Wie du trotz reduzierter Arbeitszeit später genug Rente bekommst

arbeitszeit reduziert rente
Anna ist 38, Mutter zweier Kinder und arbeitet nach der Elternzeit wieder 25 Stunden pro Woche. Vollzeit ist gerade keine Option – wegen der Kinderbetreuung, aber auch, weil ihr die Belastung schlicht zu viel wäre. Beruflich bringt sie sich voll ein, doch der Blick in ihre Renteninformation hinterlässt ein flaues Gefühl: „Nur 984 Euro Rente? Nach 20 Jahren Arbeit?“

Diese Unsicherheit kennen viele, die sich aus guten Gründen für Teilzeit entscheiden – ob Eltern, pflegende Angehörige oder Menschen, die nach Krankheit oder Burnout ins Berufsleben zurückkehren. Die Realität ist: Teilzeit wirkt sich oft negativ auf die Altersvorsorge aus – muss aber nicht.
Rentenpunkte vollzeit teilzeit
Viel Zeit, wenig Punkte: In der Rente zählt nicht nur, wie lange du arbeitest – sondern wie viel du verdienst. Und das wirkt sich auf Jahrzehnte aus.

Was Teilzeit mit deiner Rente macht – und warum du das ernst nehmen solltest

In der gesetzlichen Rentenversicherung zählt nicht, wie viele Stunden du arbeitest, sondern was du verdienst. Je weniger Einkommen – desto weniger Rentenpunkte.

Kurzer Exkurs: So funktioniert das Rentensystem

Für jedes Jahr, in dem du genau das Durchschnittseinkommen aller Versicherten verdienst (aktuell rund 43.000 € brutto im Jahr), bekommst du einen Rentenpunkt. Weniger Einkommen = anteilige Punkte. Ein Rentenpunkt bringt dir später aktuell etwa 37 € brutto monatlich – im Westen, im Osten etwas mehr.

Beispiel:

  • Vollzeit mit 3.600 € brutto → 1 Rentenpunkt pro Jahr = ca. 37 € Monatsrente
  • Teilzeit mit 1.800 € brutto → 0,5 Rentenpunkte = ca. 18,50 € Monatsrente
Diese Differenz scheint klein – aber über 10, 20 oder 30 Jahre macht sie einen riesigen Unterschied aus. Viele erleben nach einem Arbeitsleben in Teilzeit eine böse Überraschung: Die gesetzliche Rente reicht hinten und vorn nicht.

Die Rentenlücke – unterschätzt, aber nicht unausweichlich

Die Rentenlücke ist der Betrag, der dir im Alter fehlt, um deinen gewohnten Lebensstandard zu halten. Und ja: Wer über längere Zeit in Teilzeit arbeitet, riskiert eine deutlich größere Lücke. Besonders betroffen sind:
  • Eltern, vor allem Frauen, mit längerer Elternzeit + Teilzeit-Phase
  • Menschen, die Angehörige unbezahlt pflegen
  • Berufsrückkehrer:innen nach längerer Krankheit oder Burnout
In vielen Fällen kommt es nicht nur auf das ob, sondern auf das wie lange an. Schon fünf bis zehn Jahre in Teilzeit können eine fünfstellige Rentenlücke bedeuten.
Tipp: Fordere deine Renteninformation bei der Deutschen Rentenversicherung an – kostenlos, einmal jährlich. Sie zeigt dir, was du bisher an Rentenansprüchen gesammelt hast und mit welcher Rente du später rechnen kannst. (Aber Achtung: Die Zahl ist vor Steuern, Krankenkassenbeiträgen und Inflation.)
bav vergleich teilzeit vollzeit
Auch mit Teilzeit kannst du fürs Alter richtig was bewegen. Kleine Beträge + Zuschuss = große Wirkung – die bAV macht’s möglich.

bAV bei Teilzeit? Ja – und sie kann sich richtig lohnen

Wenn du in Teilzeit arbeitest, denkst du vielleicht: „Betriebliche Altersvorsorge? Das ist doch nur was für Leute mit fettem Gehalt.“ Aber nein – das stimmt so nicht. Auch mit reduziertem Einkommen kannst du über die bAV (betriebliche Altersvorsorge) clever fürs Alter vorsorgen.

