Als Architekt hast du das Glück, nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen zu müssen. Stattdessen bist du Pflichtmitglied im berufsständischen Versorgungswerk, das dir eine eigene Altersversorgung bietet. Viele Architekten vertrauen darauf, dass diese Absicherung für den Ruhestand ausreicht. Doch die Realität sieht oft anders aus: Die zu erwartende Rente fällt oft niedriger aus als erhofft, es gibt wenig Flexibilität und wirtschaftliche Schwankungen können die Rentenhöhe beeinflussen. Um später keine bösen Überraschungen zu erleben, solltest du dich frühzeitig mit deiner Altersvorsorge beschäftigen.

Wie funktioniert das Versorgungswerk für Architekten?
Jeder selbstständige oder angestellte Architekt, der in einer Architektenkammer eingetragen ist, wird automatisch Mitglied im jeweiligen berufsständischen Versorgungswerk. Das bedeutet:
- Du zahlst monatliche Beiträge ein, ähnlich wie in die gesetzliche Rentenversicherung.
- Deine Rente wird später aus einem kapitalgedeckten System finanziert, nicht aus dem Umlageverfahren wie bei der gesetzlichen Rentenversicherung.
Gut zu wissen: Im Versorgungswerk zahlst du Beiträge, die anhand deines Einkommens berechnet werden – in der Regel etwa 18,6 % des Bruttoeinkommens, ähnlich wie in der gesetzlichen Rentenversicherung. Anders als dort wird deine Rente aber nicht aus den Beiträgen der aktuellen Generation finanziert, sondern basiert auf einem kapitalgedeckten System. Das bedeutet: Deine Einzahlungen werden angelegt und verzinst, um später deine eigene Rente zu finanzieren,
Vorteile des Versorgungswerks
- ✅ Kein Umlageverfahren: Deine Beiträge werden kapitalgedeckt angelegt.
- ✅ Berufsunfähigkeitsschutz: Viele Versorgungswerke bieten eine Berufsunfähigkeitsrente. Allerdings erhältst du die BU-Rente nur, wenn du zu 100 % berufsunfähig bist.
- ✅ Keine Abschläge bei früherem Renteneintritt: Anders als in der gesetzlichen Rentenversicherung kannst du in einigen Versorgungswerken früher in Rente gehen, ohne massive Abschläge hinnehmen zu müssen.
Klingt gut? Leider gibt es auch erhebliche Nachteile, die viele Architekten unterschätzen.

Die häufig unterschätzten Probleme des Versorgungswerks

Fehlende Flexibilität: Keine Kapitalauszahlung möglich
Anders als bei einer privaten Altersvorsorge kannst du dir dein angespartes Kapital nicht als Einmalbetrag auszahlen lassen. Deine Rente wird ausschließlich in monatlichen Zahlungen geleistet – ob du möchtest oder nicht. Das bedeutet:
- Kein Zugriff auf dein Kapital, falls du größere Investitionen oder Anschaffungen planst.
- Keine Möglichkeit, Ersparnisse flexibel zu nutzen oder zu reinvestieren.
Rentenlücke: Warum die erwartete Rente oft nicht ausreicht
Die Rentenleistungen der Versorgungswerke werden oft überschätzt. Gründe dafür:
- Die Verzinsung der eingezahlten Beiträge ist in den letzten Jahren stark gesunken.
- Durch die Niedrigzinsphase werden die kalkulierten Rentenzahlungen nach unten korrigiert.
- Inflation verringert die tatsächliche Kaufkraft der Rente.
Ein Beispiel: Ein Architekt, der heute 3.000 € brutto verdient, bekommt später aus dem Versorgungswerk oft nur eine Rente von 1.500–1.800 €. Reicht das wirklich für deinen Lebensstandard?


Abhängigkeit von wirtschaftlichen Entwicklungen
Da die Versorgungswerke auf Kapitalanlagen angewiesen sind, beeinflussen Zinsschwankungen und Finanzmarktkrisen die Rentenentwicklung. Sinkt das Zinsniveau weiter, könnten künftige Renten deutlich niedriger ausfallen als bisher erwartet.
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Strategie | Altersvorsorge-Rente | Gesamt-Rentenhöhe |
Nur Versorgungswerk | 1.800 € | 1.800 € |
Mit privater Vorsorge | 1.800 € + 1.200 € (private Ergänzungen) | 3.000 € |
Wer also privat vorsorgt, kann seine Rente fast verdoppeln!
Private Altersvorsorge als Architekt – die diese Möglichkeiten hast du
Um später finanziell abgesichert zu sein, solltest du dich niemals nur auf das Versorgungswerk verlassen, sondern zusätzlich privat vorsorgen. Wichtig dabei ist, dass du hierbei nicht alles auf ein Pferd setzt. Achte auf eine gute Diversifizierung.

- Ideal für langfristige Vermögensbildung.
- Hohe Renditechancen durch Investments in Aktienfonds.
- Flexible Auszahlungsmöglichkeiten – im Gegensatz zum Versorgungswerk.
- Ist die 12-62-Regel erfüllt müssen nur 50 % der Kapitalerträge versteuert werden.
- Staatlich geförderte Altersvorsorge mit hoher Steuerersparnis.
- Besonders für Besserverdienende attraktiv, da Beiträge steuerlich absetzbar sind.
- Lebenslange Rentenzahlung ab Renteneintritt.


