Altersvorsorge ohne gesetzliche Rentenversicherung – was Selbstständige und Freiberufler wissen müssen

Altersvorsorge ohne gesetzliche Rentenversicherung
Wenn du angestellt bist, läuft die Altersvorsorge nebenbei: Jeden Monat gehen automatisch Beiträge von deinem Gehalt an die gesetzliche Rentenkasse. Als Selbstständiger hast du diese Sicherheit nicht. Was zunächst nach Freiheit klingt, kann später zur echten Belastung werden – vor allem, wenn das Geschäft mal nicht so läuft oder unerwartete Ausgaben dazukommen.

Genau deshalb ist es wichtig, frühzeitig selbst die Initiative zu ergreifen. Denn je eher du anfängst, dein eigenes finanzielles Polster aufzubauen, desto entspannter kannst du später leben – unabhängig davon, wie sich dein Geschäft entwickelt.

Altersvorsorge für Selbstständige heißt nicht, jetzt auf alles zu verzichten. Es heißt, bewusst kleine Schritte zu gehen, die sich über die Jahre zu echter finanzieller Freiheit summieren.

Private Altersvorsorge für Selbstständige & Freiberufler: Welche Wege sich wirklich lohnen

Rente Leistung

Private Rentenversicherung

Wenn du später im Ruhestand nicht jeden Euro dreimal umdrehen möchtest, kann eine private Rentenversicherung eine richtig gute Grundlage für deine Altersvorsorge sein. Vor allem dann, wenn dir feste, planbare Zahlungen wichtig sind.
  • Klassische Rentenversicherung: Hier sicherst du dir lebenslange Rentenzahlungen, die auf einem garantierten Mindestzins beruhen. Die Rendite ist zwar eher überschaubar, dafür hast du maximale Sicherheit und kannst genau kalkulieren. Ideal, wenn du lieber auf Nummer sicher gehst, statt auf hohe Gewinne zu spekulieren.

  • Fondsgebundene Rentenversicherung: Bei dieser Variante wird dein Geld in Fonds angelegt, zum Beispiel in Aktien- oder Mischfonds. Das eröffnet dir langfristig höhere Renditechancen – aber eben ohne Garantien. Je mehr Zeit du bis zur Rente hast, desto besser kannst du Schwankungen am Markt aussitzen und davon profitieren.

  • Rürup-Rente (Basisrente) : Gerade für Gutverdiener – ob selbstständig oder angestellt – kann die Rürup-Rente richtig attraktiv sein. Deine Beiträge kannst du bis zu den Höchstgrenzen komplett steuerlich absetzen (2025: 29.344 € für Ledige, 58.688 € für Verheiratete). Die spätere Rente wird lebenslang garantiert ausgezahlt, und das angesparte Kapital ist sogar vor Pfändung geschützt – ein echter Vorteil, gerade für Unternehmer. Kleiner Haken: Eine Auszahlung ist frühestens ab 62 Jahren möglich.
Immobilienkauf
Immobilien gelten seit jeher als eine der klassischen Säulen der Altersvorsorge – und das aus gutem Grund. Sie bieten dir gleich zwei verschiedene Möglichkeiten, um langfristig Vermögen aufzubauen und später davon zu profitieren.

Direkte Investition in Immobilien

Hier kaufst du eine Immobilie selbst – etwa eine Wohnung oder ein Mehrfamilienhaus – und vermietest diese an Mieter. Der große Vorteil: Im Ruhestand kannst du mit stabilen monatlichen Mieteinnahmen rechnen, die deine Rente aufbessern. Gleichzeitig profitierst du oft von einer langfristigen Wertsteigerung der Immobilie.

Aber Vorsicht: Wer Immobilien direkt besitzt, trägt auch Verantwortung. Laufende Kosten für Instandhaltung, Modernisierung und mögliche Zeiten von Leerstand dürfen bei der Planung nicht unterschätzt werden. Auch Verwaltungsaufwand oder schwierige Mieter können zur Belastungsprobe werden. Eine direkte Immobilieninvestition erfordert also nicht nur Kapital, sondern auch Zeit, Know-how und einen langen Atem.

Indirekte Investitionen in Immobilien

Du möchtest vom Immobilienmarkt profitieren, aber dir sind Mietverträge, kaputte Heizungen und Anrufe vom Mieter mitten in der Nacht einfach zu viel? Dann könnten indirekte Immobilienanlagen genau das Richtige für dich sein.

Statt selbst zu kaufen und zu vermieten, investierst du dein Geld in größere Immobilienprojekte – zum Beispiel über offene Immobilienfonds, geschlossene Beteiligungen oder sogenannte REITs (Real Estate Investment Trusts). Damit bist du zwar nicht Eigentümer einer konkreten Wohnung, profitierst aber trotzdem von Mieteinnahmen und möglichen Wertsteigerungen – ganz ohne den Stress eines eigenen Mietobjekts.

Ein schöner Nebeneffekt: Dein Geld wird auf viele verschiedene Immobilien verteilt, was das Risiko deutlich verringern kann. Und das Beste: Du kannst dich entspannt zurücklehnen – die Verwaltung übernehmen Profis.

