Was tun mit einer Abfindung? 5 Wege, dein Geld für später sinnvoll zu investieren

Abfindung

Wenn du Geld bekommst – und plötzlich alles entscheiden musst

Eine Abfindung ist oft der Anfang von etwas Neuem. Vielleicht endet dein Arbeitsverhältnis, weil dein Job wegfällt. Vielleicht entscheidest du dich bewusst für einen Neuanfang. So oder so: Eine Abfindung ist mehr als nur Geld auf dem Konto – sie ist eine Chance, finanzielle Weichen zu stellen, die dir später zugutekommen. Aber was tun mit 30.000, 50.000 oder gar 100.000 Euro? Aufs Tagesgeld legen? Schulden tilgen? Direkt investieren? Oder lieber Steuervorteile nutzen? In diesem Beitrag zeige ich dir 5 sinnvolle Wege, wie du deine Abfindung strategisch für später einsetzen kannst – mit Rechenbeispielen, Praxistipps und ehrlicher Einordnung.
Fünf Teile statt alles auf einmal – so schluckt das Finanzamt weniger von deiner Abfindung.
Fünf Teile statt alles auf einmal – so schluckt das Finanzamt weniger von deiner Abfindung.

Steuer sparen mit der Fünftelregelung

Zunächst das Wichtigste: Eine Abfindung ist steuerpflichtig. Das kann schnell teuer werden – wenn du nichts unternimmst. Die gute Nachricht: Es gibt die sogenannte Fünftelregelung (§34 EStG). Sie verteilt die Abfindung fiktiv auf fünf Jahre – und verringert so den Progressionseffekt.

Beispiel:

  • Abfindung: 50.000 €
  • Ohne Fünftelregelung: voll versteuert – oft 40 % oder mehr
  • Mit Fünftelregelung: „verrechnete Steuerlast“ – oft 5.000 bis 8.000 € weniger
👉 Wichtig : Die Fünftelregelung funktioniert nur, wenn die Abfindung eindeutig als Entschädigung gezahlt wird – also nicht zusammen mit regulärem Gehalt oder Urlaubsgeld. Hier ist Beratung durch einen Steuerexperten Pflicht.

Altersvorsorge aufstocken – mit Rürup oder bAV

Eine ideale Möglichkeit, Steuern zu sparen und gleichzeitig für später vorzusorgen: gezielte Einzahlungen in Altersvorsorgeprodukte mit steuerlicher Förderung.
  • Beitrag steuerlich absetzbar – bis zu 27.565 € (2025, alleinstehend)
  • Ideal für Abfindung im Jahr ohne hohes Gehalt (z. B. bei Kündigung im ersten Quartal)
  • Kapital ist zweckgebunden für die Rente, aber Insolvenz- und Hartz-IV-sicher
Beispiel:
  • Du zahlst 20.000 € in einen Rürup-Vertrag ein
  • Du sparst je nach Steuersatz 5.000–9.000 € Steuern

Du überlegst, deine Abfindung in eine Rürup-Rente zu investieren?


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  • Auch als einmalige Einzahlung in eine Direktversicherung möglich
  • Bis zu 32.292 € steuer- und sozialabgabenfrei (bei Nachzahlung für bis zu 10 Jahre rückwirkend)
  • Nur, wenn dein Arbeitgeber mitspielt (noch bis spätestens Jahresende)
👉 Diese Möglichkeit ist oft unbekannt, aber sehr attraktiv. Besonders für ältere Arbeitnehmer, die in den letzten Jahren wenig in die bAV eingezahlt haben.
Schulden tilgen vermögen aufbauen
Alles auf einmal tilgen – oder doch lieber klug investieren? Wenn der Kopf sagt: Freiheit. Und der Taschenrechner: Rendite.

Schulden tilgen – strategisch, nicht reflexartig

Viele denken zuerst an: „Ich mach alles schuldenfrei.“ Klingt logisch – ist aber nicht immer sinnvoll.
  • Bei hohen Zinsen (z. B. Dispo, Kreditkarte): Ja, sofort tilgen
  • Bei Baufinanzierungen mit Zinsbindung unter 2 %: Lohnt sich evtl. nicht – lieber Renditechancen nutzen
👉 Schulden tilgen ist psychologisch befreiend – aber du solltest vorher prüfen, ob’s sich finanziell wirklich lohnt. Manchmal bringt ein ETF-Depot langfristig mehr als die vorzeitige Kreditrückzahlung.