Und das funktioniert ganz einfach: Du nutzt einen Teil deines Bruttogehalts – also noch vor Abzug von Steuern und Sozialabgaben – und zahlst ihn in eine Direktversicherung ein. So sparst du sofort bares Geld und baust gleichzeitig Stück für Stück ein finanzielles Polster fürs Alter auf.

Was du davon hast:

  • Du zahlst weniger Steuern und Sozialabgaben
  • Du sicherst dir langfristig zusätzliche Rente – auch mit kleinen Beträgen
  • In vielen Fällen gibt’s vom Arbeitgeber noch einen Zuschuss obendrauf (mindestens 15 % sind vorgeschrieben)

💡 Zum Rechnen:

Selbst wenn du „nur“ 150 € pro Monat einzahlst – mit Zuschuss und ein bisschen Zins kommt über 25 Jahre eine Summe von rund 65.000 € zusammen. Auch bei Teilzeit! Und das Beste: Wenn du sozialversicherungspflichtig angestellt bist – also regelmäßig über 520 € verdienst – hast du ganz offiziell Anspruch auf eine bAV. Ganz egal, ob du 20 oder 40 Stunden die Woche arbeitest.

Bei Minijobs ist es ein bisschen komplizierter, aber auch da gibt’s oft Möglichkeiten – zum Beispiel über freiwillige Beiträge oder mit Hilfe des Arbeitgebers.

Du arbeitest in Teilzeit und willst wissen, wie viel bAV für dich drin ist?

Dann lass uns gemeinsam einen Blick auf deine Möglichkeiten werfen – individuell, ehrlich und ohne Fachchinesisch.

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Private Vorsorge – flexibel, individuell, notwendig

Wenn du in Teilzeit arbeitest oder weißt, dass deine gesetzliche Rente und die betriebliche Altersvorsorge allein später nicht reichen werden, führt an einem Punkt kein Weg vorbei: private Vorsorge. Das klingt erstmal nach großem Aufwand, ist aber oft einfacher, als gedacht – und vor allem individuell anpassbar. Je nach Lebenssituation, Einkommen und Absicherungsziel gibt es verschiedene Möglichkeiten:
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Rürup-Rente – steuerlich attraktiv, besonders für Selbstständige

Die Rürup-Rente (auch „Basisrente“ genannt) eignet sich besonders gut für Menschen, die nicht gesetzlich rentenversichert sind, etwa Selbstständige oder pflegende Angehörige. Aber auch Angestellte mit hohem Einkommen können von ihr profitieren – vor allem wegen der steuerlichen Vorteile.
  • Du kannst jedes Jahr Beiträge in Höhe von über 29.300 € steuerlich geltend machen (Stand 2025).
  • Die Rente wird später lebenslang ausgezahlt – das hilft gegen das Risiko, sehr alt zu werden.
  • Es gibt klassische Varianten (mit garantierter Auszahlung) oder fondsgebundene Modelle mit mehr Renditechancen – je nachdem, was dir wichtig ist.

Fondsgebundene Rentenversicherung – flexibel, mit lebenslanger Rente

Die fondsgebundene Rentenversicherung ist ein Mittelweg zwischen freier Geldanlage und garantierter Altersvorsorge. Du zahlst regelmäßig Beiträge ein – ähnlich wie bei einem ETF-Sparplan – und das Geld wird in Fonds angelegt. So kannst du von Renditechancen am Kapitalmarkt profitieren, bleibst aber gleichzeitig im Vorsorgesystem.