Du willst mehr über die Möglichkeiten von Immobilieninvestments erfahren?

Ob direkte Investition oder clevere Beteiligung – die Welt der Immobilien bietet viele Chancen für deine Altersvorsorge. Lass uns gemeinsam herausfinden, welche Strategie am besten zu dir passt!

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ETFs und Aktien – flexibel Vermögen aufbauen

Wenn du für deine Altersvorsorge auf Flexibilität, Transparenz und langfristiges Wachstum setzen möchtest, sind ETFs und Aktienfonds spannende Möglichkeiten. Sie bieten dir die Chance, dein Geld breit zu streuen und so von den Entwicklungen ganzer Märkte oder bestimmter Branchen zu profitieren.

ETFs (Exchange Traded Funds)

ETFs bilden ganze Märkte oder Marktsegmente 1:1 nach, zum Beispiel den DAX, den MSCI World oder einen bestimmten Branchenindex. Weil sie passiv gemanagt werden, sind die laufenden Kosten deutlich geringer als bei klassischen Investmentfonds. Du profitierst von einer hohen Transparenz: Du kannst jederzeit nachvollziehen, welche Werte im Fonds enthalten sind, und deine Anlage flexibel anpassen. Besonders beliebt sind ETFs wegen ihrer einfachen Handhabung und der Möglichkeit, auch mit kleinen Beträgen breit gestreut zu investieren.

Aktienfonds

Anders als ETFs werden klassische Aktienfonds aktiv gemanagt. Hier entscheiden professionelle Fondsmanager, in welche Aktien investiert wird – je nach Marktchancen, Branchen oder Regionen. Das kann sinnvoll sein, wenn du gezielt bestimmte Wachstumsbranchen wie Technologie oder erneuerbare Energien abdecken möchtest oder wenn du auf eine bestimmte Region setzen willst. Durch das aktive Management entstehen zwar höhere Gebühren als bei ETFs, dafür hast du aber die Möglichkeit, gezielt von Marktchancen zu profitieren, die ein passiver Indexfonds nicht unbedingt abbildet.
Wichtig: Ganz gleich, ob du dich für ETFs oder aktiv gemanagte Fonds entscheidest – diese Anlageformen sind vor allem für langfristige Investoren geeignet. Kursschwankungen gehören hier dazu und können kurzfristig auch einmal stärker ausfallen. Wenn du jedoch Geduld mitbringst und dein Geld viele Jahre investiert lässt, kannst du von den Wachstumschancen der Aktienmärkte profitieren und dein Vermögen Stück für Stück aufbauen.

Noch ein Hinweis zur Besteuerung

Auf Gewinne aus ETFs und Aktienfonds fällt in Deutschland die sogenannte Abgeltungsteuer an. Das heißt, Kursgewinne, Dividenden und Zinserträge werden pauschal mit 25 % besteuert, zuzüglich Solidaritätszuschlag und eventuell Kirchensteuer. Allerdings kannst du den Sparerpauschbetrag nutzen (aktuell 1.000 € pro Person und Jahr bzw. 2.000 € bei Verheirateten), sodass Erträge bis zu dieser Höhe steuerfrei bleiben. Eine clevere Steuerplanung lohnt sich also auch bei deiner Altersvorsorge mit Fonds.
Zusatzoptionen
  • Als Einzelunternehmer: Wenn du als Einzelunternehmer oder Freiberufler tätig bist, hast du keinen gesetzlichen Anspruch auf eine klassische betriebliche Altersvorsorge. Diese Form der Vorsorge ist grundsätzlich an ein Arbeitsverhältnis gebunden, bei dem ein Arbeitgeber Beiträge für dich leisten kann – das entfällt bei rein selbstständiger Tätigkeit.
  • Als Geschäftsführer einer GmbH oder UG: Anders sieht es aus, wenn du Geschäftsführer deiner eigenen GmbH oder UG bist. In diesem Fall kannst du – unter bestimmten Bedingungen. Das Schöne daran: Die Beiträge können oft steuer- und sozialabgabenfrei aus dem Bruttogehalt entnommen werden. Dadurch stärkst du deine Altersvorsorge und nutzt gleichzeitig steuerliche Vorteile, die deine Liquidität im Hier und Jetzt schonen. Jetzt mehr erfahren!

Worauf du bei der Altersvorsorge achten solltest

Gerade für Selbstständige ist eine gut durchdachte Altersvorsorge unverzichtbar. Wichtig ist vor allem, früh zu beginnen: Je eher du anfängst, desto stärker kann der Zinseszinseffekt für dich arbeiten. Auch eine breite Aufstellung zahlt sich aus. Eine Mischung aus Rentenversicherung, Immobilien und Wertpapieren schützt besser vor Risiken, als sich auf eine einzige Anlageform zu verlassen.

