Die Bundeswehr ist einer der größten Ausbildungsbetriebe Deutschlands – und bietet zwei klar voneinander getrennte Einstiegsmöglichkeiten: Entweder als Soldat oder Soldatin im militärischen Bereich oder als zivile/r Angestellte/r im öffentlichen Dienst. Beide Wege bieten spannende Berufe, solide Abschlüsse und ausgezeichnete Karriereperspektiven – aber sie unterscheiden sich in Struktur, Anforderungen und Absicherung.

Ausbildungswege bei der Bundeswehr: Militärisch oder zivil
Soldat auf Zeit (SaZ) – Berufsausbildung in Uniform
Wenn du dich für eine militärische Ausbildung entscheidest, verpflichtest du dich in der Regel für mehrere Jahre als Soldat auf Zeit.
Typische Bereiche:
- Technik (z. B. Fluggerätmechaniker, Elektroniker)
- Sanitätsdienst (z. B. Rettungssanitäter)
- Spezialkräfte (z. B. Gebirgsjäger, Fallschirmjäger)
- IT und Cyber-Defence (z. B. Fachinformatiker)
Besonderheit: Neben der Berufsausbildung erhältst du militärisches Training, musst körperliche Fitness und Einsatzbereitschaft mitbringen und bist Teil der Streitkräfte.
Zivile Berufsausbildung bei der Bundeswehr
Wenn du dich für eine zivile Ausbildung entscheidest, arbeitest du als Tarifangestellte/r bei der Bundeswehr – ohne militärische Verpflichtungen.
Typische Berufe:
Besonderheit: Du bist Angestellte/r im öffentlichen Dienst nach TVöD-Bund – keine Uniform, keine Auslandseinsätze, sondern klassische Verwaltung oder Dienstleistung.
Zugangsvoraussetzungen
Je nach Ausbildungsweg unterscheiden sich die Voraussetzungen:
Soldat auf Zeit (SaZ) | Ziviler Angestellter | |
Alter | 17 bis ca. 29 Jahre | Keine starre Altersgrenze |
Schulabschluss | Mind. Hauptschule oder Mittlere Reife, je nach Beruf | Mind. Hauptschule oder Mittlere Reife, je nach Beruf |
Körperliche Eignung | Strenge ärztliche Untersuchung (Tauglichkeit nach Wehrmedizinischer Begutachtung) | Keine Tauglichkeitsprüfung |
Charakterliche Eignung | Teamfähigkeit, Belastbarkeit, Loyalität, Bereitschaft zu Auslandseinsätzen | Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit |
Verpflichtung | Freiwillige Verpflichtung als SaZ (mind. 2 bis 13 Jahre) | Keine militärische Verpflichtung |
Gut zu wissen: Für eine militärische Karriere musst du körperlich topfit und mental belastbar sein. Für zivile Berufe stehen klassische Ausbildungsstandards im Vordergrund.
Bewerbung erfolgreich? – Was du jetzt beachten musst
Egal ob Soldat oder Zivilist: Mit dem Start deiner Ausbildung ändert sich auch dein Absicherungsbedarf.
Wenn du Soldat wirst:
- Pflegepflichtversicherung: Heilfürsorge deckt deine Krankheitskosten – aber die Pflegeversicherung musst du selbst abschließen.
- Dienstunfähigkeitsversicherung: Als Soldat hast du anfangs keinen vollen Versorgungsschutz. Eine spezielle DU-Versicherung ist Pflicht, um dich bei Dienstunfähigkeit finanziell abzusichern.
- Private Altersvorsorge: Soldaten auf Zeit erwerben nur begrenzt Rentenansprüche. Ohne zusätzliche Vorsorge riskierst du Versorgungslücken im Alter.
- Diensthaftpflichtversicherung: Falls du im Dienst Schäden verursachst, schützt dich eine Diensthaftpflichtversicherung vor finanziellen Folgen.
Tipp: Je früher du dich absicherst, desto günstiger sind die Beiträge – und desto besser bist du auf alle Eventualitäten vorbereitet.
Wenn du zivile/r Angestellte/r wirst:
- Sozialversicherungspflicht: Als ziviler Auszubildender bist du automatisch gesetzlich renten-, kranken-, pflege- und arbeitslosenversichert.
- Berufsunfähigkeitsversicherung: Weil du im Fall einer Berufsunfähigkeit auf die gesetzliche Erwerbsminderungsrente angewiesen wärst, ist eine private Absicherung sinnvoll.
- Private Altersvorsorge: Auch mit gesetzlicher Rente lohnt sich eine ergänzende Altersvorsorge, um den Lebensstandard später zu halten.
Tipp: Gerade junge Leute profitieren von günstigen Einsteigerkonditionen bei BU- und Altersvorsorgeprodukten.