Vermögen aufbauen – mit langfristiger Strategie

Ein Teil der Abfindung sollte für dich arbeiten – z. B. über ein ETF-Depot .
  • Weltweit gestreute ETFs (z. B. MSCI World oder All Country) bieten solide Langfristrenditen (5–7 %)
  • Vorteil: hohe Flexibilität, geringe Kosten, langfristiges Wachstum
  • Auch als Basis für spätere Entnahmen oder Entnahmepläne im Ruhestand geeignet
Beispiel: 30.000 € in einen ETF-Sparplan mit 6 % Rendite → nach 20 Jahren: rund 96.000 € (vor Steuern)

Rücklagen & Übergangsphasen: Puffer schaffen, nicht verbrennen

Du weißt noch nicht, wie’s weitergeht? Dann gilt: Nicht zu schnell investieren. Eine Liquiditätsreserve von 6–12 Monatsausgaben ist Gold wert, wenn du:
  • dich neu orientierst,
  • selbstständig machst,
  • in Weiterbildung gehst,
  • oder einfach Luft brauchst.
👉 Plane bewusst: Wie viel brauchst du wirklich für deinen Übergang – und was kannst du langfristig anlegen?

Fazit

Die meisten Menschen bekommen nur einmal im Leben eine Abfindung. Und genau deshalb ist es wichtig, sie nicht einfach zu „verparken“ oder auszugeben, sondern strategisch zu nutzen. Steuervorteile mitnehmen, Altersvorsorge stärken, Rücklagen aufbauen, gezielt investieren. Und vor allem: nicht alles auf einmal entscheiden – sondern bewusst, mit Blick auf deine Ziele. Gerne unterstütze ich dich dabei. Jetzt Beratungstermin vereinbaren!

FAQ – Abfindung richtig nutzen

Muss ich eine Abfindung immer versteuern – oder gibt es Freibeträge?
Ja, Abfindungen sind grundsätzlich steuerpflichtig, es gibt keine Freibeträge. Allerdings kannst du durch die Fünftelregelung nach §34 EStG den Steuersatz senken, da die Abfindung rechnerisch auf fünf Jahre verteilt wird. Wichtig: Sie muss als echte „Entschädigung“ gelten – eine saubere Trennung vom regulären Gehalt ist entscheidend.
Ja – und das kann steuerlich sehr attraktiv sein. Nach §3 Nr. 63 EStG sind Einmalzahlungen bis 32.292 € möglich, wenn du rückwirkend für bis zu 10 Jahre bAV-Beiträge nachzahlst (gilt nur bei bestehenden Verträgen). Voraussetzung: Dein Arbeitgeber spielt mit und die Zahlung erfolgt noch im Jahr des Ausscheidens.
Wenn dein Jahreseinkommen im Kündigungsjahr niedriger ist als üblich (z. B. Kündigung im ersten Quartal), lohnt sich die Einzahlung in eine Rürup-Rente (Basisrente) besonders. Du kannst bis zu 27.565 € steuerlich absetzen (Stand 2025, Alleinstehende) – bei hohem Steuersatz sparst du mehrere Tausend Euro. Das Kapital ist jedoch bis zur Rente gebunden.
Das hängt vom Zinssatz ab. Hochverzinsliche Schulden (z. B. Dispo, Konsumkredite) solltest du sofort tilgen. Bei Immobilienkrediten mit niedrigen Zinsen kann es lukrativer sein, das Geld langfristig zu investieren (z. B. ETF, fondsgebundene Rente), um eine höhere Rendite zu erzielen. Auch emotionale Aspekte wie Sicherheit und Planbarkeit spielen mit rein.
Wenn du keine akute Verwendung hast, lohnt sich oft ein zweistufiger Ansatz:
  1. Kurzfristige Rücklage (6–12 Monatsausgaben) auf einem Tagesgeldkonto,
  2. den Rest schrittweise in sinnvolle Vorsorgelösungen investieren (z. B. ETF, Altersvorsorgevertrag).
    So behältst du Flexibilität – und kannst fundiert entscheiden, statt vorschnell zu handeln.
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Hallo, ich bin Franz Paufler

(Finanzberater bei der Level V Finanz GmbH in Hamburg)

Ich arbeite gern mit Zahlen – aber noch lieber mit Menschen. Für viele, die zu mir kommen, geht es nicht um die eine perfekte Geldanlage, sondern um etwas Grundsätzliches: endlich Ordnung in die eigenen Finanzen bringen. Verstehen, was sinnvoll ist. Und das gute Gefühl, einen Plan zu haben, der wirklich passt.

Dabei unterstütze ich vor allem bei Themen wie Altersvorsorge und langfristiger Finanzplanung. Kompliziert muss das nicht sein – wichtig ist, dass es zu dir und deiner Lebenssituation passt. Und genau dafür nehme ich mir Zeit: Ich höre zu, stelle die richtigen Fragen und entwickle gemeinsam mit dir eine Lösung, die du wirklich verstehst und mittragen kannst.

Mein Motto: „Finanzplanung soll nicht kompliziert sein, sondern maßgeschneidert und klar.“

Wenn du jemanden suchst, der dich ehrlich berät und dir dabei hilft, in Finanzfragen den Überblick zu behalten, freue ich mich, dich kennenzulernen.

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