- Entweder zur Eigennutzung oder als Kapitalanlage.
- Mieteinnahmen als passive Einkommensquelle im Ruhestand.
- Inflationsschutz und langfristiger Vermögensaufbau.
- Flexibel, kostengünstig und renditestark.
- Besonders für jüngere Architekten eine sinnvolle Ergänzung.
- Erhöht finanzielle Unabhängigkeit neben dem Versorgungswerk.

Gut zu wissen: Angestellte Architekten haben oft noch Anspruch auf eine betriebliche Altersvorsorge.
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Beispiel 1: Max (30) (Architekt)
Max ist 30 Jahre alt, selbstständiger Architekt und zahlt bereits in sein Versorgungswerk ein. Ihm ist bewusst, dass die zu erwartende Rente aus dem Versorgungswerk allein nicht ausreichen wird, um später seinen Lebensstandard zu halten. Deshalb entscheidet er sich, zusätzlich privat vorzusorgen.
Seine Strategie:
- Er schließt eine fondsgebundene Rentenversicherung ab und zahlt monatlich 200 € ein.
- Dank der langfristigen Anlagedauer kann er von hohen Renditechancen profitieren.
- Durch den Zinseszinseffekt wächst sein Kapital bis zum Renteneintritt auf über 250.000 €.
Das Ergebnis:
- Neben seiner Rente aus dem Versorgungswerk erhält Max im Ruhestand eine zusätzliche private Rente oder kann sich das Kapital als Einmalzahlung auszahlen lassen.
- Da er früh angefangen hat, profitiert er von einer höheren Rendite, ohne später hohe Beiträge leisten zu müssen.
- Seine finanzielle Unabhängigkeit im Alter ist gesichert, und er muss sich keine Sorgen um eine Rentenlücke machen.

Beispiel 2: Sabine (Architektin), 50 Jahre
Sabine ist 50 Jahre alt, angestellte Architektin und stellt fest, dass ihre erwartete Rente aus dem Versorgungswerk nicht ausreichen wird, um ihren gewohnten Lebensstil zu halten. Da sie bisher keine zusätzliche Altersvorsorge aufgebaut hat, muss sie jetzt gezielt handeln.
Ihre Strategie:
- Sie investiert in eine Rürup-Rente.
- Zusätzlich kauft sie als Kapitalanlage eine Immobilie, die sie vermietet. Die Mieteinnahmen werden langfristig zu einer zusätzlichen Einkommensquelle im Ruhestand.
- Da sie später mit geringeren Ausgaben rechnet, zahlt sie nun höhere Beiträge, um in kurzer Zeit eine solide private Vorsorge aufzubauen.
Das Ergebnis:
- Sabine kann ihre Rentenlücke deutlich reduzieren und durch die Kombination aus Rürup-Rente und Mieteinnahmen ein stabiles Einkommen im Alter sichern.
- Die steuerliche Förderung der Rürup-Rente hilft ihr, mehr Netto aus ihrem Einkommen herauszuholen.
- Ihre Immobilie bietet einen langfristigen Inflationsschutz und kann später verkauft oder vererbt werden.
Fazit
Das Versorgungswerk allein bietet oft nicht genug Sicherheit für den gewohnten Lebensstandard im Alter. Wer zusätzlich privat vorsorgt, kann finanzielle Lücken schließen und seine Rente spürbar erhöhen. Besonders wichtig ist es, frühzeitig aktiv zu werden, denn je eher man beginnt, desto geringer ist die monatliche Belastung und desto mehr profitiert man vom Zinseszinseffekt. Warte also nicht länger – jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um die beste Strategie für deine finanzielle Zukunft zu finden! Jetzt Beratungstermin vereinbaren!
Altersvorsorge für Architekten – die meistgestellten Fragen
Kann ich mich als Architekt von der Pflichtmitgliedschaft im Versorgungswerk befreien lassen?
Nein, eine Befreiung ist grundsätzlich nicht möglich. Sobald du Mitglied in der Architektenkammer bist, wirst du automatisch im jeweiligen berufsständischen Versorgungswerk versichert.
Was passiert mit meinen eingezahlten Beiträgen, wenn ich aus der Architektenkammer austrete?
Falls du aus der Architektenkammer austrittst und nicht mehr als Architekt tätig bist, besteht unter Umständen die Möglichkeit, deine Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung zu übertragen. Die genauen Regelungen sind jedoch von Versorgungswerk zu Versorgungswerk unterschiedlich. Ein vorzeitiger Zugriff auf dein angespartes Kapital ist in der Regel nicht möglich.
Gibt es eine Hinterbliebenenrente beim Versorgungswerk?
Ja, die meisten Versorgungswerke bieten eine Hinterbliebenenversorgung für Ehepartner und Kinder an. Allerdings sind die Leistungen oft begrenzt und hängen von den individuellen Regelungen des jeweiligen Versorgungswerks ab. Eine private Absicherung kann hier sinnvoll sein, um die Familie im Ernstfall besser abzusichern.
Was passiert mit meiner Rente, wenn mein Versorgungswerk finanzielle Probleme bekommt?
Die Versorgungswerke unterliegen keiner staatlichen Garantie, wie es bei der gesetzlichen Rentenversicherung der Fall ist. Sollte das Versorgungswerk in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten, kann es zu Leistungskürzungen kommen. Dies ist ein weiterer Grund, warum eine zusätzliche private Altersvorsorge wichtig ist.