Besonders wichtig: Zum Rentenbeginn kannst du das angesparte Kapital entweder auf einen Schlag oder als lebenslange Rente auszahlen lassen. Das sichert dich gerade dann ab, wenn du sehr alt wirst – was viele heute unterschätzen.
  • Du kannst jedes Jahr Beiträge in Höhe von über 29.300 € steuerlich geltend machen (Stand 2025).
  • Die Rente wird später lebenslang ausgezahlt – das hilft gegen das Risiko, sehr alt zu werden.
  • Es gibt klassische Varianten (mit garantierter Auszahlung) oder fondsgebundene Modelle mit mehr Renditechancen – je nachdem, was dir wichtig ist.
Für Menschen mit längeren Teilzeitphasen oder unregelmäßigem Einkommen kann das eine gut planbare Ergänzung zur gesetzlichen Rente sein.
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Fondsgebundene Rentenversicherung: Wachstum trifft Sicherheit

Lass uns gemeinsam prüfen, ob eine fondsgebundene Rentenversicherung zu deinem Leben passt – inkl. Rentenhochrechnung & Anlagestrategie.

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ETF-Sparpläne – maximale Flexibilität, minimale Kosten

Wenn du selbstbestimmt vorsorgen willst, sind ETF-Sparpläne eine besonders schlanke und flexible Lösung. Sie eignen sich ideal für alle, die langfristig Vermögen aufbauen möchten – ob mit 25, 50 oder 200 € im Monat.
  • Du brauchst kein großes Startkapital – schon ab 25 € bist du dabei
  • Du investierst in breit gestreute Fonds, z. B. auf den Weltaktienmarkt
  • Es gibt keine Abschlusskosten, keine Knebelverträge, keine Produktbindung
Allerdings: Du brauchst die Disziplin, dranzubleiben und musst selbst entscheiden, wann und wie du dein Kapital später nutzt. Es gibt keine automatische Rente – es liegt an dir, wie du das Geld später verwendest.

Förderungen & steuerliche Vorteile – mehr Unterstützung, als du denkst

Viele glauben: „Mit Teilzeit verdiene ich zu wenig, da lohnt sich Vorsorge doch kaum.“ Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Gerade, wenn dein Einkommen niedriger ist oder du Verantwortung übernimmst – etwa für Kinder oder pflegebedürftige Angehörige –, gibt es staatliche Unterstützung, die dir hilft, deine Altersvorsorge aufzubauen oder zu verbessern. Hier ein Überblick über Förderungen, die du kennen solltest:

Kindererziehungszeiten: Mehr Rente für deine Familienzeit

Wenn du Kinder bekommst, verlierst du zwar oft vorübergehend Einkommen – aber du sammelst trotzdem Rentenansprüche . Für jedes Kind, das nach 1992 geboren wurde, bekommst du aktuell bis zu 3 volle Rentenpunkte gutgeschrieben. Das entspricht etwa 120 € monatlicher Rente – und zwar pro Kind. Auch bei Teilzeit oder während der Elternzeit.

Pflegezeiten: Wer Angehörige pflegt, geht nicht leer aus

Du pflegst Mutter, Vater, Partner oder ein Kind zu Hause? Dann kannst du unter bestimmten Voraussetzungen Rentenpunkte von der Pflegekasse erhalten – selbst wenn du dafür deine Arbeitszeit reduziert hast. Das lohnt sich besonders bei längeren Pflegezeiten oder wenn du mehrere Jahre Teilzeit arbeitest, um dich zu kümmern.
💡 Wichtig: Voraussetzung ist, dass du mindestens 10 Stunden pro Woche pflegst und kein oder nur geringes Entgelt dafür bekommst. Dann zahlt die Pflegekasse Beiträge in die Rentenversicherung – für dich.

Riester-Zulagen: Familienfreundlich und unterschätzt

Die Riester-Rente ist gerade für Menschen mit geringem Einkommen und Kindern oft besonders lukrativ. Denn hier gibt es staatliche Zulagen, die in vielen Fällen mehr bringen als deine eigenen Einzahlungen.
  • 175 € Grundzulage pro Jahr für dich
  • 300 € pro Kind (für Kinder ab 2008 geboren), 185 € für ältere Kinder
  • Oft reicht ein kleiner Eigenbeitrag, um die vollen Zulagen zu erhalten
Beispiel: Eine Familie mit zwei Kindern kann jedes Jahr über 650 € vom Staat bekommen – ganz ohne hohe Eigenleistung. Das solltest du dir nicht entgehen lassen, wenn du die Voraussetzungen erfüllst.

