einzahlen – oder auch mal eine Pause machen.
✅ Die Kosten sind überschaubar, weil du keine Abschluss- oder Verwaltungskosten zahlst.
✅ Wenn du früh anfängst und lange dranbleibst, stehen die Chancen gut, dass sich das Sparen richtig lohnt.
Worauf solltest du achten? – Die Kurse schwanken. Wenn du nur ein paar Jahre sparen willst, kann das zum Problem werden. Für kurzfristige Ziele ist ein ETF-Sparplan eher nichts.

Ausbildungsversicherung – planbar, verlässlich, solide

Die Ausbildungsversicherung zählt zu den eher klassischen Wegen, fürs Kind vorzusorgen. Im Kern handelt es sich um eine Kapitallebensversicherung, die auf das Kind ausgerichtet ist – häufig mit einer festen Laufzeit bis zum Studienstart. Eltern zahlen regelmäßig Beiträge ein, am Ende der Laufzeit wird ein garantierter Betrag ausgezahlt, der für Ausbildung oder Studium genutzt werden kann.

Ein weiterer Pluspunkt: Viele Tarife beinhalten eine Todesfallabsicherung. Das heißt, sollte einem Elternteil etwas passieren, wird der Vertrag weitergeführt oder sofort ausgezahlt – das sorgt für zusätzliche Sicherheit in schweren Zeiten.

Was spricht für eine Ausbildungsversicherung?

✅ Du weißt von Anfang an, wie viel am Ende rauskommt – das schafft Planungssicherheit.
✅ Im schlimmsten Fall – etwa wenn einem Elternteil etwas passiert – ist das Kind finanziell abgesichert.
✅ Wenn die Laufzeit mindestens 12 Jahre beträgt, kann es auch steuerlich interessant sein.

Was solltest du dabei im Hinterkopf behalten?

  • Die Erträge sind meist nicht so hoch wie bei Fonds- oder ETF-Lösungen.
  • Spontane Änderungen, z. B. bei den Beiträgen oder der Laufzeit, sind oft nur begrenzt möglich.
Rezept und Verordnung
finanzielle Unterstützung

Bildungssparen mit vermögenswirksamen Leistungen (VL)

Wenn dein Arbeitgeber vermögenswirksame Leistungen zahlt, kannst du das Geld für einen Fondssparplan nutzen – und damit Stück für Stück fürs Studium oder die Ausbildung deines Kindes etwas aufbauen. Der Staat unterstützt das unter bestimmten Voraussetzungen mit einer Sparzulage. Gerade wenn es finanziell ohnehin schon eng ist und BAföG später vielleicht nicht drin ist, kann das eine einfache, sinnvolle Lösung sein.

Was spricht dafür?

✅ Der Arbeitgeber zahlt mit – du musst also nicht alles allein stemmen.
✅ Wenn du unter einer bestimmten Einkommensgrenze liegst, gibt’s noch einen Zuschuss vom Staat.
✅ Auch mit kleinen Beträgen lässt sich über die Jahre ordentlich was ansparen.
Was solltest du wissen?
  • VL gibt’s nicht automatisch
  • du musst sie aktiv beim Arbeitgeber ansprechen.
  • Die staatliche Förderung bekommst du nur, wenn dein Einkommen nicht zu hoch ist.

Fondsgebundene Rentenversicherung – flexibel sparen mit doppeltem Nutzen

Eine fondsgebundene Rentenversicherung eignet sich besonders für Eltern, die langfristig für ihr Kind vorsorgen wollen – ohne ein eigenes Depot führen zu müssen. Der Vertrag wird auf das Kind abgeschlossen und kann später ganz flexibel weitergeführt oder pausiert werden.

Das Besondere: Teilentnahmen sind in vielen Tarifen problemlos möglich – etwa, wenn in der Ausbildungszeit Geld für Studiengebühren, einen Umzug oder ein Auslandssemester gebraucht wird. Gleichzeitig bleibt der Vertrag bestehen und kann später zur Altersvorsorge des Kindes weitergenutzt werden.

Was spricht dafür?

✅ Kein eigener Aufwand mit Fonds oder Depotverwaltung
✅ Geld kann bei Bedarf entnommen werden, ohne den Vertrag zu kündigen
✅ Der Vertrag kann vom Kind übernommen und weitergeführt werden
✅ Steuerlich interessant bei langer Laufzeit (mind. 12 Jahre) und Auszahlung ab 62

Was solltest du beachten?

  • Bedingungen für Entnahmen und Steuerregeln hängen vom Anbieter ab
  • Abschluss- und Verwaltungskosten sollten im Vorfeld genau verglichen werden
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Doppelt clever: Heute für die Ausbildung sparen – morgen fürs Leben vorsorgen

Nutze die Vorteile einer fondsgebundenen Rentenversicherung, um dein Kind beim Start ins Studium zu unterstützen – und ihm gleichzeitig eine langfristige Altersvorsorge mit auf den Weg zu geben.

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Es muss nicht immer nur eine Lösung sein. In der Praxis ist eine Kombination aus mehreren Wegen oft der sinnvollste Ansatz – etwa ein ETF-Sparplan als renditestarker Baustein plus eine kleine Ausbildungsversicherung für die Planungssicherheit. Entscheidend ist: früh anfangen, klug verteilen – und regelmäßig prüfen, ob das Sparziel noch realistisch ist.