Ein weiterer Punkt, den viele unterschätzen, ist der Inflationsschutz. Dein Vermögen sollte nicht nur wachsen, sondern auch seinen realen Wert behalten. Sachwerte wie Immobilien oder breit gestreute Aktienfonds können hier helfen. Flexibilität bleibt dabei ein Schlüssel: Selbstständigkeit bringt Schwankungen mit sich, auf die deine Altersvorsorge reagieren können sollte. Wer seine Strategie regelmäßig überprüft – etwa einmal im Jahr –, bleibt auf Kurs, selbst wenn sich die Lebensumstände ändern.

Steuerliche Vorteile gezielt nutzen

Besonders Selbstständige sollten sich die steuerlichen Gestaltungsmöglichkeiten zunutze machen. Eine interessante Option ist die Rürup-Rente (Basisrente). Beiträge kannst du bis zu hohen Höchstgrenzen steuerlich absetzen (2025: bis zu 29.344 Euro für Ledige, 58.688 Euro für Verheiratete) und so sofort Steuern sparen.

Allerdings ist das Kapital an die Altersvorsorge gebunden und steht während der Ansparphase nicht flexibel zur Verfügung. Viele Selbstständige ergänzen die Rürup-Rente deshalb um einen freien Vermögensaufbau, zum Beispiel mit einem ETF-Sparplan. So nutzen sie die steuerlichen Vorteile und bewahren sich gleichzeitig genug Flexibilität für spätere Veränderungen.

Fazit

Altersvorsorge gehört zu den wichtigsten unternehmerischen Entscheidungen überhaupt – gerade für Selbstständige, die auf keine automatische Absicherung bauen können. Wer früh anfängt, seine Vorsorge gezielt und flexibel aufzubauen, verschafft sich nicht nur im Alter mehr Freiheit, sondern auch während des Berufslebens zusätzliche Sicherheit.

Ob private Rentenversicherung, Immobilien, Wertpapiere oder betriebliche Altersvorsorge: Die Möglichkeiten sind vielfältig – und ihre richtige Kombination entscheidet über den Erfolg. Wenn du deine Altersvorsorge strategisch aufstellen willst und dabei Wert auf individuelle Lösungen legst, unterstütze ich dich gerne dabei. Lass uns gemeinsam die beste Strategie für deine Zukunft entwickeln – unverbindlich und auf Augenhöhe. Jetzt Kontakt aufnehmen!

Häufige Fragen zur Altersvorsorge für Selbstständige

Ja. Der Verkauf eines Unternehmens kann eine wichtige Einnahmequelle im Alter sein – ist aber keine Garantie. Verkaufserlöse können stark schwanken, und nicht jedes Unternehmen findet zum gewünschten Zeitpunkt einen Käufer. Eine zusätzliche private Altersvorsorge sorgt dafür, dass du finanziell unabhängig bleibst, egal wie sich der Unternehmensverkauf entwickelt.
Je nach Produkt kann ein vorgezogener Rentenbeginn möglich sein – oft aber mit Abschlägen. Besonders bei klassischen Rentenversicherungen und der Rürup-Rente sind feste Altersgrenzen zu beachten. Bei flexibleren Anlageformen wie ETFs kannst du freier auf dein Vermögen zugreifen, solltest aber auf die steuerlichen Folgen achten.
Absolut. Gerade kleine, regelmäßige Beträge profitieren langfristig besonders stark vom Zinseszinseffekt. Wichtig ist, überhaupt zu beginnen – auch mit geringen Summen. Mit steigendem Einkommen kannst du deine Vorsorge flexibel ausbauen.
Unbedingt. Es ist immer klug, einen finanziellen Puffer zu haben – am besten in der Höhe von drei bis sechs Monatsausgaben. Damit kannst du unvorhergesehene Ausgaben abfangen, ohne gleich an deine Altersvorsorge oder langfristigen Anlagen heranzumüssen. Gerade als Selbstständiger verschafft dir das zusätzliche Sicherheit und Handlungsspielraum.
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Hallo, ich bin Franz Paufler

(Finanzberater bei der Level V Finanz GmbH in Hamburg)

Ich arbeite gern mit Zahlen – aber noch lieber mit Menschen. Für viele, die zu mir kommen, geht es nicht um die eine perfekte Geldanlage, sondern um etwas Grundsätzliches: endlich Ordnung in die eigenen Finanzen bringen. Verstehen, was sinnvoll ist. Und das gute Gefühl, einen Plan zu haben, der wirklich passt.

Dabei unterstütze ich vor allem bei Themen wie Altersvorsorge und langfristiger Finanzplanung. Kompliziert muss das nicht sein – wichtig ist, dass es zu dir und deiner Lebenssituation passt. Und genau dafür nehme ich mir Zeit: Ich höre zu, stelle die richtigen Fragen und entwickle gemeinsam mit dir eine Lösung, die du wirklich verstehst und mittragen kannst.

Mein Motto: „Finanzplanung soll nicht kompliziert sein, sondern maßgeschneidert und klar.“

Wenn du jemanden suchst, der dich ehrlich berät und dir dabei hilft, in Finanzfragen den Überblick zu behalten, freue ich mich, dich kennenzulernen.

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