Steuervorteile: Mehr Netto durch Vorsorge

Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge (bAV), zur Rürup-Rente oder auch zu bestimmten Versicherungen kannst du steuerlich geltend machen – je nach Produkt sogar in erheblichem Umfang.
  • Bei der bAV sparst du direkt über das Bruttogehalt – also ohne Umwege
  • Bei der Rürup-Rente sind deine Beiträge bis zu einem bestimmten Höchstbetrag voll absetzbar
  • Je nach Steuersatz bekommst du so mehr zurück, als du denkst – oft mehrere hundert Euro im Jahr

Fazit

Teilzeit ist oft eine Entscheidung für die Familie, die Gesundheit oder das Leben. Aber sie muss nicht bedeuten, dass du im Alter mit leeren Händen dastehst. Was zählt, ist nicht nur das Gehalt – sondern deine Strategie. Und die kannst du auch mit kleinem Budget klug aufbauen: Mit bAV, Riester, ETF oder Rürup, mit Kinderzeiten, Pflegepunkten und einem klaren Blick auf deine Rentenlücke.

Du musst kein Finanzprofi sein. Du musst nur anfangen. Und genau dabei unterstütze ich dich: Ich zeige dir, welche Stellschrauben bei deiner Vorsorge wirklich Wirkung zeigen – und wie du Schritt für Schritt ein stabiles Fundament aufbaust. Lass uns gemeinsam schauen, wie du auch mit Teilzeit sicher und entspannt in die Zukunft gehen kannst. Vereinbare jetzt dein persönliches Gespräch – kostenlos & unverbindlich.

FAQ – Häufige Fragen rund um Altersvorsorge bei Teilzeit

Wie wirkt sich Teilzeit konkret auf meine gesetzliche Rente aus?
Bei Teilzeit verdienst du in der Regel weniger – und zahlst damit auch weniger in die Rentenversicherung ein. Das führt zu geringeren Rentenpunkten und langfristig zu einer niedrigeren Monatsrente.
Ja, wenn dein Teilzeitjob sozialversicherungspflichtig ist. Du darfst einen Teil deines Bruttogehalts umwandeln – oft gibt’s sogar einen Zuschuss vom Arbeitgeber. Auch bei halber Stelle lohnt sich das.
Neben Steuererleichterungen (z. B. bei bAV oder Rürup) gibt es Zulagen bei der Riester-Rente, Rentenpunkte für Kindererziehungszeiten und Pflege sowie Förderungen bei geringem Einkommen.
Oft ja – vor allem für Familien mit Kindern. Schon bei geringen Eigenbeiträgen bekommst du bis zu 300 € pro Kind und 175 € Grundzulage jährlich vom Staat. Die Förderung kann größer sein als deine Einzahlungen.
Schon kleine Sparraten wirken langfristig. Ein ETF-Sparplan ab 25 € monatlich ist flexibel und effizient. Wichtig ist, früh anzufangen und konsequent dranzubleiben – selbst mit kleinem Budget.
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Hallo, ich bin Franz Paufler

(Finanzberater bei der Level V Finanz GmbH in Hamburg)

Ich arbeite gern mit Zahlen – aber noch lieber mit Menschen. Für viele, die zu mir kommen, geht es nicht um die eine perfekte Geldanlage, sondern um etwas Grundsätzliches: endlich Ordnung in die eigenen Finanzen bringen. Verstehen, was sinnvoll ist. Und das gute Gefühl, einen Plan zu haben, der wirklich passt.

Dabei unterstütze ich vor allem bei Themen wie Altersvorsorge und langfristiger Finanzplanung. Kompliziert muss das nicht sein – wichtig ist, dass es zu dir und deiner Lebenssituation passt. Und genau dafür nehme ich mir Zeit: Ich höre zu, stelle die richtigen Fragen und entwickle gemeinsam mit dir eine Lösung, die du wirklich verstehst und mittragen kannst.

Mein Motto: „Finanzplanung soll nicht kompliziert sein, sondern maßgeschneidert und klar.“

Wenn du jemanden suchst, der dich ehrlich berät und dir dabei hilft, in Finanzfragen den Überblick zu behalten, freue ich mich, dich kennenzulernen.

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