Sparen mit Plan: So holst du mehr aus deinem Geld heraus

Wer frühzeitig für die Ausbildung des eigenen Kindes vorsorgt, sollte dabei nicht nur auf Rendite, sondern auch auf steuerliche Aspekte achten. Denn mit ein bisschen Planung lässt sich Jahr für Jahr mehr aus dem Ersparten machen – allerdings nur im Rahmen dessen, was realistisch machbar ist.

Steuerliche Spielräume nutzen – aber mit Augenmaß

Sparerfreibetrag realistisch einschätzen: Kapitalerträge bis 1.000 € pro Person (bzw. 2.000 € bei Ehepaaren) sind grundsätzlich von der Abgeltungsteuer befreit. Klingt nach viel – ist aber oft schnell ausgeschöpft. Viele Eltern nutzen diesen Freibetrag bereits für ihre eigene Altersvorsorge oder andere Geldanlagen.

Was tun? Wer zusätzlich für das Kind spart, kann prüfen, ob ein separates Depot auf den Namen des Kindes steuerlich sinnvoll ist. Aber Achtung: Läuft die Geldanlage auf den Namen des Kindes, wird dieses Vermögen später beim BAföG mit angerechnet. Das kann im Zweifel den Förderanspruch kosten. Deshalb: vorher genau überlegen und am besten beraten lassen, bevor du das Sparmodell auswählst.

Abgeltungsteuer – und wie du sie (teilweise) zurückbekommst

Alles, was über den Sparerfreibetrag hinausgeht, wird pauschal mit 25 % Abgeltungsteuer belegt. Klingt erstmal nach einem Nachteil – aber:

Wenn dein persönlicher Steuersatz unter 25 % liegt und du (oder die Person, über die du die Sparanlage abgeschlossen hast) eine Steuererklärung machst, kannst du dir den zu viel gezahlten Betrag in der Regel zurückholen.

Das passiert über die sogenannte Günstigerprüfung im Rahmen der Steuererklärung. Wichtig dabei: Der Freistellungsauftrag bei der Bank sollte nicht zu niedrig, aber auch nicht überzogen sein – sonst wird automatisch die volle Abgeltungsteuer fällig.
Tipp: Wenn z. B. die Mutter das Sparprodukt auf ihren Namen laufen lässt, aber aktuell in Elternzeit ist oder wenig verdient, lohnt sich die Günstigerprüfung besonders. Das kann unterm Strich mehrere hundert Euro pro Jahr sparen.

Und wie bei der Altersvorsorge gilt auch hier: Diversifizieren lohnt sich

Statt alles auf eine Karte zu setzen, kann eine Kombination sinnvoll sein – zum Beispiel:
  • ETF-Sparplan für langfristige Renditechancen
  • Ausbildungsversicherung für Planungssicherheit
  • Tagesgeld oder VL für kurzfristige Rücklagen
Wer unterschiedliche Anlageformen nutzt, hat nicht nur mehr Kontrolle, sondern bleibt auch flexibler – gerade wenn sich die Lebenssituation mal ändert.

Fazit

Ob ETF-Sparplan, Ausbildungsversicherung oder fondsgebundene Rentenlösung – es gibt keinen pauschal besten Weg, sondern nur den, der zu deiner Lebensrealität passt. Entscheidend ist:
  • Wie viel kannst (und willst) du investieren?
  • Wie lange hast du Zeit?
  • Wie wichtig ist dir Flexibilität?
👉 Ich helfe dir gerne dabei, die passende Lösung für dich und dein Kind zu finden – und dabei auch deine Steuerlast so gering wie möglich zu halten. Vereinbare jetzt dein unverbindliches Beratungsgespräch und leg heute schon den Grundstein für eine sorgenfreie Ausbildungszeit deines Kindes. Jetzt Kontakt aufnehmen!
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Hallo, ich bin Franz Paufler

(Finanzberater bei der Level V Finanz GmbH in Hamburg)

Ich arbeite gern mit Zahlen – aber noch lieber mit Menschen. Für viele, die zu mir kommen, geht es nicht um die eine perfekte Geldanlage, sondern um etwas Grundsätzliches: endlich Ordnung in die eigenen Finanzen bringen. Verstehen, was sinnvoll ist. Und das gute Gefühl, einen Plan zu haben, der wirklich passt.

Dabei unterstütze ich vor allem bei Themen wie Altersvorsorge und langfristiger Finanzplanung. Kompliziert muss das nicht sein – wichtig ist, dass es zu dir und deiner Lebenssituation passt. Und genau dafür nehme ich mir Zeit: Ich höre zu, stelle die richtigen Fragen und entwickle gemeinsam mit dir eine Lösung, die du wirklich verstehst und mittragen kannst.

Mein Motto: „Finanzplanung soll nicht kompliziert sein, sondern maßgeschneidert und klar.“

Wenn du jemanden suchst, der dich ehrlich berät und dir dabei hilft, in Finanzfragen den Überblick zu behalten, freue ich mich, dich kennenzulernen.

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Häufige Fragen zum Bildungssparen

Am besten so früh wie möglich – idealerweise ab Geburt. Je länger der Zeitraum, desto größer der Effekt durch Zinsen und Rendite.
Nein. Wer keine eigene Depotverwaltung möchte, kann auch auf fondsgebundene Versicherung oder VL-Lösung zurückgreifen, die professionell verwaltet werden.
Das kann steuerlich vorteilhaft sein. Allerdings sollte man beachten, dass Vermögen auf den Namen des Kindes beim BAföG angerechnet werden kann.
Viele moderne Sparmodelle lassen sich flexibel anpassen – Beiträge können reduziert oder pausiert werden. Wichtig ist, regelmäßig zu prüfen, ob der Plan noch zur Lebenslage passt.

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