Karriereperspektiven nach der Ausbildung
Ob militärisch oder zivil – nach erfolgreichem Abschluss deiner Ausbildung stehen dir viele Türen offen:
- Fachkarriere: Meister- und Technikerweiterbildungen bei der Bundeswehr.
- Studium: Mit Abitur kannst du Offizier werden und an Bundeswehr-Universitäten studieren.
- Wechsel in die freie Wirtschaft: Deine Qualifikationen sind auch zivil sehr gefragt.
Fazit
Ob als Soldat oder als zivile Fachkraft: Eine Ausbildung bei der Bundeswehr ist ein starkes Sprungbrett in deine berufliche Zukunft. Aber: Gerade als Soldat trägst du mehr Verantwortung für deine Absicherung. Frühzeitige Planung ist Pflicht – für deine Dienstzeit und weit darüber hinaus.
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Jetzt kostenlose Beratung anordern!Häufige Fragen (FAQ) zur Berufsausbildung bei der Bundeswehr
Muss ich für eine Ausbildung bei der Bundeswehr die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen?
Ja, grundsätzlich musst du deutscher Staatsbürger oder Staatsbürgerin sein. In Ausnahmefällen können auch Staatsangehörige anderer EU-Länder eingestellt werden – dies ist aber individuell zu prüfen und hängt vom angestrebten Beruf ab.
Gibt es Probezeiten während der Ausbildung bei der Bundeswehr?
Ja, sowohl für Soldaten auf Zeit als auch für zivile Auszubildende gibt es Probezeiten. Innerhalb dieser Frist kann das Dienst- oder Arbeitsverhältnis mit verkürzter Frist beendet werden – etwa bei mangelnder Eignung oder persönlichen Problemen.
Kann ich nach der Ausbildung bei der Bundeswehr bleiben?
Ja, bei guten Leistungen besteht die Möglichkeit, nach der Ausbildung weiter beschäftigt zu werden – als Soldat etwa mit einer Verlängerung oder Übernahme in eine höhere Laufbahn, als ziviler Angestellter durch unbefristete Verträge im öffentlichen Dienst.
Gibt es finanzielle Unterstützung während der Ausbildung?
Ja. Soldaten auf Zeit erhalten bereits während der Ausbildung volle Bezüge, die deutlich über klassischen Azubigehältern liegen. Zivile Auszubildende werden nach den Tarifen des öffentlichen Dienstes (TVAöD) vergütet und profitieren von Sonderzahlungen wie Weihnachtsgeld
Was passiert, wenn ich die körperlichen Anforderungen später nicht mehr erfülle?
Im militärischen Bereich kann dies zum Ausscheiden führen, etwa bei dauerhafter Dienstunfähigkeit. Daher ist frühzeitige finanzielle Absicherung – insbesondere durch eine Dienstunfähigkeitsversicherung – sehr wichtig. Im zivilen Bereich wird je nach individueller Situation geprüft, ob eine Weiterbeschäftigung möglich ist.
Bekomme ich Unterstützung bei der späteren Jobsuche in der Privatwirtschaft?
Ja. Die Bundeswehr bietet spezielle Programme zur Berufs- und Eingliederungsförderung an (z. B. Berufsförderungsdienst). Damit wirst du auf den Übergang ins zivile Berufsleben vorbereitet und erhältst Hilfe bei Bewerbung, Qualifizierung und Arbeitsplatzsuche.
Gibt es bei der Bundeswehr Teilzeit- oder flexible Arbeitsmodelle während oder nach der Ausbildung?
Für zivile Beschäftigte ja: Teilzeit, Gleitzeit und familienfreundliche Arbeitszeitmodelle sind möglich. Für Soldaten auf Zeit gelten strengere Regelungen: Im Regeldienst ist Flexibilität begrenzt, insbesondere wegen der Einsatzbereitschaft – Sonderregelungen können aber bei familiären Härtefällen beantragt werden.
Kann ich mit gesundheitlichen Einschränkungen trotzdem eine zivile Ausbildung bei der Bundeswehr machen?
Ja, gesundheitliche Einschränkungen schließen eine zivile Ausbildung nicht automatisch aus. Es kommt auf den konkreten Beruf und die gesundheitlichen Anforderungen an. Eine individuelle Prüfung erfolgt im Bewerbungsprozess.
Welche Vorteile bringt mir eine Ausbildung bei der Bundeswehr gegenüber einer zivilen Ausbildung bei privaten Unternehmen?
Neben einer hochwertigen Ausbildung profitierst du von geregelten Arbeitsbedingungen, überdurchschnittlicher Bezahlung, umfassender sozialer Absicherung und guten Karrierechancen im öffentlichen Dienst oder bei Unternehmen, die Bundeswehr-Erfahrung schätzen.